HOLE IN ONE

HOLE IN ONE
HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Dienstag, 15. Dezember 2009

Wann wirds akut?

Wenn jemand neben dir steht und dir eine Knarre an den Kopf hält, dann ist dir sicherlich bewusst, dass das ganz schön ungesund ausgehen könnte. Dann weisst du, du musst etwas tun, oder dein Teller kann zum Abendessen wieder weg geräumt werden.

Was ich sagen will ist, dass momentan in Kopenhagen der Klimagipfel abgehalten wird.
Und wie ich das schon vermutet habe, es scheint so, als gäbe es keine wirkliche Einigung.
Da wären auf der einen Seite die hochmotivierten Deutschen, die in Sachen Klimaschutz etwas mehr schaffen wollen, als zum Beispiel China und die USA.
Wie die Kinder im Sandkasten, denen man das Förmchen wegnimmt. Wenn der Chinese net mehr macht, dann machen wir auch net mehr, RABÄÄÄÄHH. Es wird mit Prozenten um sich geworfen und von Frau Hosenanzug in den Raum geworfen, dass mehr als 2° Erderwärmung nicht tolerierbar seien. Bis zum Jahre soundso soll der CO2 Ausstoß um so und soviel gesenkt werden und blah sülz schwätz.
Und was kommt raus? Ein feuchter Käse. Es wird so Wischiwaschipseudoeinigungen geben, die wenig bis gar nichts erreichen und es wird für die nächsten Jahre so weiter gemacht wie bisher. Denn in Kopenhagen ist die Knarre noch nicht am Kopf, die liegt noch in der Schublade. Und dort ist sie nicht ersichtlich, also keine weitere Gefahr.
Doch irgendwann in den nächsten Jahren wird es passieren, zunächst schleichend, dann immer schneller werdend. Wenn mal an den Malediven mit dem Wasserflugzeug gelandet wird um nach den Inseln zu tauchen, dann ist die Pistole längst abgefeuert und das Projektil nicht mehr aufzuhalten. Dann, wenn die Welt nix mehr mit dem Lied 'Im dreaming of a white christmas' anfangen kann, dann werden radikale Umbrüche erfolgen. Dann wird zwanghaft nach Wegen gesucht, obwohl alles längst zu spät ist. Da werden Elektroautos den Benziner in kürzester verdrängen. Gespeist mit Solar oder Windstrom.
Tja, die Erderwärmung. Manche sagen, es ist 5 vor 12. Aber tut mir leid, ich bin der Meinung wir haben schon halb 1 und mal so richtig verpennt.
Gut, wir müssen in Zukunft dann nicht mehr gegen Holland Fußball spielen, nur noch Wasserball, aber das ist auch schon fast das einzig gute an der Sache. Kauft lieber keine Aktien von Schneeschaufelherstellern.
Klar, wir werden sensibler was die Erderwärmung angeht, zumindest wir in Europa. Aber an Weihnachten kanns dann mit der Sensibilität nicht weit her sein, wenn ich den Weihnachtsdekorationsterror in so manchem Garten sehen muss. Nö reicht nicht, dass man einen Christbaum beleuchtet oder einen Stern im Fenster leuchten lässt, nö. Man muss schon ordentlich aufrüsten, dass Gefahr besteht, dass demnächst us Versehen eine Boeing 747 im Garten landet.
Der Trend geht immer mehr zu viel Blinkblink, viel Stromverbrauch. Ausserdem siehts grundsätzlich beknackt aus, wenn so ein leuchtender Rentierschlitten auf dem Dach blöd vor sich hinblinkt. Man kann den Scheiß auch nicht in der Neujahrswoche wieder aufräumen, nö, der Rekord bei mir im Dorf war letztes christmas, dass bei einem der Plunder sogar noch kurz vor Ostern geblinkt hat. Aufdringlich, angeberisch.

Kommen wir zu etwas völlig anderem:
Hase und ich kaufen grundsätzlich die Obdachlosenzeitung, wenn wir in Freiburg sind.
Heisst 'Der Freibürger', kostet 1,60€ und davon bekommt der Verkäufer 60 Cent. Natürlich wollen wir kein Wechelgeld.
Man kann die Leute an sehr vielen Ecken in Freiburg sehen. Das heisst, falls man sie sehen WILL.
Ich finds immer wieder interessant, vorallem in der Vorweihnachtszeit. Da wird im Fernsehen auf Rührung geschaltet und auf die Obdachlosen hingewiesen. Die armen Obdachlosen ist doch so kalt und ist doch bald Weihnachten. Oooohhhh, die armen. Da müsste man was machen.
So, sollte man.
Tja und da hab ich dieses mal ein Weilchen die Freiburger Bürger so beobachtet. Der Mann mit der Pennerzeitung steht vor einem Schaufenster. Meist stehen sie ja nur rum (eine Freibürgerin ist tatsächlich immer barfuß, Sommer wie Winter) und hoffen auf Verkäufe, aber manche wollen auch durch Ansagen auf ihre Zeitung aufmerksam machen. Und weil man mal was machen müsste, schauen die Leute entweder in den Boden, machen einen kleinen Bogen um diesen Menschen und wollen nix mit dem Penner zu tun haben. Soll was arbeiten und weniger saufen. Schade, sehr schade.
Wieviele Leute werden wohl so im Laufe eines Monats durch die Fußgängerzonen von Freiburg gehen? Ich tipp mal auf 300.000 Personen. Womöglich eher mehr.
Und wieviel Zeitungen werden wohl verkauft? Ich weiß es nicht. Aber es können nicht sehr viele sein, denn im Innenteil der Zeitung gibt es immer ein Rätsel und unter den Gewinnern gibt es drei Preise zu verlosen. Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, Obdachlose verlosen Preise.
Und jetzt ratet mal, wieviel richtige Lösungen in der Oktoberausgabe eingeganen sind. 1000?
500?
Nö, nicht ganz. Es waren 36 richtige Einsendungen. Wenn ich davon ausgehe, dass nur jeder zehnte, der die Zeitung kauft bei dem Preisausschreiben mitmacht, dann sind wir im Promillebereich, wer die Zeitung kauft. 1000 Leute gehen an den Obdachlosen vorbei, bevor einer eine Zeitung kauft.
Ja, man müsste mal was machen.
Desweiteren wird im Innenteil auch geschrieben, wer sogenanntes Arbeitsplatzsponsoring macht. Die Zeitung, die monatlich mit Existenznöten zu kämpfen hat, hat durch Spenden und durch ein Almosen der Stadt 3 kleine Arbeitsplätze in der Redaktion geschaffen. 3 Obdachlose, die vor Glück strahlen, dass sie für 360 € im Monat für ihre Zeitung arbeiten dürfen.
Das Arbeitsplatzsponsoring wird von sage und schreibe 8 Personen gemacht. 8 Personen, von vielen 100.000 Leuten, die tatsächlich etwas machen.
Macht es doch einfach mal, geht zu einem Penner eures Vertrauens und kauft ihm eine Obdachlosenzeitung ab und lest sie auch. In jeder größeren Stadt gibts so etwas. Zum Beispiel 'Biss' in München. Und man bekommt auch immer wieder einen kleinen Einblick in die verzweifelte Welt der Obdachlosen.
Dann tut man auch was, wenn es auch nur eine Kleinigkeit ist.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Wo isse denn?

Ja sag a mal. Wo ist sie denn hin? Ich such und such und find absolut nix. Nirgends. Das ist schon kurios, behaupte ich mal.
Ich schau einfach nochmal nach....
.... Ne, nix zu finden.
Aber die kann doch nicht einfach verschwunden sein?
Es ist nicht mal 4 Wochen her, da schrie uns die Bildzeitung geradezu an, dass die Schweinegrippe soooooooo schlimm, dramatisch, verheerend, Pandemie, Höllehöllehöllehölle.
Und jetzt? Kaum wirft sich ein Fußballer vor den Zug, kaum ist ein Scheich fast Pleite, kaum hat der Tiger Woods sein zehntes Gschpusi am Start, schon ist nix mehr davon zu finden. Ich guck bild.de durch. Verschwunden.
Na das sind doch mal gute Nachrichten oder? Vielleicht sponsert die Pharmaindustrie nicht mehr so viel, oder es sind endlich, endlich alle geimpft..... Oder aber die ganzen Bildkampagnen 'IMPF ODER DU BIST BALD TOT' 'DIESE FRAU WAR VOR 3 JAHREN NOCH FIT WIE EIN TURNSCHUH' fruchten einfach nicht.
Na wie auch immer, die Schweinegrippe ist also Geschichte. Kein Drama mehr, jedes Superlativ ausgereizt. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Horrorszenario.
Es lagert bestimmt noch irgendwo die eine oder andere Tonne Gammelfleisch rum.

Samstag, 14. November 2009

Es geht voran

Es geht voran, was meine Golfkarriere betrifft.
Und jetzt hab ich auch endlich einen KLOOOOONK!!!!!! Allerdings mit 11°, nicht mit 10°. Fliegt also der Ball eine Spur höher.
Als ich mit meinem neuen Abschlaggerät auf die Driving Range bin, erstmal 5 Euro in Rangebälle investiert und probiert.
Hört sich schon geil an, wenn man mit dem Driver richtig gut trifft.
Fühlt sich auch sehr geil an, wenn der Ball so fliegt, wie man sich das vorstellt. Irre.
Sieht blöd aus, wenn man den Ball nicht richtig trifft. Tja.
Vor ein paar Tagen hab ich meine beste Runde auf dem Platz gespielt, allerdings für mich nicht wirklich offiziell, weil ich doch ein paar mal mit 2 Bällen gespielt hab und auch mal die Schlagzahl vom zweiten Ball genommen, weil der besser war. Also lass ich die imposanten 51 Schläge mal so stehen. Aber ich hab jetzt auch ein Par an der Bahn 7, einem Par 4 Loch. Den Abschlag super getroffen, danach mit dem Hybrid nicht sooo gut getroffen, aber dann mit dem Eisen 4 auf 140 Metern gerademal 1,50 Meter neben die Fahne. Und dann hab ich doch tatsächlich diesen Putt auch noch ins Loch gespielt und das obwohl es bergauf ging und ein Break nach rechts dabei ist. Da flog aber die geballte Faust in den Himmel.
Gestern war ich bei 14° wieder auf dem Platz. Natürlich war auch mehr los auf dem Platz. Aber war nett zu spielen. Aber die ersten zwei Löcher hab ich ziemlich schlecht gespielt. Ich hab zwar den Abschlag ganz nett getroffen an der ersten Bahn, war nach 3 Schlägen schon neben dem Grün, chipp zu weit, dreimal Putten, 7 Schläge, Triple Bogey. Aber hey, ich bin unzufrieden mit einem Triple Bogey.
Und dann auf die Bahn 2. Abschlag super getroffen. Ich hab das Grün direkt getroffen, aber der Ball hatte zuviel Schwung und rollte am Grün vorbei, den Abhang hinab. Und so wurden es hier auch 6 Schläge. Den ersten Chip schaffte ich nicht hoch aufs Plateu, der nächste ging zu weit, das Grün ist eh schon so wellig, also gönnte ich mir noch 3 Putts. Pfff.
Bahn 3, das Par 5 Loch lief dann wieder prächtig. Abschlag war ok, dann hab ich mit dem Eisen 7 einen kurzen Schlag gemacht, um vor dem Abhang zu landen. Klappte gut. Dann das Hybrid raus und den Ball wunderbar 140 Meter in die Prärie geschickt. Das sieht verdammt gut aus, wie der Ball ewig durch die Luft fliegt und 40 Meter Höhenunterschied nach unten hat um noch weiter zu fliegen.
Danach schön angenähert und noch zwei Putts dazu. Super, 6 Schläge gebraucht.
Bahn vier hab ich traumhaft abgeschlagen und bin 20 cm vom Wintergrün entfernt gelandet. Hier hab ich dann auch ein Par auf dem Wintergrün gespielt. Lass ich aber net gelten. Hab den Ball zurück gelegt und auf das richtige Grün gespielt. Aber halt statt 3 mit 5 Schlägen. Bin ich zu spießig?
Bahn 5: Top Abschlag, schon wieder. Dann hab ich meinen Mut zusammen genommen und das Dogleg, also eine Bahn, die einen Knick macht abgekürzt und quer über die Kuhwiese gespielt. Treff ich nicht, liegt der Ball mitten in der Wiese. Treff ich ihn, spar ich mir einen Schlag. Allerdings ist das Loch auch noch bewacht von drei Bunkern. Egal, Eisen 5 raus und einen tollen Schlag hingelegt. Wo der Ball zum liegen kam, konnt ich natürlich nicht sehen. Aber er lag dann genau 15 cm vor der Bunkerkante. Nach zwei Schlägen fast auf dem Grün. Respekt Charly. Aaaaber von hier musste ich jetzt über den Bunker spielen. Dahinter ist sofort das Grün, das aber nach hinten bergab fällt. Das kann ich nicht. Ich hab trotzdem meine Möglichkeiten ausgeschöpft, über den Bunker getroffen, aber klar, der Ball rollte 10 Meter weiter, als dort, wo die Fahne im Loch steckte. Das Grün hier ist auch sauschwer zu spielen. Und so gabs noch ein paar gepflegte Putts. Schade.
Bahn 6: Der Abschlag war grandios. Ich hab den Ball zum ersten mal so weit gespielt, dass ich auf dem Hügel zu liegen kam. Trotzdem gabs auch hier ein Double Bogey mit 6 Schlägen. War aber ok.
Bahn 7 war der Abschlag auch toll. Der Annäherungsschlag mit dem Hybrid war auch noch ok, wenn auch kurz. Noch das Eisen 5 raus. Ich wurde dabei auch noch von einer Gruppe beobachtet die auf der 8 auf den freien Abschlag wartete. Und was mach ich? Ich treff das Grün aus 110 Metern. Ha, das macht Eindruck, gell? Hier schaffte ich ein Bogey mit 5 Schlägen.
Bahn 8, ein kurzes Par 3. Der Abschlag war viel zu weit rechts. Noch einen Ball gespielt und diesen bolzengerade 2 Meter vors Grün gespielt. Aber den Ball hab ich nicht weiter gespielt, sondern den verbockten. Ich hab über den Bunker gespielt, drüber raus, Abhang runter, auf Wiedersehn. Von dort unten brauhte ich zwei Chips, bis ich auf dem Grün war und noch 2 Putts. Ärgerlich. Mit dem andern Ball hätt ich maximal 4 Schläge gebraucht. Aber heut wird net frisiert, gell?
Bahn 9 war auch wieder super vom Abschlag her. Schlecht angenähert, einigermaßen nah ans Grün und noch 2 Putts.
Das wars, das waren dann 55 Schläge. Find ich völlig in Ordnung, auch wenn ich so relativ schlecht angefangen hab. Da geht noch was.

