HOLE IN ONE

HOLE IN ONE
HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Sonntag, 29. März 2009

Von wegen 4:15

Heute war also der Freiburg Marathon. Auf der Messe hab ich noch Schuhe erstanden und 3 paar Socken und ein Startnummernband. Weil, ich vergess die doch so gerne Daheim. Jetzt hab ich halt drei davon.
Auf der Messe trafen wir auch den Ingo. Er nahm sich auch nix vor. Er will bald in Ulm einen 100 km Lauf machen. Öhm ja. Hatte ich eigentlich auch mal vor, aber darauf hab ich jetzt eigentlich keine Lust mehr. Muss ich nicht haben. Er versicherte mir, dass ich richtig gut und fit aussehe, ob ich denn auf Bestzeit hintrainiert habe. Nöö bestimmt nicht. Kerstin meinte dazu, dass das bestimmt an der veganen Ernährung von uns liegt. Klar kann das sein. Schliesslich hab ich durch unseren neuen Lebenswandel auch das eine oder andere Kilo verloren. Obwohl wir doch jetzt sooo viel essen und so abwechslungsreich.
Das Wetter war zum Laufen super. Bedeckt, kühl, 6°. Da weiss man wenigstens was man anziehen muss.
Um 11:05 verabschiedete ich mich auch von Kerstin und schon gings los.
Ich wollte es ja heute gemütlich angehen lassen. Bloss kein Stress, alles easy, Genussmarathon eben.
Es gab überhaupt kein Gedränge am Start. Alles lief bestens. Keine Pappnasen, die mit Zielzeit 5:30 ihren Heldenkörper in die erste Reihe stellten. Sehr diszipliniert.
Da ich mich vor den 4 Stunden Pacemaker aufgestellt habe, hörte ich bald nach 2 km hinter mir lauter werdende Schritte. Das Trapptrapp wurde lauter und dann wars ja auch klar warum, der Pulk mit den Leuten, die unter 4 Stunden bleiben wollten, klebten am Pacemaker für diese Zeit mit ihren Luftballons. Ich rückte brav zur Seite, dass die mich schön überholen können. Ich mag das nicht in solchen Pulks zu laufen. Aber irgendwie kamen die auch nicht von mir weg. So lief ich eben mittendrin im Getöse. Nach 5 km musste ich fürchterlich lachen, weil ein Pacemaker mit seinem Luftballon an einem Baum hängen blieb und nun die Luft langsam entwich. Nach ein paar hundert Metern drückte der Pacemaker einem verduzten Ordner den halbleeren Luftballon in die Hand. Bei der nächsten Getränkestation herrschte dann in dem Pulk auch das entsprechende Chaos. Ich hab schnell im Laufen einen Becher Wasser getrunken und fand mich nun endlich in Freiheit und lief nun wieder vor dem Pacemaker. Der Abstand vergrösserte sich sogar nach und nach und bald war ich von dem Trapptrapp befreit und konnte wieder für mich laufen.
Nach 12 km lief man die Dreisam hoch und auf der andern Seite wieder hinab. Von dort weg gings eigentlich sehr viel bergab. Find ich nicht schlimm. Auf der andern Seite der Dreisam erkannte ich den Pacemakerpulk und stellte fest, dass ich doch mittlerweile unabsichtlich ein paar Hundert Meter Vorsprung habe.
Nun rollte es vor sich hin, nach 17 km noch schnell die Büsche gegossen und nach der ersten Hälfte, die ich in 1:58 zurück gelegt habe, schnell eine Kusspause bei Kerstin eingelegt, bevor es auf die zweite Runde ging. Super gings mir, sagte ich ihr noch und schon war ich auf den zweiten 21,1km.
Die halbe Distanz ist immer so eine psychische Sache. Auf der einen Seite freut man sich, dass man die Hälfte geschafft hat, auf der andern Seite grausts einem vor dem zweiten Teil. Nochmal die gleiche Strecke, allerdings mit nicht mehr zu 100% funktionierendem Läufergestell.
Aber wat mutt, dat mutt.
Auf der ganzen Strecke waren etwa 40 Bands verteilt. Manche hatten es echt drauf, andere waren gar förchterlich anzuhören. Lustig fand ich auch eine Kirmesorgel. Die Sambagruppe oder was super war, die Gruppe, die auf Steeldrums so Dinge spielten wie Hotel California. War stark.
Wieder die Dreisam hoch und so nach 29 km wurde es doch so nach und nach recht zäh. Aber nun kam ja wieder der Teil, wo es bergab ging. Zum Paceläufer hatte ich genau den gleichen Vorsprung wie vor 21 km. Na, vielleicht klappts ja doch mit den 4 Stunden, aber es sind halt immer noch 13 km zu laufen. Ich spürte den Lauf schon a bissal in den Knochen, im Rücken vorallem. Also immer schön locker bleiben. Bei den Verpflegungsstellen gönnte ich mir nun auch noch immer eine kleine Gehpause. Danach liefs wieder etwas besser. Nach 35 km fing ich dann zu rechnen an, wenn ich jetzt noch jeden Kilometer in einel 6 Minutenschnitt laufe und die letzten Meter in 2 Minuten mache, dann könnt ichs sogar unter 4 Stunden noch hinkriegen. Und diese Rechenaufgabe stellte ich mir jetzt bei jedem weiteren Kilometer.
Als noch 4 Kilometer vor mir lagen, hörte ich dieses verdächtige Trapptrapp wieder. Öhm, mit dem Pacemaker hab ich jetzt gar nicht mehr gerechnet. Aber nicht mit Supercharly, ihr bleibt sauber hinter mir, dachte ich mir. Also Bobbes zusammen kneifen und die restliche Strecke in Angriff genommen. Als es noch 2 km waren, hat sich die Pacemeute hinter mir eingereiht. Ich kam mir wie Gandalf vor: 'IHR ... KOMMT NICHT.... VORBEIIIIII'
Und so spulte ich noch, die schweren Beine ignorierend, die letzten 2000 Meter ab. und 200 Meter vor dem Ziel guckte mich ein überraschter Hase an und feuerte mich nochmal an. Und nach 3:58:02 hab ich meinen wenig trainierten und ersten Veganermarathon gefinisht.
Die Medaille abgeholt, Tee getrunken und schon auf den Weg gemacht um meinen Schatz zu suchen. Wär praktisch gewesen, wenn man vorher einen Treffpunkt ausgemacht hätte. So geschah es mir wie in der Bibel, ich trug seltsame Gewänder und irrte planlos umher. Aber dann hab ich sie doch gefunden in der Halle.
Glückwünsche entgegen genommen und noch ein paar Nudeln gefuttert. Ich hatte schliesslich schon Kohldampf, bevor der Startschuss fiel.
Übrigens war ich 5 Minuten vor dem 5000 Meter Olympiasieger Dieter Baumann im Ziel ......... ...............; .............. der den Halbmarathon in 1:09 gewonnen hat. Der Start war nämlich knapp 3 Stunden nach dem Marathonstart. Ich dachte mir hinterher, das wär doch scharf gewesen, wenn wir zeitgleich ins Ziel gekommen wären. Das wär doch mal ein geiles Finisherfoto geworden. Aber nö, er muss ja trödeln :D
Jetzt, nach einer ordentlichen Portion Lauch-Ananas-Süsskartoffel-Curry mit Linsen-Reis, liebevoll von meinem Hasen gekocht, gehts mir auch schon wieder ganz gut.
Mal gucken, wo der nächste Marathon ist.