Montag, 9. November 2009

Alle 5 Minuten

Alle 5 Minuten kommt die Treppe und ich sage dir, das ist ungesund, wenn etwas Indoormarathon heisst und der Läufer im Treppenhaus verschwindet. (kapiert man nur als EOC-Hörer) :-)

Gestern war der Indoormarathon in Nürnberg. Und wer kennt ihn nicht? Die meisten, wohl.
Man ist geschützt von Wind und Wetter, da kann es draussen regnen wie es will.
Die LGA hat zum fünften mal diesen Indoormarathon durchgeführt und wenn etwas Indoor heisst, dann kann man sich denken, dass die Strecke nicht auf 42,2 km überdacht ist. Nö. Es wurde durch die Bürogänge gelaufen. Das heisst 200 Meter geradeaus, eine 90° Kurve, eine Wende um den Fahrstuhl, wo viele Zuschauer standen, dann 200 Meter geradeaus, rein ins Treppenhaus, 22 Stufen hinunter und dann 200 Meter den Gang entlang, vorbei an der Versorgungsstelle, 90° Kurve und nach weiteren 200 Metern wieder ins Treppenhaus um 22 Stufen nach oben zu erklimmen. Tja, insgesamt waren das 800 Meter und wenn wir jetzt den Taschenrechner bemühen, heisst das, 55x die gleiche Runde gemacht, 1210 Stufen nach unten, 1210 Stufen nach oben.
Ich bin mit Kerstin in aller Früh auf leeren Straßen nach Nürnberg gefahren. Und nachdem es ja nur ein limitiertes Läuferfeld gab, gabs auch massig Parkplätze vor der Haustüre. Das war nicht schlecht. Nach dem Erhalt von 2 Startnummern, für vorne und hinten und nach einigen Werbegeschenken warteten wir auf den Start.
Prominenz war auch zugegen, der Martin Othmer von Bayern 3 war der Moderator und hielt Läufer und Zuschauer bei Stimmung. Aber dazu gleich noch.
Vor dem Lauf haben wir noch Sepp getroffen. Ein guter Laufbekannter, der auch schon im Knast mitgelaufen ist. Ja die Welt der Marathonläufe, bei denen man sich an den Kopf fasst ist klein.
Dann um 11 Uhr wurden wir zur Startlinie geleitet und um 11:05 war endlich mal der Start.
Insgesamt liefen 60 Leute den Marathon, 49 den Halbmarathon und dann gabs noch 28 Staffeln mit je 8 Leuten. Da war schon was los auf der Strecke.
Los gings also auf Teppichboden um die Kurve, vorbei an den jubelnden Zuschauern, rum um den Aufzug und die 200 Meter den Gang hinab.
Ist eigentlich klar, dass es im Treppenhaus zunächst etwas kuschlig wurde. Es bildete sich Stau. Unten wurden wir wieder ausgespuckt, geradeaus, an der Versorgung vorbei, geradeaus, wieder Stau auf dem Treppenhaus nach oben. So, die ersten je 22 Stufen wären geschafft und schon nach 5 Minuten war ich wieder beim Ausgangspunkt und weiter wieder in die Gänge hinein.
Die ersten Runden waren ok, es lief eigentlich ganz gut, aber bis zur Runde 13 wusste ich überhaupt nicht, wieviel Runden ich schon gelaufen bin. Ich hab mich schon nach 3 Runden wohl verzählt. Wurscht.
Ab und zu holte ich mir ein Motivationsküsschen von Kerstin ab, ab und zu blieb ich ein Weilchen stehen und unterhielt mich mit ihr, dann lief ich wieder ein, zwei Runden, bevor es Birnenbrot gab.
Der Markus Othmer hatte schon ziemlich am Anfang einen Narren an mir gefressen.
O-Ton nach 3 Runden.
'Hier sehen wir die Nummer 71, den Charly. Schauen sie sich nur diesen Laufstil an, das ist fast schon filigran, ach was sag ich, das IST filigran. Charly ist für mich ab sofort der persönliche Laufpapst. Auf gehts Zuschauer, feuert meinen Laufpapst alle an mit Riesenapplaus.'
Ich kam mir vor wie im Stadion. Und in der Vorhalle war das ganz schön laut. Lustig.
2 Runden später wieder:
'Da erscheint mein Laufpapst wieder, mit der Nummer 71, der Charly'
Und schon war wieder Jubel. Ja geil. Da freut man sich doch, dass man wieder an den Zuschauern vorbei kommt.
Es wurde immer rechts gelaufen und links überholt. Das klappte sehr gut, weil sich wirklich alle daran gehalten haben. Nur an der Biege des Aufzugs wurde manchmal etwas gerempelt, weil die kurze Bahn die rechte Innenbahn war und jeder wollte möglichst innen laufen.
Nach 15 Runden hab ich angefangen, nach den Treppen Gehpausen zu machen. Das glaubst du nicht, wie man das merkt, die 22 Stufen, wie da der Puls hochgeht.
Also bin ich zunächst 5 Meter gegangen, was aber mit der Zeit immer länger wurde.
Ausserdem fühlte sich der Lauf immer so an, als wäre man letzter, weil man ständig von den schnellen Halbmarathonläufern, den Staffeln und den schnellen Marathonläufern überholt wurde. Gut, ich war ja auch net schnell heute. Ich hab mir überhaupt nix vorgenommen. Keine Uhr, einfach nur im Kreis laufen. Nur hin und wieder guckte ich auf die offizielle Zeitnahme und hatte dann einen Anhaltspunkt.
Nach etwa 20 Runden wurde es endlich mal ein bisschen leerer, die Halbmarathonis kamen nach und nach ins Ziel, das Feld lichtete sich.
Und nach der Hälfte bei Runde 27 hab ich wirklich schon jede Ecke auf den Gängen gesehen, was für Bilder an der Wand hängen, die Urkunden, Gerätschaften und die offziellen Aufpasser von LGA die vor den Treppenhäusern standen, damit man sich nicht verlief.
Auf den Treppen waren auch Matratzen aufgestellt, dass man sich nicht in der Scheibe wieder findet, wenn man eine Stufe übersieht.
Das Geländer fühlte sich von Runde zu Runde immer leckerer an. Klar, wenn 150 Leute sich ständig am Geländer hoch ziehen, dann wirds irgendwann appetitlich. Zweimal ging ich zwischen drin zum Hände waschen.
Die erfahrenen Läufer erkannte man daran, dass sie an der rechten Hand einen Handschuh trugen um sich hoch zu ziehen. Gute Idee.
Apropos Handschuhe. Ich hatte während dem ganzen Lauf eiskalte Hände, weil alle Fenster in den Gängen offen waren. Aber lieber erfroren als erstickt, nicht wahr?.
Nach 40 Runden wurde es wirklich langsam zäh. Nach und nach gruselte es mir vor der Treppe. Nicht schon wieder 22 Stufen nach oben. Aber muss ja, muss ja.
Nett war die Down-Syndrom-Staffel. Da lief eine Betreuerin mit Down-Syndrom Kindern und Jugendlichen. Sie wurde nie müde, ihre Schützlinge zu betreuen und zu motivieren. Das war nett. Und wenn sie sich die Treppe hoch oder runter plagten, wurden sie geduldig von den schnelleren Läufern angefeuert mit 'super, weiter so, Respekt' denn vorbei konnte man ja nicht.
Nach 46 Runden sprach ich einen Läufer an, der gerade ins Ziel kam, ob er denn heute Geburtstag hat. Da schaut der mich an wie ein Auto und fragt mich, woher ich das weiß?
Da war kürzlich ein Bericht in der Allgäuer Zeitung über ihn. Ein Ultratriathlet und krasser Ultraläufer, der seinen Geburtstag 'in einem alten Fabrikgebäude' begeht.
Naja, so alt was das Gebäude nicht, eher sehr neu.
Das hat ihn reichlich erstaunt.
Ich hatte noch 9 Runden zu laufen. Langsam wärs aber auch wieder gut, dachte ich mir. Aber es ist ein Ende abzusehen. Runde um Runde spielte ich den Hamster, die Leute an der Versorgung waren immer super drauf und haben die ganze Zeit geklatscht, die Welle gemacht.
Und der Boden, der naturgemäß nass wird, wenn Wasserbecher geschnappt werden, wurde permanent sofort trocken gewischt. Super organisiert, da sind sich alle einig.
Soooo, noch 5 Runden und die Laufpausen nach dem Treppenhaus haben sich mittlerweile auf 40 Meter ausgedehnt.
Kerstin sah es mir an, dass es langsam reichte. Aber ich komm ja bald in die Hasenarme.
Hin und wieder konnte ich mich unterwegs mit Läufern unterhalten. Man ist ja eine Familie. Gerade zum Schluß zu. 'Und wieviel Runden musst du noch'? Zwei und du? Sechs. Auweia. Aber da müssma durch, bis gleich dann.
Mir war nicht ganz klar, ob ich nun laufen muss, bis die 55 erscheint auf dem Zähler oder ob ich die 55. Runde erst laufen muss. Ich wusste es nicht, ich ging aber davon aus, dass ich auch noch die 55. Runde machen muss.
Also machte ich mich auf den Weg zur letzten Runde, nahm mir auch noch die Zeit, mich bei den Leuten an der Versorgungsstelle herzlich zu bedanken. Das hat ihnen gefallen.
Dann nochmal zum letzten mal die 22 Stufen hoch, 200 Meter geradeaus, 90° Kurve und durch die Zeitmessung gelaufen.
Nach dem Zieleinlauf kam von hinten ein Laufkollege, der meinte, ich hab jetzt wohl eine Runde zu viel gemacht.
Wie jetzt? Echt? Und tatsächlich, ich lief 56 Runden. Also wurde aus der ganzen Sache noch ein Miniultra mit 43 km. Ach, naja, eine Runde mehr oder weniger, ist jetzt auch scho wurscht.
Achso, die Zielzeit. Muss ich das sagen? Na gut. Es war mein langsamster Marathon mit 4:31 den ich alleine gelaufen bin und dazu noch der anstrengendste. Das hätt ich ja nie vermutet, dass das so hart werden würde.
Nach dem Lauf setzte ich mich erstmal auf einen Stuhl, Beine hoch und Kerstin war so lieb und hat mir ein Weizen gebracht.
Danach schnell zum duschen, Beweiseisen überreicht bekommen und noch ein T-Shirt und dann sind wir auch bald nach Hause gefahren.
War schon toll der Marathon. Kerstin fragte mich, ob ich so einen Blödsinn nochmal machen würde. Ich sagte darauf: 'Das darfst du mich heute nicht fragen, jetzt würde ich nein sagen, aber für wie lange?'

Vorbildlich

Heute bin ich über folgenden Zeitungsbericht gestolpert.
Während unsere Regierungsseppel über verlängerte Atomkraftwerkslaufzeiten aussprechen, läuft es in anderen Ländern richtig Vorbildllich und es wird gezeig, wie das mit den erneuerbaren Energien zu laufen hat.
Von Spanien ist die Rede. Heimlich, still und leise mausert sich das Land zum Ökostromland.
Am Wochenende (Begünstigt durch starken Wind) wurden 53% des gesamten spanischen Energiebedarfes mit Windkraft gedeckt.
Und da gibt sich Spanien noch ordentlich Potential.
Ferner ist der Atomausstieg in Spanien beschlossene Sache und es wird nicht so hirnlos rumgeeiert wie in Deutschland.
Wieder ein Beweis dafür, dass wir diese Drecksteile nicht brauchen. Ausser um sich auf Kosten der Bürger gesund zu stoßen.

Bericht

Montag, 2. November 2009

November Rain

Ich nu wieder
Nun haben wir November. Schön eingeläutet mit Dauerregen. Gestern war ich bei 14° am Nachmittag in der Arbeit und konnte somit auch nicht aufs Grabsteinrennen. Ooooohhhh.
Aber am heutigen Montag hatte ich Zeit. Sauwetter, Regen, kalt, 7°, aber ich wollte einfach auf den Golfplatz.
Dort angekommen war ausser der Sekretärin kein Mensch da. Ich hab dann mein Köfferle genommen und hab für 3 Euro Bälle geholt und die mit meinem neuen Schläger raus geprügelt. Da muss er durch der Schläger, da is nix mit schonen, weisch? Und wenn er jetzt schon ein paar Schrammen hat, dann traut man sich auch ordentlich zu knüppeln. Geht doch. Langsam werden wir auch Freunde.
Ich hab auch ein bisschen auf meinen Schwung geachtet, was vom Gefühl her nicht so recht passt und hab ein bisschen probiert.
Ich könnt natürlich auch zum Pro gehen, aber das mag ich nicht. Der kann mir nur bedingt weiter helfen. Es ist zwar wichtig die Technik zu erlernen, aber ich hab längst gemerkt, dass ich kein Technikgolfer bin, sondern ein Gefühlsgolfer und da hilft es mir nix, wenn mir der Pro sagt, ich soll den Schläger so und so schwingen, wenn es sich einfach falsch anfühlt und ich gar nix mehr treff. Da kann man sich auf den Kopf stellen. So guck ich lieber selber bei mir, was ich falsch mache und nachdem ich in der Beziehung äusserst selbstkritisch bin, wird das definitiv auch besser werden. Zum HCP 0 wirds natürlich so nie reichen, aber mei. :-)

So, nachdem ich ordentlich Bälle auf die Range geklopft hab, musste ich doch noch 9 Löcher spielen. Also runter auf Abschlag 1 und Klonk it like Tiger.
Ich hab nach drei Schlägen den Ball auf dem Grün gehabt. War echt gut. Hätt ich schon wieder die Chance auf ein Par gehabt. 2 Meter von der Fahne weg, aber verbockt. Ich musste sogar dreimal putten. *Notiz machen: Mehr Zeit fürs Putten investieren*
Loch 2 mit einem schönen Bogey gespielt. Fand ich äusserst ok.
Loch 3 mit Double Bogey. Man merkt schon sehr, wie das Gras bei diesem Regen bremst. Aber 7 Schläge find ich bei dem Par 5 Loch prima. Kann ich net meckern. Da hab ich auch schon mit 13 Schlägen gespielt :o)
Loch 4 mit Bogey. Hei, läuft prima.
Loch 5 Double Bogey. Ist auch okay
Loch 6 hab ich mir selber ein Bein gestellt. Hab ich 7 Schläge benötigt. Ich hab einen Ball nachgespielt und hätte damit nur 5 Schläge gebraucht. Schade.
Loch 7 mit 7 Schlägen. Schön den Ball hinter die mächtige Eiche gelegt beim Abschlag. Die Fahne ward nicht gesehen von der Stelle, weil die doofe Eiche sich so breit gemacht hat. Ich hab dann aber trotzdem meinen neuen Freund ausgepackt, mein Hybrid und die Eiche ignoriert. Ball fliegt in die Äste, keilt sich durch und schafft dennoch gut 80 Meter. Geht ja. Ich streck der Eiche die Zunge raus und (Sagt mir, dass ich das nicht wirklich gemacht hab) Ich hab mit einem herabhängenden Zweig high 5 gemacht. Doof, oder?
Loch 8 hätt ich auch leicht besser spielen können, so wurde es zwar ein Double Bogey, wär aber mehr drin gewesen.
Loch 9 war dann noch ein unspektakuläres Triple Bogey.
Danach hab ich meine Schläge zusammen gezählt und kam auf 54 Schläge. Hei, das war ja meine beste Runde auf diesem Platz. Ja super. Ja klar, stimmt. Ich hab nie schlechter gespielt als Triple Bogey.
Ich machte 48 Stableford Punkte und hätt mal wieder das Turnier für Oktober meiner Handicapgruppe gewonnen. Und trotzdem hätt ich gut und gern 4-6 Schläge besser sein können.
Ich bleib dran. Am besten, wenn die Sonne scheint.
Ich war nach der Runde so richtig nass bis auf die Haut. Hab aber doch noch auf der Range etliche Bälle geübt.
Als ich zurück kam, hat sich nix geändert. Die Sektetärin war da, es regnete und sonst kein Mensch unterwegs.