Samstag, 28. März 2009

Alles falsch

Hier in unserm Zweitblog hab ich schon a bissal was geschrieben über unsere Reise nach England. Hier schreib ich jetzt abseits vom Futterthema weiter.
Wie schon gesagt, ist morgen Marathon in Freiburg. Naja, in den letzten zwei Wochen sollte man das Training etwas reduzieren, damit man am Tag X topfit ist. Hm, hab ich jetzt nicht ganz so eng gesehen.
Nach dem langen Lauf am letzten Sonntag, sind wir mit dem Auto nach England gefahren.
Am Mittwoch und Donnerstag hatte ich ordentlich Zeit für die Dosensuche, während Kerstin in der Arbeit war. So hab ich mir eine hübsche Gegend ausgesucht an einem Kanal entlang und über ein paar typische englische Felder. So hab ich erst ein paar Dosen gefunden, bei denen ich über eben jene Felder laufen musste. Anschliessend gings an den Kanal, den ich dann entlang gehoppelt bin. Das Wetter war nicht sonderlich toll, es ging ständig ein stürmischer Wind, hin und wieder nieselte es auch noch etwas dazu.
Dose für Dose hab ich so abgeklappert. Alle paar hundert Meter war so ein Objekt zu finden. An einer Brücke konnt ich mich aber totsuchen. Ich hab sie einfach nicht gefunden, zu gut war die versteckt. Aber ansonsten war die Suche kein Problem. Das grössere Problem waren die Distanzen. Nachdem alle paar hundert Meter so eine Dose zu suchen war, war mir nicht ganz klar, wie weit ich unterwegs war. Als ich das erste mal auf die Distanzanzeige geguckt hatte, war ich schon bei 9 km. Dazu noch die vorigen 5 km über die Felder, warens hier schon 14 km. Aber in den Nähe waren noch ein paar und so läpperte es sich. Dann kam der Rückweg und als ich nach doch 5 Stunden wieder zuruck am Auto war, hatte ich insgesamt 26 km zurück gelegt. Zwei lange Läufe eine Woche vor dem Marathon ist wohl nicht sehr sinnvoll. Naja, egal. Es gab ja noch den Donnerstag. Wieder hab ich mir einen Kanal ausgesucht und konnte nochmal 25 Dosen finden, nachdem ich am Vortag lediglich 22 Caches gefunden habe. Ach war das nett am Kanal entlang. Überall und zu hunderten waren die Hausboote am Kanal fest gemacht. Liebevoll hergerichtet und oft mit Blumenkästen an Deck und dem gestapelten Feuerholz auf dem Dach. Hin und wieder war ein Boot unterwegs zu den vielen Schleusen und so begleitete mich auch das eine oder andere Boot auf der ganzen Reise. War schon lustig. Dazu noch die typische englische Gegend, die englischen Dörfer, die Pubs und Restaurants, einfach schön.
Einmal kam ich in einen fürchterlichen stürmischen Wolkenbruch und hab mich notdürftig hinter einen Baum versteckt, damit ich nicht zuuu nass werde. Das war schon nicht schlecht.
Dann lief ich zurück zum Auto. Lustig war auch auf den Brücken über die Kanäle wird immer wie wild gehupt, weil man ja nicht so gut über die Kuppe sehen kann. Hab ich dann natürlich auch gemacht.
Und überhaupt, die linksfahrerei ist ja mal nicht schlecht. Und gefährlich als unerfahrener Festlandfahrer. Am Anfang guckte ich immer im Kreisverkehr nach links, ob was kommt, aber die Autos kamen ja von rechts. Bis ich das richtig verinnerlicht hab, hab ich Blut und Wasser geschwitzt. Aber nach einer Weile ging das ganz gut und ich konnte mich in dem Kreisverkehrwahn in England gut orientieren. Die haben ja oft echt alle 200 Meter einen Kreisverkehr.
Nundenn, da ich noch etwas Zeit hatte, hab ich mich noch auf eine Runde über wiederum typische Felder gemacht. Das war so eine nette Themenrunde, schön fantasievoll gestaltet vom Owner. Da gabs leicht versteckte Caches, schwierig versteckte, grosse, kleine.... Gleich beim ersten Cache musste ich auf einen Baum klettern. Hörte sich in der Beschreibung unglaublich schwer an, aber der Baum war wirklich kinderleicht zu besteigen. Da kenn ich andere Bäume. Der schwerste Cache war ein riesiger Strohballen und darin muss wohl irgendwo die Dose drin stecken. Ich hab die aber nicht gefunden. Dann noch an einer Bienenfarm vorbei gekommen und auch dort war ein Cache versteckt. Na im Sommer wird das ein ganz schönes Gesumme geben. Gut dass ich die Dose schon jetzt gefunden hab, wo die Bienen noch inaktiv sind.
Dann wurde es jetzt auch wieder Zeit für den Rückweg. Diesmal war die Distanz aber auch etwas kürzer und es wurden wohl nur so um die 17 km die ich gelaufen bin.
Also kann man getrost sagen, ich hab die letzte Woche vor dem Marathon völlig falsch verbracht. Egal, dabeisein und gut ists. Ich denk mir, dass ich mir morgen 4:15 Stunden Zeit nehme. Muss auch mal reichen.