Sonntag, 1. November 2009

Bilder

Hübsche Bilder vom Golfplatz und von meinem ersten Par





Samstag, 31. Oktober 2009

Neuer Club, neues Glück und TSCHAKA!!!

Es ist vollbracht
Wir schreiben den 29.Oktober 2009
Ich hab meinen Vater gefragt, ob er mal mit auf den Golfplatz will. Bisserl spazieren gehen. Gesagt, getan. So fuhren wir nach Kempten zum Platz.
Mein Vater ließ es sich nicht nehmen, meine Golftasche zu tragen. Die ist sauschwer aber für 9 Löcher nehm ich normal keinen Trolley. (Muss ich mir jetzt endlich mal einen zulegen.) Das Wetter war prächtig ende Oktober. Supergolfwetter.
Erst hab ich ein paar Bälle auf der Driving Range gespielt und dann bin ich zum ersten Abschlag.
Und hier hab ich einen Abschlag gemacht, wie noch nie zuvor. Ich hab erst gar nicht kapiert, wo der Ball hinfliegt und dann lag er so 170 Meter weit weg. Man muss dazu sagen, dass der erste Abschlag bergauf geht, da ist 170 Meter mal richtig weit und das mit dem Holz 3. Driver hab ich ja noch keinen. (Muss ich mir jetzt endlich mal besorgen)
Das fand ich schon mal ziemlich stark.
Dann kam der Annäherungsschlag mit dem Eisen 5 und der Ball flog gut 150 Meter weit. Keine Ahnung wo der landete, aber sah aus, als wär er auf dem Grün gelandet.
Wir gingen hoch zum Grün und da lag der Ball, 2 Meter von der Fahne weg. Ja irre. Da musste ich mich erst mal freuen und wieder beruhigen.
Meine Güte, oh mein Gott, ich könnt einen Birdie auf diesem Par 4 Loch spielen. Die Nerven, die Nerven. Ich guckte mir das Loch genau an, bücken, gucken, spekulieren und dann stellte ich mich an den Ball. Aber es ging leicht bergauf. Der Ball rollte direkt aufs Loch zu, blieb aber leider 30 cm vom Loch entfernt liegen. Papi holte den Fotoapparat raus und knipste meine Tätigkeiten. Ich hab dann auch erklärt, dass ich jetzt zum ersten mal auf diesem Platz ein Par spielen werde. Vater ist da immer recht trocken und meint: Noch isser net drin.
Gut, aber DEN schaff ich nicht vorbei zu spielen und dann hatte ich es geschafft, das erste Par auf diesem doch recht schweren Platz.
Jubel, ich bin begeistert. Nein, ich denk nicht dran, dass es auch ein Birdie hätte werden können. Das heb ich mir noch auf.
Grinsend gings zum nächsten Loch, Par 3 und brauchte 6 Schläge. Back to reality. Aber ich war entspannt wie selten und grinste immer noch.
Beim vierten Loch hatte ich seltsamerweise wieder die Chance auf ein Par. Wobei das echt kurios war. Der Abschlag war nicht sonderlich gelungen. Ich stand am steilen Hang und musste das Eisen 6 recht kurz halten. Da fliegt der Ball bei mir weiß Gott wo hin und diesmal? Mitten aufs Grün. Keine 2 Meter vom Loch weg. Ja spinn ich denn? Aber hier putten ist auch schwer. Keine flachen 10 cm gibts da. Ich wusste das und visierte 25 cm neben das Loch und spielte dorthin. Hätt ich doch bloß 26 cm daneben gezielt, dann wär der Ball zum zweiten Par rein gefallen. So rollte der Ball hauchdünn am Loch vorbei, änderte sogar noch die Richtung, so knapp war das. Schade. Das wär doch was gewesen.
Allerdings waren auch geschlagene Bälle dabei, die einen irre machen. Das Highlight war ein Schlag, bei dem der Ball mit einem Eisen 4 gerade mal 1 Meter weit flog. Der flog höher, als er weit flog. Interessante Technik.
Dann noch die restlichen Löcher gespielt auf die untergehende Sonne zu. Schöne Bilder wurden von meinem Vater gemacht. Wo bleiben die eigentlich? :-)
Dann nach den 9 Löchern und einem Score von 58 fuhren wir wieder Heim.
Schöner Golftag mit meinem persönlichen Caddy.

Aber auf dem Platz werd ich nicht mehr lange spielen, denn ich werd ab Januar woanders spielen.
Man muss bloß gucken wo man bleibt und nachfragen.
Ich hab jeztt ein paar Golfclubs gefragt, wie es denn mit speziellen Angeboten aussieht.
Ist ja so, dass ich kein volles Mitglied sein kann, wenn ich ein Drittel der Zeit in Frankreich bin. Wär ja doof.
Jetzt hab ich ein hübsches Angebot bekommen von einem Golfclub in meiner Gegend.
Wochentagsmitgliedschaft von Montag bis Freitag. An diesen Tagen uneingeschränktes Spielrecht, incl Driving Range.
An Wochenenden vergünstigtes Greenfee. Aber ich spiel ja normal net am Wochenende, ist mir zuviel Trouble.
Und das zum Preis von 500 € im Jahr, plus 36 € DGV Ausweis und 10 € Clubbeitrag
Das ist doch mal geil. Dann kann ich auch mal Turniere spielen, Handicap verbessern und weltweit spielen. Denn immer mit -54 rumspielen ist zwar nett, aber nicht mein aktueller Leistungsstand. Ich schwirr eher bei -40, -42 herum. Wobei ich auch schon auf -38 gespielt hätte.
Ziel ist natürlich die -36 irgendwann. Denn manche Clubs lassen einen erst ab diesem HCP auf ihren Platz. Krieg ich hin.
In Frankreich hätten die mir z.B. ein Vierteljahr schon für 500 € angeboten. Können se behalten.
Wochentagsmitgliedschaft bei einem andern Club im Elsaß für 900 €.
Manche Clubs sind aber völlig unflexibel und der Club, bei dem ich meine Prüfung gemacht hab, hat erst gar nicht geantwortet. Pfff.
Dann spiel ich lieber in F auf der Driving Range und Übungslöchern und zahl hin und wieder die Tagesgreenfee und spiel hier im Allgäu als Clubmitglied.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Ffffft - Tock ------------POPpoppoppop

Was soll denn DER Scheiß schon wieder?
Ist doch ganz einfach. Ein richtig guter Golfschlag hört sich so an.
Zumindest, wenn man mit einem Eisen spielt.
Mit meinem neuen Hybrid hört sich das eher
Fffft - KLING -------- Poppopffffffff an.
Ein schlechter Schlag besteht aus
Tock - poppffffffff
Ganz schlechter Schlag
Tockffffffffffff
Und bei jedem Schlag entwickelt sich auch ein dazugehöriger Gesichtsausdruck. Bei erstem ist es entweder ein Grinsen oder ein souveränes, selbstbewusstes Nachblicken, mit dem Schläger auf der Schulter.
Der optimale Schlag: Das Zischen des Schlägers über das Gras, der Treffmoment des Balles, der Flug in die Luft, das Niederkommen Desselben, das Aufschlagen in der Ferne und schließlich das ausrollen. Schöööön, aber zu selten. Wird jeder Hobbyspieler bestätigen können.
Bei erstem ist es entweder ein grinsen oder ein souveränes, selbstbewusstes Nachblicken, mit dem Schläger auf dem Schulter.
Beim nächsten Schlag kann das schon wieder anders aussehen, es kommt ein nicht ganz so schlimmer Tock - Poppffff.
Tragischer ist dann eher der Tockffffffff. Der fliegt nämlich überhaupt nicht und wischt nur übers Gras. Die Reaktion ist dort nicht der coole Blick mit dem Schläger auf der Schulter, sondern ein hastiges links und rechts Gucken, obs auch ja keiner gesehen hat. Hats einer gesehen, wird auf den Boden gestarrt, der Kopf geschüttelt und etwas imaginäres aufgehoben und weg geworfen.
Ich hatte heute auf meinem Sportplatz einen netten Ffffft - Tock -------- POPpoppoppop Tag.
Ging richtig gut mit dem Eisen 7. Immer schön locker bleiben und gib ihm.
Und dabei folgten die Bälle sowohl was die Länge angeht, als auch die Richtung. Die Streuung der Bälle wird eindeutig immer besser. Musste ich vor 2 Monaten noch die Bälle aus sämtlichen Himmelsrichtungen zusammen klauben, hatte ich heute mal eine Korridor von gerade mal 15 Metern. Das ist net so schlecht. Und je besser man trifft und je genauer natürlich, umso spaßiger wirds natürlich auch.

Es fehlt ja noch das Update über das PGA Europe Turnier von Valencia.
Mei war das noch spannend am finalen Sonntag.
Der Martin Kaymer spielte immer vorne mit, allerdings spielte sich der Schwede Jonzon in einen Rausch und lag irgendwann 4 Schläge vor Martin. Dann hatte der Martin so richtig Pech am Loch 13 und spielte einen übleben Double Bogey. Da fand er sich plötzlich auf Rang 4 wieder. Von hinten kam ein weiterer Schwede an, der sich ebenfalls keine Fehler erlaubte. So lag Kaymer schließlich 6 Schläge hinter dem Führenden und 4 Schläge hinter dem weiteren Schweden Nilsson.
Aber dann zeigten die Schweden doch Nerven. Jonzon gönnte sich ebenfalls noch ein Double Bogey, im folgenden Loch nochmal ein Bogey und Martin ließ sich nicht betteln uns spielte 3 Birdies in Folge. Darunter am Loch 17 einen Putt aus gut 12 Metern. Da sprang ich direkt vom Sofa hoch. Irre.
Nach dem Loch 17 lagen die beiden Schweden und Martin gleichauf mit -19. Aber Nilsson war im Flight davor und ein Loch weiter, beendete das Turnier mit -19 und musste warten, was Kaymer und Jonzon machten. Alles war möglich.
Es kam der Abschlag: Perfekt für Jonzon.
Kaymer legt den Abschlag rechts neben das Fairway ins Rough, 90 Meter vom Loch entfernt.
Nächster Schlag: Jonzon muss spielen und legt den Ball 6 Meter neben die Fahne.
Kaymer muss aus dem Rough spielen, schwerer Schlag und haut den Ball 3 Meter neben die Fahne.
Jonzon ist dran mit putten, der Ball rollt auf das Loch zu, rollt immer noch und fällt hinein. Birdie für Jonzon, damit ist der andere Schwede aus dem Rennen um den Sieg. Nun muss Martin putten um ein Stechen mit Jonzon heraus zu spielen. Nach dem Putt vom Loch 17 ist dieser hier am letzten Loch 5 mal leichter zu spielen. Martin geht in Stellung, schiebt den Ball los und verfehlt das Loch um 10 cm.
Das Spiel ist aus, Jonzon gewinnt mit -20 vor Martin Kaymer mit -19 und Nilsson mit ebenfalls -19. Boah war das spannend.
Damit hats beim Race to Dubai nicht gereicht für den ersten Platz. Aber er liegt im Klassement wenigstens auf Rang 2 und ist in der Weltrangliste auf Rang 11 geklettert.
Das war doch mal spannend.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Martin is back

Woran erkennt man, dass man dem Golfvirus völlig verfallen ist?
Erstens mal hat mein Bag Nachwuchs bekommen. Es hört auf den Namen Hybrid Diablo und kaum auf der Welt will er auch schon bald ins Gras beissen. Bald geh ich mit ihm auf das Fairway und dann kann er das Gras von unten ansehen und mit Schwung in die Luft schleudern. Und so sieht der Junior aus GEILES TEIL
Und irgendwann in nächster Zeit bekommt er auch einen großen Bruder dazu. Großer Bruder
Der Schläger sieht von nahem genauso diabolisch scharf aus wie auf dem Foto.
Ich sag jetzt auch die Lösung zur Eingangsfrage: Es ist Samstag, es ist 15:30 und ich bin abonnent von Sky (Vormals Premiere) und was kommt eben um diese Zeit am Samstag Nachmittag um 15:30? Richtig, Golf.
In Valencia ist ein weiteres Turnier der European PGA-Tour und Martin Kaymer ist zurück. Da ist der Martin, ne? Der hat es geschafft sich während einer Turnierpause vor knapp 2 Monaten den Mittelfuß beim Kartfahren zu brechen. Zwangspause, Titanplatten in den Zehen und jetzt nach 1 1/2 Wochen Training vor dem Arzt, der das OK geben konnte, spielt er wieder bei Turnieren mit. Ist ja auch wichtig in Bezug auf das 'Race of Dubai', das er vor kurzem noch angeführt hat und dort auch natürlich wieder hin will. Aber dafür muss er wieder zwei Plätze gut machen, mit einem Turniersieg in Valencia würde er sich knapp vor Lee Westwood zurück auf Rang 1 schieben. Das Gute ist, dass sowohl Lee Westwood, als auch Rory McIllroy nicht in Valencia mitspielen. Das sollte doch zu machen sein. Race to Dubai Ranking
Gestern also hab ich brav Golf auf dem Sofa geguckt und guckte fasziniert zu, mit welcher Selbstverständlichkeit die Spieler mit dem Driver aufs Fairway spielen. Aber eben auch nicht immer. Da gibts schon hin und wieder grobe Schnitzer von solchen Weltklassespielern, was einen als Hobbyspieler doch sehr tröstet. Wenn aus so einem Profimund 'FORE' gerufen wird, dann ist das dennoch äusserst ungewohnt.
Auch die Gesichter, wenn ein Ball über 200 Meter fliegt und die Gesichtszüge entgleisen, wenn der Ball nicht aufs Grün zusaust, sondern direkt in den Bunker fällt.
Wie gesagt, der Martin Kaymer ist wieder zurück auf der Tour, aber er hat noch Schwierigkeiten mit dem Fuß und so sah man ihn schon hin und wieder das Fairway entlang humpeln. Man darf nicht vergessen, dass so eine Runde über 18 Löcher an die 5 Stunden dauern kann und das ohne sich auch nur einmal zu setzen. Und wenn man zudem noch die Runde vom Vortag fertig spielen muss, weil die Dunkelheit einsetzte, dann kann das doch recht beschwerlich werden.
Ich finde es beeindruckend, was der Martin für eine Ruhe ausstrahlt. Das zeugt auch von großem Selbstbewusstsein, was er kann. Die Drives am Abschlag werden ganz locker gespielt und noch mit dem Schläger auf der Schulter blickt er völlig gelassen und entspannt dem Ball hinterher.
Am zweiten Tag, also mit der Freitagrunde hat Martin gleich mal wieder gezeigt, wo der Hammer hängt und hat mit -12 die Führung übernommen. Unglaublich. Kommt aus der Krankenabteilung und stellt sich gleich mal wieder vorne rein, als wär er gar nicht weg gewesen. Dazu kommt noch, dass Kaymer unglaublich gut puttet. In der Regel kann man ihm einen Putt aus 4 Metern schon schenken. Allerdings hat er am gestrigen Samstag auch einen Double Bogey und noch einen Bogey gespielt, was in kurzfristig auf Rang 7 zurück geworfen hat. Aber am Ende der Runde lag er gestern auf dem geteilten zweiten Rang mit -16. Dabei hatte er noch die Chance auf zwei Birdies auf den Löchern 17 und 18, die er hauchdünn verfehlte. Schade.
Ich finds ja echt den Hammer WIE die Profis spielen. Da wird ein Drive über 300 Meter gespielt, hier ein Fairwayschlag über 230 Meter und wehe der landet nicht 4 Meter neben der Fahne, dann wird schon etwas grimmig geguckt. Unsereiner freut sich schon ein Loch ins Hemd, wenn er zweimal am Tag aus 120 Metern einen Pitch aufs Grün fertig bringt. Egal wie weit die Fahne noch weg ist.
Ich bin auf den heutigen Finaltag gespannt.
Ja, wir haben einen neuen Golfstar am deutschen Golferhimmel. Wurde aber auch Zeit, nachdem Bernhard Langer mittlerweile in der Seniortour spielt.
Ich traue dem sympathischen 24-Jährigen noch einiges zu. Momentan ist er in der Weltrangliste auf Nummer 12 zu finden, aber ich denk mir, dass er mittelfristig unter den ersten 5 Spielern der Welt zu finden sein wird. Und was geht dann noch? Schau ma mal. Von wem war das Zitat nochmal?
Achja, angeblich soll ja auch die Randsportart Fußball am Samstag um 15:30 laufen, aber nachdem Dortmund schon am Freitag gespielt hat, ist das echt nicht wichtig :-)

Montag, 19. Oktober 2009

Ja geil

Jetzt haben wir wieder schönes Wetter, nach den Schmuddeltagen.
Und heute gings hier im Elsass auf den Golfplatz. Die haben einen Platz mit 18 Löchern und ein kleinen Platz mit 3 Übungslöchern und da hab ich mich heut rumgetrieben.
Zunächst mal ein bisschen alleine auf der Drivingrange ein paar Bälle raus gehauen, noch ein bisschen gepitched und dann hab ich ein paar Runden auf dem kleinen Platz gemacht. Zunächst warens Doubleb Bogeys. Naja, man kennt den Platz nicht.
Aber dann gings schon besser. Beim neunten Loch wars dann soweit, ich hab endlich mein erstes richtiges Par gespielt. Geil, oder? Langer Abschlag kurz vor das Grün, ein wunderschöner Pitch an die Fahne und dann aus etwas über einen Meter eingelocht. Vor Freude die Arme in die Luft gerissen. GEHT DOCH!!!!
Sofort hab ich der Kerstin eine SMS geschrieben PAR PAR PAR, I WEA NARRISCH!!!
Sie hat sich mit mir gefreut.
Dann äusserst breit grinsend wieder am Abschlag vom ersten Loch gestanden. Hinter mir stand einer, der wollte auch gleich spielen. Aber ich hab gelernt: Blooosss kein Stress.
Raus mit dem Eisen 7, Ball aufs Tee, ausgeholt und PFLONK, fliegt der Ball gut 120 Meter durch die Luft, ditscht kurz vor dem Grün auf, rollt noch ein Stück und bleibt 70 cm!!!! neben der Fahne liegen. Kopfschüttelnd staunte ich den Ball an und latschte weiter Kopf schüttelnd hinterher. Ich konnte es nicht fassen, echt nicht. Ich nahm den Putter aus dem Bag, nahm die Fahne aus dem Loch, legte diese schön ab und nahm Putterstellung ein. Dann den Ball gespielt und direkt nach meinem ersten Par hab ich ein BIRDIE!!!! gespielt. Das war irgendwie zu viel auf einmal. Ich rief Kerstin direkt an um zu berichten, was ich gerade angestellt hab. Kaum das Par verdaut, schon ein Birdie gespielt. Irre. Noch viel breiter grinsend bin ich zum nächsten Abschlag und hab auf dem Par 4 Loch den Ball nach 3 Schlägen nicht mal 2 Meter neben der Fahne gehabt. Ich hab völlig unbeeindruckt den Ball gespielt. Der Ball rollte auf die Lochmitte zu, pollerte auf die Rückseite des Loches und blieb 1 cm neben dem Loch liegen. Das gibts doch nicht. Schuld daran war das Loch, jawohl. Das war nämlich nicht so scharfkantig, wie es eigentlich sein sollte, sondern schon recht lädiert und flach. So konnte der Ball nicht wirklich in das Loch fallen, sondern hatte genau so viel Schwung, dass er über die Schräge wieder raus bobbelte. So ein Ärger. Aber das wär doch echt zu viel verlangt gewesen, wenn ich direkt Par, Birdie, Par spielen würde.
Es ging die restlichen Löcher prima so weiter. Meist wurde es ein Bogey, aber ich hab noch einige male die Chance gehabt ein Par zu spielen.
Also so geil hab ich ja noch nie gespielt.
Bringt halt doch einiges, wenn man auf so einem schweren Platz spielt, wie ich es in Kempten mache. Da gehts gleich viel besser, wenn man auf einen flachen Platz kommt.
So, ich grins jetzt noch ein bisschen vor mich hin.
Ja geil

Dienstag, 13. Oktober 2009

HM in Semur en Auxois

Jetzt hats endlich mal geklappt mit dem Halbmarathon in Semur.
Zur Erinnerung: Semur ist die Stadt, in der Kerstin und ich 3 Jahre lang gewohnt haben. Also ich nicht immer, aber oft.
Nie hat es bei mir geklappt, dass ich dort mitlaufen kann. Kerstin hingegen ist den HM schon dreimal mitgelaufen. Einmal in 2:03, einmal in 2:10 und einmal in 2:02. Klar war, dass wir uns nicht abhetzen und wir einen schönen Erinnerungslauf machen würden. Die Zeit ist völlig egal. Aber trödeln wollten wir auch nicht, dafür ist das Starterfeld viel zu gut. Und letzter werden, ne das wollen wir auch nicht. Melancholie hin, Nostalgie her.
Untergebracht waren wir bei unseren ehemaligen Nachbarn. War natürlich auch wieder schön. Und die drei Kinder freuen sich auch, wenn sie uns sehen.
Am Sonntag sind wir die 200 Meter gegangen, um die Startunterlagen zu holen und sind dann wieder zurück. War ja noch viel Zeit bis zum Start um 10.
Später gings wieder hoch zum Startplatz und wir trafen noch alte Bekannte von früher.
Wir standen dann so um 10 Uhr in der Startformation und keiner denkt sich was schlimmes, als der Startschuss fiel. Öha, stimmt, wir müssen ja laufen und schon gings los. So um die 140 Halbmarathonläufer waren unterwegs und etwa 300 Läufer, die die 9,5 km liefen.
Zunächst gings mal unterhalb der Allee entlang, vorbei am Boulecenter, wo immer noch die gleichen Leute die Eisenkugeln in den Sand warfen. Dann vorbei an unserem ehemaligen Hasenstall. Kreuz und quer gings durch unsere ehemalige Heimat. Manche Stellen durchliefen wir 2x. Andere mal in die Richtung, dann wieder in die andere. Also den Weg, wie er genau gelaufen wurde, das können wir leider nicht mehr sagen. Viel zu kompliziert. Aber unsere Erinnerungen wurden an jeder Ecke aktiviert. Die Kirche, die Hechtsuppengasse, die von uns so genannt wird, weil hier auch im Hochsommer der Wind durchbläst und es zieht wie Hechtsuppe.
Wir liefen durch die Ganzaltstadt. Also Ganzaltstadt, weil ja die ganze Stadt alt ist, aber manche Stellen eben noch viel älter sind, bis zurück ins 11. Jhd.
Wir liefen an unserer Stammpizzeria vorbei und dann den Berg an der Stadtmauer hinab, um am Bach Armançon entlang zu laufen.
Dann kam ein Höhepunkt, die Ruelle Trémy. Diese Strasse geht sooo steil / <--- bergauf, dass an Laufen fast nicht zu denken ist. Aber wir wussten das natürlich schon und auch, dass oben viele Zuschauer sind, die einen leiden sehen wollen, also sind wir den Berg bis ganz nach oben gelaufen. Ätsch.
Nun gings nochmal am Hasenstall vorbei und dann raus aus der Stadt über die Kuppe zum Lac de Pont. Auch hier gings jetzt gut 2 km nur bergauf, bevor es auf der andern Seite wieder nach unten ging um gleich wieder nach oben zu führen, um in Massène anzukommen. Also flach is was anderes. Kann uns aber nicht überraschen, weil wir wirklich jeden Meter des Halbmarathons kennen wie unsere Westentasche. Wir sind die letzten 11 km so oft gelaufen, dass die 'St. Euphrone-Runde' zu einem Schimpfwort wurde. Aber heute war das natürlich völlig anders, grinsend stolperten wir auf den Pfaden der Erinnerung.
Nun kamen wir in St. Euphrone an und nochmal gings einen kurzen Berg hinauf. Dann weiter nach Villenotte und zum Anfang der Allee. Wir waren vom Tempo her ganz gut unterwegs. Aber trotzdem meinte Kerstin, ich solle doch ein bisschen schneller laufen. Jo kann ich machen und so überholten wir auch noch vier Läufer auf der 2,7 km langen Allee, mit den 1234 Kastanienbäumen. Auf den letzten 2 Kilometern wurde Kerstin immer noch schneller, also Tempo machen. Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung, wie lang wir unterwegs waren, ich hatte gar keine Uhr dabei.
Irgendwann liefen wir am Zielgelände vorbei, was aber täuscht, weil man noch bis zum Ende der Allee laufen muss und an der Strasse entlang nochmal 300 Meter zurück lief um schliesslich ins Ziel zu kommen. Es gab noch einen Schlussspurt von uns beiden zu bestaunen und am Ende eine Kerstin die mir mit grossen Augen und strahlend erzählte, dass wir in 1:59:45 ins Ziel gekommen waren.
Ach was? Ich dachte, wir laufen net auf Zeit? Najaaaa, a bissal kann man da schon drauf gucken. Die offizielle Zeit sagte uns, dass wir 1:59:39 gebraucht haben und das bei dem sehr anspruchsvollen Semur-Profil.
Wir trafen dann noch ein paar alte Bekannte, plauderten noch ein bisschen und machten uns dann auf den Weg zu unseren Nachbarn zurück.
Schön wars in unserer ehemaligen Heimat.

Montag, 5. Oktober 2009

3-Länder-Marathon von Lindau nach Bregenz

Wie jetzt? Bregenz ist doch gleich um die Ecke von Lindau aus gesehen?!
Jupp, es ging ja auch nach 10 km am Ziel vorbei in Richtung Schweiz.
Aber fangen wir doch einfach von vorne an.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Ok, so früh auch wieder nicht, aber doch verdammt früh.
Um kurz vor 7 fuhr ich ganz romantisch, mit dem Vollmond vor der Nase und der aufgehenden Sonne im Rücken zum Bodensee.
Eigentlich wollte ich es ja vermeiden nochmal da zu laufen. Es gab aber keine Alternative. Aber diesmal hats mir sogar dort gefallen. Liegt wohl auch an der neuen Organisation. Reichlich stressfrei. Die Nachmeldung sah so aus, dass 3 Leute auf mich gewartet haben. So ists brav.
Dann noch einen Cache gesucht. (Ich seh euch deutlich mit den Augen rollen, lasst das bitte) Und dann nach Bregenz rüber gefahren. Ich bin schon zweimal den Marathon mitgelaufen und beide male hab ich das Auto in Lindau abgestellt. Einmal wars sauwarm, einmal hats die ganze Zeit wie aus Eimern geregnet.
Allerdings will man doch nach dem Marathon nicht unbedingt ewig warten, bis einen der Zug zurück bringt. Und es war ja auch ganz nett mit dem Riesenschiff von Bregenz nach Lindau gebracht zu werden.
Dort meinen Beutel aufgegeben. Schade, dass ich recht spät dran war, sonst hätt ich noch einen Cache.... Aber lassen wir das.
Ich hab mich etwas in die Sonne gesetzt und hab vor mich hingedöst. Ich wusste immer noch nicht, wie schnell ich denn den Marathon laufen solle. Dann hier auf der Bank wurde einfach mal beschlossen, dass ich 3:45 Stunden brauche.
Recht spät bin ich in den Startblock, wo eine Frau, die ihren Mann zu ihrem ersten Marathon verabschiedete und den gar net loslassen wollte, sich beklagte, dass jeder ausgerechnet bei ihr über das Geländer hechten will. Seh ich aus wie ein Türsteher oder was? Meinte sie. Ich dann so: Jepp. Da hat aber jemand böse geguckt.
Was hat die da auch verloren, war ja schon mit den Läufern eng. Aber nöööö, man muss auch noch mit Kinderwägen die Gasse verstellen.
Um 11:11 Uhr war der Start zu meinem 23. Marathon. Und dann gings auch schon los von der Insel runter, über die Brücke aufs Festland. War ein prima Beginn. Das Feld hat sich recht zügig auf der breiten Straße verteilt.
Ich dachte über meinen zweiten Marathon von vor 5 Jahren an dieser Stelle nach, wie ich da völlig ungeduldig die störenden Läufer mit kleinen Temposteigerungen überholt habe. Es hatte flockige 27°. Statt 3:50 wurde es eine 4:25. Boah, war ich damals nach 30 km fertig. 12 km Wandertag war angesagt, ich hab mich gesuhlt in Krämpfen und seitdem hab ich bei jedem Marathon den nötigen Respekt vor der Streckenlänge.
Nach etwa 10 km kam man in Bregenz an. Und das Publikum hat sich im Laufe der Jahre auch mit dem Marathon arrangiert, recht viele Zugucker waren da. Das macht Laune. Dann gings über die Seebühne, wo dieses Jahr Aida gespielt wurde. Imposante Kulisse und schon gings weiter am Bodensee entlang. Durch lange Radwege im Schatten von Bäumen führte die Strecke zur Hauptstraße, dort über eine Brücke. Das war lustig, die hat so unglaublich hin und hergeschwankt von den ganzen Läuferbeinen, dass man manchmal 20 cm ins Leere gelaufen ist. Wie besoffen über die Brücke gelaufen. Nach 17 km wurde sich von den Halbmarathonläufern verabschiedet und die Marathonis liefen geradeaus weiter. Das war richtig erholsam, wenn nur noch ein Fünftel der Läufer unterwegs ist. Ich genoß den Lauf, es lief so richtig gut und nach der Halbmarathonstrecke, die ich nach knapp unter 1:52 erledigt habe, hab ich mal drüber nachgedacht, ob ich denn nicht doch auf eine 3:36 laufen sollte. Ich versuchte mal einen Kilometer in 4:58, war mir dann aber zu blöd. Ne, das Tempo lauf ich nicht für die nächsten 20 km, also wieder in mein altes Tempo zurück. Nun lief man über die Dörfer bis man in St. Margrethen die Grenze in die Schweiz überquerte.
Die Schweizer sind immer recht lustig drauf. Schon ein nettes Völkchen. Ein paar Kilometer wurde durch die Schweiz gelaufen, bis es nach 28 km wieder hieß, hier Staatengrenze von Österreich. Nun kam bald die Strecke, die einen fertig macht, wenn man nicht mehr so gut drauf ist. Ich erinnere mich, ich erinnere mich. Hier am Rheindamm, der schnurgerade verläuft, hab ich damals die ersten Krämpfe bekommen. Und kein Ziel in Sicht. Nur die lange Strecke am Damm entlang, immer geradeaus, überall Läufer und viele Geher. Aber dieses Jahr war ich ja gut drauf. Der Rheindamm hat mir diesmal gar nix anhaben können.
Nun nach 34 km wurde wieder über eine Brücke gelaufen, die leider nicht geschwankt hat, dann wieder am Rhein entlang und durch die Dörfer, an vielen Laternenfesthaltern vorbei in Richtung Bregenz.
Versorgungsstellen gab es hier auch Zuhauf. Ich glaub, die längste Distanz war einmal 3 km ohne Versorgungsstelle. Auch das ist wesentlich besser, als noch vor ein paar Jahren.
Jetzt hatte ich schon das Meiste geschafft. Die Beine waren noch sensationell drauf, aber was bei mir immer ein Schwachpunkt ist, das ist die Hüfte. Die war nicht mehr so locker drauf. Aber es lief gut und ich war so in Gedanken.
Doch plötzlich überholte mich der Paceläufer für die 3:45. Hä? Was das? Ich rechnete bei km 40 mal durch und kam zu dem Ergebnis, dass das mit den 3:45 ja fast noch knapp werden könnte, also legte ich noch ein bisschen Tempo zu. Das war jetzt nicht mehr so entspannend. Nach 41 km fehlten mir immer noch so 25 Sekunden, also ranhalten. Aber das schaff ich doch? Dort ist ja schon das Stadion. Aber es ging einmal ganz aussenrum ums Stadion, dann hinein und nochmal 250 Meter auf der Tartanbahn entlang. Ja heeee. Ich legte nochmal einen Zahn zu auf den letzten Metern und kam schließlich in 3:44:59 ins Ziel. Das nennt man wohl eine Punktlandung.
Das Beweiseisen geschnappt, zum Erdingerstand gegangen, ein paar Schüsseln Obst gegessen und mich in die Sonne gesetzt. Ich war völlig zufrieden mit meiner Welt und so soll doch ein Marathon sein. Angenehm erschöpft ins Ziel, aber man kann sich noch normal bewegen. Solche Marathons sind immer die schönsten. Gut, ich hätte heute eine 3:40 in den Beinen gehabt, aber zuwas denn auch.
Danach ging ich zum Auto, fuhr aus Bregenz raus, hab noch den Tank vollgemacht und hab noch 6 Caches gesucht. (Ich seh schon wieder Augen rollen)
Danach gings nach Hause, lustigerweise mit dem Vollmond vor der Nase und die untergehende Sonne im Rücken.

Mittwoch, 30. September 2009

Heute aufm Golfplatz

Heute wieder ein Traumtag um ein paar Bälle in die Botanik zu holzen. Das muss ausgenutzt werden.
Die ersten 9 Löcher waren so lala. 60 Schläge hab ich benötigt. Mein bestes Ergebnis liegt bis dahin bei 59. Ich hab immer 59-64 Schläge. Lustig.
Na egal. Nach der ersten Runde erstmal ein Kampfbier genommen. Ein bisschen in der Sonne gesessen und der Konkurrenz beim üben zugeguckt. Schon interessant, wie verschieden die Leute trainieren.
Dann gings auf die zweite Runde und die hat richtig gut funktioniert.
Gleich beim ersten Loch ein double Bogey gespielt. Ähm, ja.
Dann gings runter zum zweiten Loch und das war jetzt mal mein allerbester Abschlag aller Zeiten. Geilstens.
Gezielt, geklonkt. Ball fliegt 150 Meter, fällt auf die Böschung, rollt runter, aufs Grün, an der Fahne vorbei, weiter übers Grün, ans Ende des Grüns und runter die Böschung und bleibt 1 Meter unterm Grün liegen. Ich steh da am Abschlag und mach komische Verrenkungen, weil ich den Ball aus der Ferne aufhalten wollte. Hat nicht ganz geklappt. Ich breitete die Arme aus. War das entzücken oder doch eine Schadegeste? War das jetzt geil oder Pech? Weiß ich nicht. Dass der Ball an der Fahne vorbei geguckt hat, das war ja mal was. Stell dir mal vor der Anti-Par-Charly macht auf blöd ein Hole in one. Aber dass der Ball dann weiter gerollt ist, das hätts fei net gebraucht. Meiomei. Trotzdem hab ich für das Loch schließlich 4 Schläge benötigt. Ein Chip, zwei Putts. Schade.
Dann kam mein Horror Par 5 Loch. Hier hab ich in der Regel wenns gut geht 8 Schläge, wenns schlecht geht, mehr :-)
Heute mit dem ersten Abschlag, PLÖNK aufs Fairway, mitten drauf. Soooo jetzt mit dem zweiten Schlag gabs kein wildes Holzen mit dem Eisen 4, sondern ein taktischer Schlag mit dem 6er Eisen und hab den Ball mit Absicht kürzer gespielt, dass er über der steilen Böschung zum liegen kommt. Gedacht, getan, Ball liegt genau oben auf dem Hügel. Total cool. Da wollt ich den hinhaben. Aber nu das Eisen 4 genommen und KLONK!!!! den Ball in die Ferne gedroschen, über den bösen Wassergraben hinweg liegt der Ball schließlich 40 Meter vom Grün weg. Der Hammer. Nun dem Ball nachgetigert (Tiger?) hihi. Und mit dem vierten Schlag schöööön aufs Grün gepitcht. Mitten drauf, keine 3 Meter von der Fahne weg. Geilgeil. Soooo, jetzt hab ich den Putter genommen, das Grün gelesen, sofern ich dazu in der Lage bin und hab richtig Herzklopfen bekommen. Ich hab versucht an nix zu denken, Probeschwung, an den Ball rantreten, locker bleiben und ROLLLLLLLLL, HARRGGGHHHHH, Ball rollt gerade mal 5 cm am Loch vorbei. Das wär ein Par am Horrorloch geworden, ich hätt da ein Par gespielt. EIN PAR!!!! NEIN!!!! Gibts net. So wurden es 6 Schläge. So gut wie nie gespielt und trotzdem ein bisschen enttäuscht. Aber gleich wieder versucht net dran zu denken. Die restlichen Löcher hab ich zunächst ganz ordentlich gespielt, aber am Schluß, auf den letzten 2 Löchern verließen sie ihn dann doch. Am Loch 9 gabs noch 9 Schläge zu bestaunen, incl. Ball im Teich. Toll. Die Bahn hab ich auch schon mal mit 5 gemacht. Aber trotzdem hab ich die Runde mit beachtlichen 55 Schläge geschafft. Das wären im Turnier 47 oder 48 Stablefordpunkte gewesen und ich hätt das Turnier als zweiter oder dritter abgeschlossen in der Klasse D bis HCP54. Mein Handicap wär mal eben von 54 auf 42 runter gegangen. Aber Turnier und allein vor sich hin spielen, das sind zwei paar Stiefel.
Jetzt freu ich mich erstmal über meine 55 Schläge und denk mir, da geht noch was.

Dienstag, 29. September 2009

Ich kann

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.
Seit Sonntag ist es also Gewissheit. Wir haben die schwarzgelbe Pest am Hals. Bravo Wähler.
Und schon gehts los. Dass die Laufzeiten bei so manchem Atomdreckswerk verlängert werden, ist ja schon mal völlig klar. Aber jetzt läufts daraus hinaus, dass jeder Betreiber sein(e) Kraftwerk(e) als die Sichersten ansieht. EnBW, Vattenfall, RWE, E.On ist schon fleißig am werben, wie toll ihre Kraftwerke sind. Und die sollen gefälligst auch ganz, ganz lange laufen. Am besten noch 500 Jahre, damit der Strom schön, schön billig bleibt. Ich krieg da so eine stinkwut, ich kann das gar nicht beschreiben.
Unsere Atomkraftwerke sind so herrlich sicher und wenn wir plötzlich unsere Atomkraftwerke abstellen, dann müssma ja aus den unsicheren Kraftwerken in Frankreich, Tschechien, (Was ja sowieso nur für uns gebaut wurde, gell?)Russland sonstwoher den teuren Strom einkaufen. Wer diesen Blödsinn in die Welt geschickt hat, ist ja wohl auch keine Frage. Dieser Schmarrn wird genauso geglaubt, wie die Mär von der gesunden Milch und geht nicht mehr aus dem Hirn raus. Egal wie oft mit Fakten belegt wird, dass Deutschland ein Stromexportland ist. Wir können sofort die 3 größten Atomkraftwerke abstellen und würden immer noch Strom ins Ausland verkaufen.
Mit dieser zukünftigen schwarzgelben Regierung kommt der Schwung der erneuerbaren, alternativen Energien ins stocken. Deutschland ist bisher der Vorreiter in der Alternativenergie weltweit gewesen. Das ganze Knowhow wird in die ganze Welt verbreitet. Überall wirbeln Windkraftwerke mit deutscher Technologie herum. In einigen Jahren könnte jeder normale Haushalt ein hightech Windrad auf dem Dach haben, was mehr als den eigenen Strombedarf deckt. Aber mit dem Scheiß der Laufzeitverlängerung kommt der Schwung ins stocken. Das kostet echte Arbeitsplätze. Und das geht in die Hunderttausende. Und alles nur, damit sich die Aktionäre und Konzerne noch mehr dumm und dämlich verdienen können. Und der Bürger glaubt weiterhin die Lügen der Atomlobby.
Die Entsorgung des Atommülls (es ist ja eigentlich keine Entsorgung), darum dürfen sich dann wieder die Steuerzahler kümmern.
Es ist wieder der Zeitpunkt gekommen, armes Deutschland zu sagen.
Ich ess jetzt weiter, ich muss noch sehr viel kotzen.

Samstag, 26. September 2009

Der Kopf dein Streichspieler

Diese Woche war ich gepflegt 3x auf dem Golfplatz. Naja, man will ja besser werden, gell?
Einmal hab ich mit einem Hauptschullehrer gespielt, der auch ohne Handicap spielt. Nein, er ist kein Pro, die spielen ja auch ohne Handicap, sondern einer, der noch nie was für sein Handicap getan hat und im April angefangen hat.
Sollte ich öfter machen, mit anderen zusammen spielen, das bringt mich wesentlich weiter und man lernt auch viel dazu. Ausserdem strengt man sich mehr an und überhaupt verliert man kaum Bälle. Auf der 9- Loch Runde hab ich keinen einzigen Ball verloren. Sonst segeln grundsätzlich immer 3-7 Bälle in die Botanik, auf Nimmerwiedersehen.
Und man kann sich auch schön austauschen, über seine Erfahrungen und sich Tipps geben. Zum Beispiel hab ich ganz was einfaches gelernt, mein Flightpartner sucht seinen Ball, findet ihn im halbhohen Gras. Was ich mache, ich geh halt dann zu meinen Schlägern und geh wieder zurück und such nochmal. Dabei ist es so simpel. Einfach die Mütze abnehmen und neben den Ball legen und dann erst zu den Schlägern gehn. :-) Die Mütze findet man leichter.
Mein Kollege hat ganz ordentlich gespielt. Letztlich hab ich 53: 59 Schläge verloren. Aber ist ja auch nicht weiter wichtig. 2 Löcher hab ich besser gespielt. Was mir aber bis heute auf dem Platz verwehrt bleibt, ist ein Par. Am Donnerstag hatte ich 4x die Chance dazu, ein Par zu spielen. Einmal rollte die Kugel nur 5 cm am Loch vorbei. Das hat mich schon sehr geärgert. Aber kommt Zeit, kommt auf jeden Fall Par. Das wird schon noch. Es ist immer wieder ein unglaubliches Hochgefühl, wenn man den Ball so trifft, wie man sich das vorstellt und das 3x hintereinander. Das ist viel wichtiger, als ein guter Abschlag. Ne, ist eigentlich alles wichtig. Bei einem Par 3 Loch hab ich den Abschlag super erwischt, der Ball flog rechts auf die Böschung und hüpfte runter aufs Vorgrün, nur ein Meter vom Grün weg. Trotzdem hats wieder nicht für ein Par gereicht, wieder 3 Putts benötigt.
Tja, Golf ist wohl das schwerste Spiel der Welt und warum? Zum Einen ist der Ball so lächerlich klein, der Platz so groß, die Fahne so weit weg, die Geschwindigkeit des Schlägers so groß und dabei soll ich die Knolle noch mit 150 km/h oder noch schneller auf einer Fläche von ein paar Quadratzentimetern treffen? Ein Zentimeter daneben und der Ball ist weg. Schwer auch deshalb, weil man so viel nachdenken kann. Bei keiner anderen Sportart wird so viel nachgedacht, wie beim Golf. Egal wie man auch spielt. Wird ein Abschlag komplett verhauen, ist man zwangsläufig schon wieder ordentlich angepisst und wills beim nächsten Schlag besser machen. Auf dem Weg dort hin, hat man, wenn man auch nur alleine ist 2-3 Minuten Zeit zu überlegen. Man überlegt aber auch, wenn man den Abschlag perfekt getroffen hat. Ball fliegt 170 Meter schnurgerade mitten aufs Fairway. Das ist schön, aber der zweite Schlag sollte auch sitzen und genau da liegt der Hund begraben. Nun denkt sich der Golfianer, dass er jetzt noch einen Annäherungsschlag von gleicher Güte machen sollte, dann klappt das ja hervorragend mit dem Score. Und was is? Ja genau, womöglich wird der Ball mit der Spitze getroffen und der Ball fliegt statt 120 Meter geradeaus im 80° Winkel 20 Meter nach rechts. Der Frust ist riesengroß, jetzt ist eh schon wieder alles wurscht, es wird der Ball wieder angesprochen und fliegt diesmal tatsächlich 120 Meter, wo man ihn hinhaben will.
Das Problem ist auch, dass der Ball einfach nur so da liegt. Der rührt sich einfach nicht, solange man ihn nicht in die Luft drischt. Wo gibts das denn ausser noch im Billard? Bei den meisten Sportarten muss man im Spiel nur reagieren, da bleibt keine Zeit für Überlegungen. Beim Tennis kann man nur den Aufschlag beeinflussen, dann gehts hin und her. Beide Spieler müssen reagieren, bis ein Fehler passiert. Oft sieht man dann auch, dass ein Tennisspieler in entscheidenden Phasen einen Doppelfehler macht. Tja, zuviel nachgedacht. Oder wer kennt das nicht? Ein Fußballspieler bekommt den Ball durch einen Superpaß in den Lauf gespielt, er findet sich allein vor dem Torwart und spielt ihm direkt in die Arme. Warum? Idiot? Blödmann? Den schenken wir Schalke? Ne, er musste denken. Feierabend. Der Kopf kann nämlich nicht unterscheiden, zwischen tun und nicht tun.
Der Fußballspieler sieht den Torwart und denkt sich, bloooß nicht dem Torwart in die Arme spielen.
Erinnert sich jemand an den legendären Elfmeter von David Beckham, den er Richtung Mars geschossen hat?
Der Tennisspieler sagt sich, der entscheidende Aufschlag darf nicht ins Netz oder ins Aus.
Der Billardspieler denkt sich, ich darf die 8 nicht an die Innenkante des Lochs spielen, sonst geht die nicht rein.
Der Golfspieler denkt sich, wenn der Ball im Bunker landet, oder ich zu fest chippe, dann hab ich gleich 3 Schläge mehr. Und wenn ich mich saublöd anstelle, dann verhaue ich einen 75cm Putt.
Was passiert? Genau das, was man unbedingt vermeiden will.
Und da muss mental daran gearbeitet werden. Warum ist ein Tiger Woods so viel besser als die Konkurrenz? Weil er zum einen eine hohe Spielgenauigkeit hat, er aber auch im Kopf unglaublich stark ist. Vorgestern hab ich noch 2 Stunden Golf geguckt im Fernseh. Der Tiger ist auch nicht perfekt, absolut nicht. Zum Beispiel hat er am Abschlag einen Ball so verhauen, dass die Zuschauer mit aufgerissenen Augen auseinander gerannt sind, weil der Ball direkt auf die Menge zuflog und pflopp, lag er da der Ball, wunderbar hinter einem Baum im tiefen Rough. Der Tiger hat einen schönen Fluch ausgestoßen, hat seinem Caddy den Schläger gegeben und ist losmarschiert.
Beim nächsten Schlag hat er den Ball aus dem Rough, um den Baum herum, mitten aufs Grün gesetzt und mit dem nächsten Schlag aus 5 Metern geputtet. Er lässt keine Gedanken zu, weder positive, noch negative. Der Schlag ist erledigt, es kommt ein neuer Schlag. Die Situation ist so wie sie ist und nun gib mir mal das Eisen 9. Zack, Applaus, nächstes Loch. Birdie, danke und mittlerweile wieder die Führung in der Wertung.
Es gibt schon so einige Tricks, wie man den Sauhund im Kopf umgehen kann. Ich tu mein Bestes und bald hab ich dann auch mein erstes Par auf der Scorekarte stehen. Ich sag dann Bescheid. :-)

Dienstag, 22. September 2009

Lang gelaufen

So, jetzt weiß ich auch schon, was ich für einen Lauf mache im Herbst. Wird ja auch Zeit, gell?
In 12 Tagen lauf ich dann wohl am Bodensee in Lindau den Marathon. Da wollt ich zwar nicht mehr hin, aber mir fehlt eine Alternative.
Eigentlich wollt ich ja auf einen schnellen Halbmarathon hintrainieren. Aber die letzte Konsequenz hat mir gefehlt und dann kam der Urlaub und da mach ich echt kein Tempotraining bei 33°. Da spiel ich lieber Golf :-)))
Naja, ich bin eigentlich gut drauf. Aber es langt jetzt weder für einen zünftigen Halbmarathon an der K...Grenze, noch für eine Bestzeit beim Marathon. Und bevor ich mit 1:40 auf nem HM rumlauf, lauf ich doch lieber einen Marathon. Man will ja irgendwann mal die 100 voll haben, oder?
Mir fehlen jetzt natürlich die langen Läufe. Der letzte über 30 km war der Marathon im Elsaß und das ist auch schon wieder über 3 Monate her. Dazwischen war nur ein 28 km Lauf und ein Trainings HM. Also keine tollen Voraussetzungen um die Bestzeit anzupeilen. Achne, da war ja noch der vorletzte Sonntag. Da bin ich mit Kerstin zusammen die Schlösserrunde gelaufen. Seit wir dort in dem neuen Dorf wohnen, wollten wir die cinq-Chataeu-Runde laufen. Gut, es ist schon anstrengend ständig in den ersten Gang zu schalten, wenn man da hoch fahren will. Deshalb hab ich das zwar bisher immer vorgehabt, aber noch nie in die Tat umgesetzt. Aber eben an jenem Sonntag sind wir hoch zu den Schlössern. Aber wär ja auch zu einfach, wenn man den direkten Weg nimmt, deshalb haben wir einen zwar wesentlich längeren Weg durch die Weinberge genommen, aber dafür gings nicht soo steil bergauf. Wobei, das ErsterGangStück blieb uns aber dennoch erhalten. Wenn man aber seinen Schritt gefunden hat, dann geht das. Hin und wieder wurden wir von Touristen überholt. Meist Deutsche, manchmal Holländer.
Wir kamen an den trois Chateaus an und dann kommt ein wunderschöner, meist flacher Waldweg in Richtung Hohlandsbourg. Göttlich, traumhaft. Hier war natürlich auch schon kein Mensch mehr unterwegs.
Dann nach der Hohlandsbourg gings weiter zur Pflixbourg. Ab hier kam dann auch der verdiente Lohn, es ging rapide bergab. Zunächst hab ich ein bisschen abgebremst, aber das fand ich ziemlich anstrengend, deshalb hab ich es laufen lassen und bin mit einer 3:40er Pace oder so den Berg runter gepoltert. Ab und zu hab ich auf Kerstin gewartet und dann gings weiter. Immer schön in Serpentinen durch den Wald, die Vogesen hinunter. Als wir unten waren, führte der Rest der Strecke nahezu flach wieder nach Hause. So kamen wir auf eine ziemlich heftige 25 km Runde, mit einer geteilten Halbliterflasche Wasser.
Am nächsten Tag machte ich dennoch eine Tour nach Trois Epis. Liegt auf etwa 800 Meter Höhe. Da lagen 10 neue Geocaches. (achso) Naja, wurden auch noch 22 km. Dafür hab ich mir auch ein bisschen das Knie lädiert. Durch die Bergabrennerei und dem Gelaufe am nächsten Tag hat mir das Knie Schwierigkeiten gemacht. Leicht geschwollen und schmerzhaft, aber ist längst wieder alles gut.
Heute hab ich aber noch einen langen Lauf gemacht. Fühlte sich auch gut an. Mir war das Tempo wurscht. Das soll heissen, dass ich mich nicht künstlich langsamer gemacht habe. Ich mag das einfach nicht, wenn einem der Plan sagt, man muss einen laaangsamen, langen Lauf machen. Man will ja auch mal Feierabend haben, oder? Das Wetter war ja auch super. Los gings nach Bertoldshofen und über Kreen, Altdort, Ebenhofen wieder zurück nach Hause. Dort nach 18,5 km meine Trinkflasche geschnappt und schnell einen halben Liter Wasser getrunken. Bauchgluckernd hab ich mich wieder auf den Weg gemacht und bin an der Wertach entlang richtung Kaufbeuren zum Bachtelsee und wieder zurück. Nochmal die Wertach erkundet, nach Ebenhofen und nebenbei ein paar Radler zusammen geschnauzt. Die kamen zu neunt von hinten mit ihren Mountainbikes und ich laufe grundsätzlich fast schon im Straßengraben, soweit bin ich auf der Seite. Da bimmelt mich der erste vorneweg an und das genau neben mir. Sowas regt mich ja voll auf. Die sollen klingeln, wenn sie noch ein Stück hinter mir sind, aber nicht genau neben meinem linken Ohr. Und furchtbar wichtig hat ers gehabt. Ich hab ihm dann nachgebrüllt, ob ich zu weit in der Mitte gelaufen bin, ob er auch genug Platz hat mit seiner Saukarre. In der Zwischenzeit fuhr Radler für Radler an mir vorbei, während ich noch am Zetern war. Der sechste meinte dann auch noch furchtbar wichtig, 'Vorsicht, vorsicht, vorsicht'. Ich geb dir gleich vorsicht, nerv mich nicht, hab ich ihm nachgerufen. Dann waren die Radler an mir vorbei, aber sie wussten nicht wohin, also blieb man mitten auf dem Radweg stehen, schöööön, alles blockiert. Ich hab mir dann ein 'vorsicht, vorsicht' verkniffen. Die hielten sich schon für die Krönung der Evolution mit ihren schicken Mountainbikes. Dann wurde abgebogen auf dem Weg hinterm Gleis.
Aber das tat auch ganz gut, das war dann auch der schnellste Kilometer von mir, der 28. km in 4:53, so hab ich mich da reingesteigert. Ist doch wahr, da denkst nix schlimmes, auf einmal hast du ein Klingeln im Ohr. BIMMBIMMBIMM. Gehts noch.
Schließlich kam ich nach 30,3 km Zuhause an und brauchte dafür 2:41 Stunden. Ging recht flott, oder? Und wen sahen meine entzündeten Augen? Die Evolutionshelden. Die haben ihren Van bei mir vors Haus gestellt und luden ihre Fahrräder ein. Noch ein finsterer Blick von mir und dann hab ich erstmal den Weg zum Wasserhahn eingeschlagen.
So und wie soll ich jetzt bitte den Marathon laufen? Ich weiß es noch nicht. Ich könnt ja auf Risiko laufen und wenns nix wird, (Es würde nix werden) dann krabbel ich halt ins Ziel. Aber das macht ja auch keinen Spaß. Finishermedaille im Liegen empfangen, nein Danke. Lieber gut gelaunt mit 3:50 oder so.

Montag, 21. September 2009

Klonk me up

Heute war Klonktag. Das muss man noch ausnutzen, das perfekte Wetter und ich hatte richtig schön Zeit, bis ich in die Nachtschicht musste. Find ich schon super mit dem Schichtmodell. Spätschichten und 24 Stunden später dann Nachtschicht. Da kannst was machen in der Freizeit.
Also heut Vormittag nach Kempten geheizt und ein paar Bälle aus dem Automaten geholt.
Meine Routine ist jetzt (Hab ich denn schon sowas?) Ich geh auf die Driving Range, nehm das Eisen 8 und hau 5 Bälle raus.
Dann kommt das Eisen 7 dran mit 5 Bällen. Dann 6, 5, 4 und das 3er Fairwayholz. Damit mach ich so 10 Bälle. Mit dem mach ich ja meist auch den Abschlag.
Dann noch ein bisschen Putten üben. Nein nicht mit dem 3er Holz.
Nun sollte eigentlich Pitchen geübt werden, aber da war besetzt. Also bin ich direkt auf den Platz gegangen.
Die Sonne schien, das Tee steckt im Boden und zack, perfekter Abschlag. Zwar nicht allzuweit, aber war ok. Dem Ball hinterher getapert und mit Eisen 5 einen nicht so tollen Schlag gemacht, Eisen 6 und dann brauchte ich auch noch 3 Schläge, bis der Ball im Loch war. Hmmm.
Also rüber zum zweiten Abschlag und den Ball vom Gefühl her toll getroffen. Aber wo war der Ball? Ich hab den einfach nicht gesehen, wo der hingeflogen ist. Ein Kollege hat mich auch beobachtet und konnte den Ball auch nicht sehen. Schultern zucken, viele Fragezeichen und suchende Blicke. Der Ball blieb verschollen. Der zweite Ball flog zu weit rechts. Das ist einfach mein Spleen. Meine Abschläge fliegen meistens nach rechts weg. Ich weiß auch an was es liegt, aber ich kriegs nur schwer raus. Auch wenn der Ball zunächst gerade fliegt, biegt er schon bald immer wieder rechts ab. Das ist echt lästig. Vorallem verliert man auch einige Bälle.
Das Loch hab ich mit 5 Schlägen abgeschlossen. Also Double Bogey.
Soooo, jetzt kommt meine Horrorbahn. Ich hasse sie, die frisst meine Bälle auf, egal wie ich den Abschlag mache. Hölle, Hölle.
Aufteen, Luft holen und ein Ziel gaaaaanz weit links gesucht. Und tatsächlich, der Abschlag hat geklappt. Der Ball fliegt gerade zum linken ausgesuchten Ziel hin. Super. Aaaaber beim nächsten Schlag war auch schon wieder Zappa. Ball fliegt zu weit links und bleibt im Gestrüpp verschollen. Ich hab aber zwei andere Bälle gefunden. Na immerhin. Ich habs diesmal aber auch wirklich geschafft bei diesem Par 5 Loch einen Quadruple Bogey zu machen. Na wenns mich glücklich macht? Meist hab ich hier 10, 11, 12 Schläge. Diesmal warens 'nur' 9 und auf der nächsten Runde übrigens auch. (wenn ich mal großzügig die Bälle verschweig, die in der Botanik verschwanden) Es geht voran.
Was heute mein großes Manko war: Ich hab ganz fürchterlich geputtet. 7x brauchte ich auf den ersten 9 Löchern 3 Putts. Das ist einfach schlecht. 2 Putts ist üblich. Einer zum annähern, einer zum einlochen. Aber die Annäherungen waren immer gar förchterlich gespielt. Der Rasen war nass, was den Ball sehr langsam gemacht hat. Tja, wieder was zu üben.
Was ich noch für ein Problem habe: Ich pitche zu kurz. Pitchen tut man ja auf mittellange Distanzen zum Grün. Und ich nehm immer zu kurze Eisen dafür. Aaaaber heute nicht. Charly, denk ich mir, du bist immer zu kurz, nein Charly, du nimmst jetzt nicht das Eisen 10, sondern das Eisen 8. Nein Charly, du tust jetzt nicht den Schwung verkürzen. Ist doch egal, wenn der Schlag über das grün raus geht, Hauptsache ausnahmsweise nicht zu kurz.
Gesagt getan, Herz genommen. KLONK und aus 60 Metern das Grün getroffen. HOSSA.
Beim achten Loch einen Pitch aus 40 Metern aufs Grün geschafft. Aber das Highlight was schließlich beim Loch 9.
Ich war noch über 80 Meter vom Loch entfernt, nehm beherzt das Eisen 6, hau drauf und leg den Ball nur 70 cm links neben die Fahne. Irre, oder? Ich war ja total begeistert davon. 80 Meter und Pflopf, drauf aufs Grün. Da kam der Hasentiger wieder zum Vorschein. Das Grinsen hab ich nur schwer wieder aus dem Gesicht bekommen. Und zur Belohnung gabs nun Mittagspause bei einem Weizen und zwei Brezen.
Danach gings auf die nächste Runde. Wieder bei Loch 1 anfangen. Aber diesmal liefs echt net so gut. Gleich mal beim Abschlag natürlich voll nach rechts verzogen, aber wieder das Grün aus 40 Metern getroffen, geht doch. Aber wieder 3 Putts. Geht doch nicht. Dann zu Loch 2 einen sauberen Abschlag gemacht, aber trotzdem dank Unvermögen noch ein Double Bogey hingelegt.
Nun wartet mein 'Lieblingsloch' wieder auf mich. 2 mal Abschlag, zweimal Botanik, zwei Bälle verloren. Herrlich. Da ich den Vordermann vor mich hintrieb, hab ich hier aber schön Bälle gesucht und 7 Stück gefunden. Bälle kann man nie genug haben.
Ich habs ja schon erwähnt, es wurden wieder 9 Schläge mit einem Augenzudrücker.
Aber auch hier wieder das Grün aus 40 Metern getroffen.
Loch 4 hab ich total vermurkst. Ich hab sogar auf dem Fairway einen Ball verloren.
Das Fairwaygras finde ich einfach zu hoch. Ich kenn keinen Platz, wo soviel nach Bällen gesucht wird. Eigentlich ist das die Haupttätigkeit der Spieler. Schlagen, suchen. Das nervt scho a bissal.
Der Platz ist aber auch sehr schwer zu spielen. Ich hab zum Beispiel die Abschläge auch gut erwischt, aber weil das Fairway ständig steil abfällt, poltert der Ball nach der Landung stets rechts die Böschung runter. So weit links kannst fast nicht zielen. So kommts immer wieder vor, dass der Ball vom Fairway der Bahn 4 auf die Bahn 3 runter rollt.
Dann bei Loch 5 musste ich meinen ersten Bunkerschlag des Tages machen. Ich bekam ihn raus, war aber viel zu kurz. Immerhin aber auf dem Grün.
Auch beim nächsten Loch wieder ein Bunkerschlag. Den hab ich besser gemacht und hab die Kugel 2 Meter neben die Fahne gelegt. Geht doch. Mussma nur machen.
Beim Loch 8 hätt ich es fast nochmal geschafft auf dem Fairway einen Ball zu verlieren, aber ein Kollege hat ihn für mich gefunden. Ich stand 3 Meter daneben. Pfff. Wurde auf dem Par 3 Loch wieder ein ärgerlicher Triple Bogey mit Bunkereinlage. Das geht besser.
Nun nochmal das Loch 9 gemacht und hier wieder ganz ordentlich gespielt. Ein guter Abschlag, schöne lange Bälle, einen prima Pitch, der aber doch 5 Meter zu kurz war, aber dann einen herrlichen Chip über 10 Meter und den Ball zum Finale noch 30 cm neben die Fahne gelegt. Na, das ist doch ein gelungenes Ende.
Obwohl, ich hab dann noch 2 Löcher gespielt. Man kriegt den Hals halt einfach net voll. Aber geputtet hab ich auf der zweiten Runde wesentlich besser. 5x mit 2 Putts, einmal mit einem Putt und 3x mit 3 Putts. Trotzdem war das Ergebnis identisch mit der ersten Runde.

Warum ich das alles so genau weiß? Ich hab mir meine eigene Scorekarte kreiert. Da kann ich neben den Schlägen noch notieren, ob ich das Fairway getroffen hab, dann setz ich einen Haken, ansonsten steht da R für Rechts und L für... Achwas, links treff ich eh nie.
Dann eine weitere Spalte für Schläge aufs Grün. Kommt der Pitch drauf, gibts einen Haken und die Entfernung, aus der es geklappt hat. Wenn nicht, gibts eine K für zu kurz.
Musste ich chippen, gibts einen Haken, wenns wirklich ein Chip war, sonst ein X. Dann noch eine Spalte für den Bunker. Muss ich aus dem Bunker spielen, gibts entweder einen Haken oder ein X. Und noch die Bemerkung, obs gut war.
Schlußendlich noch die Anzahl der Putts. Wenn ein Putt aus größerer Distanz gelingt, kommt noch die Meterzahl dazu. So kann ich meine Fehler besser erkennen und dran arbeiten. Schlau, gell?
Bei einem Tag auf dem Golfplatz, da merkst du echt, was du getan hast, wenn du 20 Löcher spielst. Nebenbei waren das auch noch knapp 22 km zu Fuß. 18 km Bälle suchen, 4 km aufm Fairway.... Warn Scherz.

Freitag, 18. September 2009

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Interessante Geschichte

Oder das

Leukämiehäufung gefällig?

Oha Ohu
1,5 Flugsekunden entfernt von Isar I stürzte mal eine Mirage ab. Alles sooo sicher.

Ich hab kürzlich ein hochinteressantes Buch gelesen. Danke Anja :-)
Wie die Welt ohne uns wäre. Wenn wir von heute auf morgen verschwinden würden.
Die Welt ohne uns
Fand ich sehr beeindruckend, aber auch erschreckend.
Unsere hochintelligente *hüstel* Spezies meint ja, das Nonplusultra der Evolution zu sein. Ja von wegen. Der Mensch ist der größte Schädling, den die Welt jemals hervorbrachte. Die Meisten ahnen das ja eh schon. Es ist nur so mühselig und sinnlos sich an die eigene Nase zu fassen und etwas zu ändern. Zum Beispiel den Stromanbieter zu wechseln auf billigeren ökologischen Strom, damit diese unmöglichen Atomkraftwerke abgestellt werden können.
Ist es nicht immer schön, wenn die Pfosten von AKWs einen in Sicherheit wiegen, dass Atommüllendlager (Ähm, wo issn bitte das Nächstgelegene, sichere?) ja für die nächsten 1000 Jahre sicher sind.
So, aha 1000 Jahre. Ist ja entzückend. Gut, gehen wir mal davon aus, dass diese Lügen wahr wären: Was zum Geier sind denn bitte 1000 Jahre? Die Welt gibts seit 6,5 Milliarden Jahren und gibts wahrscheinlich nochmal so lange. Und da reden die von 1000 Jahren? Ein Witz, oder? Da kommt doch schon wieder die 'Nach mir die Sintflut Mentalität' zum tragen. Die hätten ja auch die Zahl 50 nehmen können, aber da gäbs mächtig Stunk von Eltern. Die armen Kinder?! An die Urururururururenkel braucht sich ja keiner zu scheren. 1000 Jahre. Lächerlich. Ich glaube ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass die Erde das Glück haben wird, dass der Mensch bis dahin nicht mehr existiert. Mit dem Homo Sapiens Sapiens verschwindet bis dahin leider auch ein Großteil der Tierwelt. Aber die Erde wirds überleben. Nur, was ist denn in 1000 Jahren? Der strahlende Atommüll kommt im Laufe der Jahre immer mehr an die Oberfläche und wird die Welt für JAHRMILLIONEN verseuchen. 1000 Jahre? Gelächter. Nebenbei ist es einfach nicht wahr, dass die millionen von Atommüllfässern für 1000 Jahre sicher sind. Ja von wegen. Schon heute, nach 30!!!! Jahren oder noch weniger sind manche Salzstöcke marode, Stollen brechen ein, an eine Wartung ist gar nicht zu denken. Ich glaube, wir erleben es noch, dass Atommüll in großem Maßstab ins Grundwasser einsickern wird. Bis dahin haben wir tatsächlich keine Atomkraftwerke mehr. Was bleibt, ist eben der Müll. Unauflösbar, unentsorgbar, tickende Zeitbomben.
Ich versteh es einfach nicht, wie man Atomkraftwerke auch nur eine Sekunde tolerieren kann.

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Sonntag, 13. September 2009

Urlaub in der Provence

Tach, wir sind wieder da.
Wir waren im Urlaub in Südfrankreich. Genauer gesagt in Aix en Provence, etwa 30 km nördlich von Marseille.
10 Tage nur für uns, kein Internet, keine Zeitung, Fernseh war da, haben wir aber nicht angeschalten. Unglaublich, wie wenig einem diese Informationsdinge fehlen.
Zunächst musste da aber hingefahren werden. 703 km waren zu fahren und immer bedroht von den legalen Wegelagerern. Eigentlich müsste Frankreich das reichste Land der Welt sein, wenn ich denke, dass ich mal eben für die einfache Strecke 50 Euro Maut hingelegt hab. Ich sags ja, moderne Wegelagerei. Vorbei gings an verschiedenen Departements, an ein paar Caches und an einem wunderschönen Sinnbild. Wir fuhren am skandalumwitterten Atomkraftwerk Tricastin vorbei, daneben stehen wie der Tod mit der Sense 5 grosse Windkraftwerke und wollen dem AKW schon mal mitteilen, dass auch sein letztes Stündlein bald geschlagen hat und seine Energie von gestern nicht mehr lang geduldet wird.
Die Fahrt war soweit ganz prima. Tempomat an, 142 km/h eingestellt und saus hinab.
So kamen wir am Nachmittag in Aix an. Unser Vermieter der Wohnung wurde angerufen und wir sollten doch noch ein paar hundert Meter bis zum Golfplatz runter fahren. BITTE WAS???? GOLFPLATZ??? *winsel* Ich hab doch nur 4 Golfschläger mitgenommen, weil ich dachte, ich könnt da auf einer Wiese a bisserl pitchen oder so. Und dann ist da 100 Meter neben unserer Wohnung ein top 18 Loch Golfplatz? *winsel* Da darf ich doch eh net spielen?! Hab doch keine DGV Karte? *winsel* Hase beruhigt mich, da kannst bestimmt spielen.
Meinsch? *hoffnungsvollwinsel*
Ja bestimmt, alles gut.
Dann unsere überschaubare Wohnung ins Augenmerk genommen und uns sogleich breit gemacht. Ein Haustier hatten wir auch gleich, er heisst Fred, klebt an der Scheibe und ist eine etwa 10 cm lange Heuschrecke. Ich fand Fred super. Er war auch die ganzen 10 Tage bei uns, auch wenn wir ihn nicht sahen. Er war aber immer auf der Terrasse im Rosenstrauch. Das wussten wir, weil wir seine Kötel sahen, die sich rasch vermehrten. Schon ein tolles Viech irgendwie.
Zu essen gabs eigentlich immer selbstgemachtes. Wir haben immer schön eingekauft und selber gekocht. Da weiss man was man hat und lecker isses auch immer. Blöd nur, dass wir nur eine Induktionsherdplatte hatten. Aber darauf kocht es sich superschnell. Lustiges Teil. Aber ich darf ja nie mehr kochen, weil Kerstin das immer selber machen will.
Einmal waren wir mal beim Essen. Ein Biorestaurant in Aix. Sehr netter Laden, netter Inhaber, der sowohl bediente, als auch die Küche selbst bewerkstelligte. Leckere, superleckere Gerichte. Ein veganes Mousse au chocolat hat uns fast die Tränen in die Augen getrieben, so gut war das. Das Besondere war der dezente Minzgeschmack. Der Hammer.
So damit hätten wir schon mal das Essen abgehakt. Was gibts noch zu wissen? Wetter ist immer wichtig.

Also, es war bis auf einen Tag immer sonnig, heiter, heiss und geil. Es waren in der Regel 32 - 33 Grad und trocken. So eine Hitze lässt sich wunderbar ertragen. Es ist auch nicht mehr die Brachialhitze wie im Juli und August, bei der man den ganzen Tag die Vorhänge zulässt und die Klimaanlage surrt. Klimaanlage hatten wir auch, aber die haben wir nicht benutzt, wir genossen die Temperatur. Auch wenn wir gelaufen sind, es war heiss, es rann der Schweiss, aber es war einfach sehr gut erträglich. Schön.
Der Tag mit Wolken war auch schön. Es waren nur 28°, Wind, super.
Sooo, das war der Wetterbericht.
Wir kommen zum Sport: In unserer Anlage konnten wir in den Swimmingpool, bei dem maximal 3 Kinder und 4 Erwachsene gleichzeitig im Hauptbecken waren. Tja, die Ferien in Frankreich sind rum, das merkt man einfach. Das fanden wir jetzt nicht sooo schlimm.
Ein ehrgeiziger Schwimmer wird aus mir mit Sicherheit nicht mehr. Ich mags einfach nicht. Wenn ich mal 50 Meter am Stück schwimme, dann sinniere ich anschliessend wieder über die Leichtigkeit des Seins nach und lass andere weiter schwimmen. Aber trotzdem kam ich doch mal auf 400 Meter. Reicht scho wieder. Kerstin ist da eher nicht normal. Schwimmt da mal 2 km, dann am andern Tag 3 km. Das sind gepflegte 120 Bahnen. Ne, das halt ich nicht aus. Ihr war dann so kalt nach den 3 km, dass sie heim ist und sich ein heisses Bad eingelassen hat. Tja, im Schwimmbad wird nix geheizt und so hat das Wasser dort auch tatsächlich Trinkwasserqualität.
Achja, Chlor war auch kaum drin. Auch prima.
Wir hätten auch Tennis spielen können. Aber DAS fang ich jetzt nicht auch noch an. Nein danke.
Dann wär da ja noch die Möglichkeit des Golfspielens *winsel*

Immer wenn wir aus unserer Bleibe kamen, sah ich direkt auf das Grün von Loch 9 *winsel*.
Hase hat mich dann mal bei der Hand genommen und ist mit mir zur Anmeldung gegangen.
Hallo, ich bin Charly und ich will hier spielen, übersetzt Hase für mich. Ich hab keine License, nö. Liegt alles *hüstel* daheim. Hamma net gewusst, dass hier ein Golfplatz ist. Ach ich darf trotzdem spielen? Ja schön, dann komm ich morgen um 9:20 wieder vorbei, ja. Die Greenfee von 35 Euro zahl ich dann morgen für die 9 Löcher. Tschöö.... Nix mehr winsel.
Charly spielt morgen Golf *freuhüpf*
Gut, am nächsten Morgen bin ich pünktlich am Tee 1 und was seh ich? Drei Herren im besten Alter, sportlich aussehend, erfolgreich, Unternehmertypen mit Elektrotrolley und Goldkette, passend zum Lacoste Polo Shirt und zur südfranzösischens Sonnenbräune. *Ach du Sch....*
Einer fragt, ob ich Schaalliiie bin. Joah, bin ich. Aber ich red net sooo viel französisch.
Und schon gehts los. Ich steh mitten in der Viererflight. Der erste setzt sein Tee in den Boden, holt seinen Driven und klonkt den Ball mal eben 200 Meter durch die Botanik. Bolzengerade, alle schauen nach, keiner klatscht, ich lass es auch bleiben. Die andern zwei klonken hinterher, mal besser, mal schlechter und dann darf ich mein Tee mit Ball in den Boden rammen. Alle warten auf meinen Abschlag. Ich glaub, ich war noch nie so unter Druck gestanden. Der Anfänger mit HCP 54 soll unter deren Augen einen göttlichen Klonk machen. Ich hol aus, versuch den Kopf auszuschalten und hau den Ball natürlich hoffnungslos ins Pferdegehege. Vielleicht sollt ichs mit Reiten versuchen? Mann. Zweiter Ball und raus damit. Ging sogar einigermassen. Dann zogen wir alle weiter zu meinem Ball, weil der ja am weitesten noch vom Loch weg lag. Klar, dass ich den Ball wischwischwisch, durchs Gras hab sausen lassen, statt einen tollen Bogen in die Luft zu machen. Vorhin hat keiner geklatscht und jetzt lacht auch keiner. Das gibt mit ein bisschen Hoffnung.
Irgendwann hatte ich auch das Loch geschafft mit gefühlten 120 Schlägen. Meine Nerven lagen blank am Boden. Ich mach mich komplett zum Affen, dachte ich immer wieder.
Aber auch meine Flightpartner sind nur Menschen. Auch sie trafen mal einen Baum, suchten ihren Ball im tiefen Rough, oder fluchten vor sich hin. Geht doch.
Und dann hab ich mal einen Ball in den Bunker geholzt. Vom Bunker aus hab ich einen Suuuuuperschlag aufs Grün gemacht, 30 cm von der Fahne weg. Da bekam ich von allen dreien nickende Anerkennung für diesen Schlag, ich war den Tränen nahe. Ne, ist nicht wahr, aber klingt dramatisch. Ich mein das mit den Tränen, der Rest hat ja gestimmt. Stolz wie noch was klappte es von da an eigentlich recht gut. Mit dem Wissen, dass ich es hier mit Menschen zu tun hatte, die zwar besser spielten, aber auch Fehler machten, legte ich die Nervosität ab und konnte das Spielen geniessen.
Beim 9. Loch kam Hase auf dem Fairway daher und wär fast in einen Ball gerannt. Und ich wedel die ganze Zeit, dass sie doch nach rechts geht. Aber nix passiert. Sie hat auch noch ein paar Sätze mit den Leuten geredet und dann nach 9 Löchern hab ich mich von meinen Flightpartnern grinsend verabschiedet.
Was lernen wir daraus? Nicht vormittags spielen, lieber in der Mittagshitze.
Und so spielte ich an einem andern Tag die 9 Löcher gegen Mittag. Kein Mensch unterwegs und siehe da, es klappte ganz gut. Keiner, der mir zuguckt, und wenn ich einen Ball verhau, ja mei. Dann kann ich aber auch schön fluchen, ohne dass es einer mitkriegt.
Es lief net schlecht. Hase ist stolz auf ihren Hasenmann.
Und weils so schön war, hab ich noch am vorletzten Tag eine 18 Loch Runde gemacht. Natürlich auch in der Mittagshitze. Wieder war ich ganz alleine unterwegs und zählte diesmal auch ernsthaft meine Schläge, die ich gemacht hab. Das kann sich sehen lassen. Für den Par 71 Kurs brauchte ich 116 Schläge. Hört sich wild an, ist es aber net. Boah, ist der schlecht oder so. Nönö. Das wär ja praktisch ein HCP von 45. Also ich finds stark. Aber da geht noch was :)
Ärgerlich war, dass ich beim 11. Loch soooo gut abgeschlagen hab. Ball fliegt super, der Annäherungsschlag war auch top, beim dritten Schlag war ich auf dem Grün und dann hätt ich mit dem Putt ein Par geschafft und was is? Der Ball liegt 10 cm neben dem Loch. Sooo knapp am Par vorbei. Schade, aber ich habs fotografieren müssen.
Weil hier auf der Route von 10 - 18 absolut nix los war, bis auf zwei Greenkeeper, hab ich mir erlaubt ein paar Löcher doppelt zu spielen. Pfff, weiss doch keiner, stört doch keinen. Ich kann ja keinem im Weg stehen.
Dann wurde ich auf die Bahn 17 gefahren, die ein Stück entfernt ist und hier war ich total einsam und verlassen auf dem Areal. Hier hab ich mein Hemd ausgezogen und hab das Loch 17 gespielt, dann 18, nochmal 18, dann 17, 18, 17, 18, aber dann hats auch wieder gereicht. Insgesamt war ich ja auch gut 5 Stunden in der prallen Sonne unterwegs. Nebenbei waren das auch noch so um die 15 km zu Fuss. Aber es war ja echt super. Und wenn man dann auch noch die Bälle trifft, wie es sich gehört, das ist einfach nur herrlich. Grinsend machte ich mich auf den Weg zurück zu unserer Residenz.

Das war der Golfteil.
Kommen wir zur Kultur:

Aix en Provence ist eine echt schöne Stadt. Kerstin kannte die Stadt schon ein bisschen und hat mir ein paar Dinge gezeigt. Die vielen Brunnen in der Stadt, die Kirchen, die Strassen, die engen Gassen, bei denen die Autofahrer die Spiegel einklappen, damit sie überhaupt durchfahren können. Und dieses ganze südliche Flair.
Kerstin hat die richtigen Worte gefunden. Kurz und aussagekräftig: Es ist viel zu heiss um sich aufzuregen, ausserdem ist das Wetter schön, la vie est belle.
Und so verhalten sich eigentlich alle. Dazu gehört auch, dass man auf der Autobahn den linken Arm aus dem Auto hängen lässt. Oft sieht man ein Auto, der auf der rechten Spur links blinkt. Das gehört so, der will gar nicht rüber, der hat nur keine Lust den Blinker abzustellen. Meine Güte sind die cool. Aber eines haben wir nicht gesehen, die Mischung aus Arm raus hängen und Blinker blinken lassen.
Einen Tag waren wir noch in Marseille. Hui, kann man da nur sagen. Das ist wahrlich ein grosses Dorf. Hier ist was los, da wird geprotzt. Im Yachthafen liegen die Kutter Boot an Boot, so weit das Auge reicht. Klein, gross, alt, neu, billig, teuer, luxuriös, verschwenderisch.
Marseille selbst muss man einfach auch gesehen haben, wegen dem Lifestyle und der Architektur. Da wurde nix gespart.
Was mir sehr gut gefallen hat, das war ein grosser Markt. Der war in einem Viertel eigentlich überall. Stand für Stand gabs Gemüse, arabische Köstlichkeiten, weitere gute Dinge aus anderen Ländern und südländische unpanische Leute überall. Irgendwie erscheint uns das so: Wir wohnen in einer geilen Gegend, wir wohnen am Mittelmeer, haben immer Superwetter und wir wissen das auch.
Eine Fahrt haben wir gemacht über eine Art Pass bei Cassis. Eine 300 Meter hohe Klippe war unser Ziel, von dort konnten wir wunderbar über das Meer sehen. Cassis ist auch so ein schöner Ort. Wie sagte einst der Dichter Frédéric Mistral?
'Eh oui!, qui a vu Paris et n'a pas vu Cassis, n'a rien vu!'
Soll heissen: Wenn du Paris gesehen hast, aber nicht Cassis, dann hast du gar nix gesehen.
Hat er recht.
Wir schlenderten noch ein bisschen durch Cassis und saugten die Eindrücke auf.
An einem Strand waren wir auch mal ganz kurz. Immerhin haben wir mal die Beine in den Sand gesteckt und uns vom Wasser umspülen lassen. Ich war auf dem Weg zum Meer so am gucken, dass ich den doofen Pfosten der Leitplanke nicht gesehen hab und mir meine Hose schön aufgerissen hab. Glückwunsch. So lief ich den Rest des Tages mit Loch in der Hose rum. Hat doch auch was Südländisches? Hoff ich doch? Naja, ich konnts ja eh nicht ändern.

Das Geocaching hab ich natürlich auch noch gemacht. Neben ein paar Caches in Aix konnt ich auch in Marseille mich verewigen, um Aix herum und dann animierte ich Kerstin noch zu einer kleinen Wanderung so 30 km entfernt von Aix. Ach halb so wild, das machma schnell, soll eine Runde von 6 km sein. Trotzdel hob ich die Augenbrauen, als Kerstin nur ihre Sandalen angezogen hat. Aber wird schon gehn. Sooo schlimm wirds net.
Wir kamen am Parkplatz an und dann gingen wir gemütlich los. Nach 200 Metern gings rechts weg und eine Serpentine nach oben. Ja, hier isses vielleicht ein bisschen steinig, wird aber nur vorübergehend sein, sagte ich so zur Beruhigung. Dann is ja gut.
Naja, der Weg zur ersten der drei Dosen war auch recht gut zu machen und von hier oben hatte man auch schon einen tollen Ausblick über die Gegend. Tja, auf dem Weg zum zweiten Cache änderte sich das dann doch ein bisschen. Sagen wir so, es wurde etwas alpin. Kleine Klettereinlagen mit eingeschlossen. Hase hatte dann doch nicht die richtigen Schuhe dafür an. Die Begeisterung bei ihr hielt sich in Grenzen. Aber sie kämpfte sich weiter den Berg hinauf. Es wurde aber auch immer fieser mit dem Untergrund. Ich hätt auch echt net gedacht, dass es so bergig zugeht. Aber wir kamen dennoch am zweiten Cache an, am Pilon de Roi. Eine dicker steiniger Finger, der sich vom Berg abhebt und in den Himmel zeigt. Kann man übrigens auch aus allen Himmelsrichtungen sehen. Hätt man sich auch denken können, dass es net ganz flach zugeht. Und, ich geb die alleinige Schuld mir.
Nun hiess es bergab. Die Aussicht: Suuuuper. Man konnte Marseille sehen, überall Berge, das Meer. Spitzenklasse. Bergab war dennoch blöd. Manchmal mit dem Händen fest haltend Meter für Meter nach unten gekämpft, dann schliesslich doch mal auf einem freien Feld raus gekommen und hier ein Wind, dass ich lieber meine Mütze runter genommen habe.
Der Rest des Abstieges wurde aber dann doch immer einfacher, wir kamen auch gut bei der dritten Dose an und nach einem letzten heftigen Anstieg, gings hinab ins Tal, wo wir am Auto ankamen. Siehste, geht auch mit Sandalen. Nächste Tour mit Flip Flops.

So, das sollte jetzt ein kleiner Überblick über unseren Urlaub sein. Gäb noch viele Dinge zu berichten, aber jetzt soll es erstmal reichen.

Die passenden Fotos zum Bericht gibt es im Hasenblog zu sehen.