Sonntag, 22. März 2009

Zum Gruss

Hallo
Mich gibts noch.
Alles Bestens, alles prächtig.
Was war die letzte Zeit? Naja, bisserl laufen, bisserl Dosen suchen. Das übliche halt.
Jetzt bin ich momentan wieder bei Kerstin im Elsass. Und jetzt kommt die richtig schöne Zeit hier im Elsass. Frühling, alles beginnt zu wachsen und die Tupperdosen sind nicht mehr fest gefroren.
Letzte Woche hab ich einen langen Lauf über 31 km gemacht, heute dann noch einen über 30,2 km. Ging heut richtig gut. Und das, obwohl ich die letzten Tage extrem ins Nudeldefizit gelangt bin. Gestern gabs auch nicht die Überdosis Kohlehydrate. Mittags nen grossen Salat in Freiburg, am Abend haben wir Linsen mit Gemüse gekocht. Superlecker. Aber eben nicht optimal für den langen Lauf. Aber was solls, macht nur härter, wenn bei 15 km schon die Glykogenreserven weg sind. Aber die Sorge war völlig umsonst. Wie gesagt, lief gut. Und die Strecke war auch vom Allerfeinsten. Ich lief in Richtung Munster. Dort läuft es sich auf einem schönen Radweg wie von selbst und die Landschaft sieht so aus, als würde Tirol grüssen. Schön. Und dann noch das passende Wetter und alles ist wunderbar.
In einer Woche ist ja schon der Freiburg Marathon. Völlig ohne Zeitambitionen lauf ich lustig vor mich hin und lass den Marathon auf mich wirken. Letztes Jahr bei meinen 3:36 Stunden hatte ich nicht sooooo den Blick für meine Umwelt.
Ich freu mich drauf. Schade, dass Kerstin diesmal nicht mitlaufen kann. Aber bald wird sie auch wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen.

Wenn ich nicht gerade übers Laufen rede, dann übers Geocachen. Nebenbei sei noch erwähnt, dass ich die Tage die 800. Dose gefunden hab. Bald hab ich die 1000 voll. Und langweilig wird das auch nie, weil man ja immer an neue Stellen kommt.
Am Anfang der Woche hab ich eine Supercacheserie gemacht. Einen Lehrpfad über Geologie auf 27 Schildern. Und einer hat aus dieser Runde eine Cacheserie gelegt mit Fragen zu den Schildern. Der Kurs war hochinteressant und kurzweilig. Allerdings auch ein bisschen anstrengend. War der Ausgangspunkt noch bei 250 Metern Höhe, war die höchste Stelle bei 820 Metern. Dazu kommt noch, dass meist ein Singletrailpfad durch die Wälder führte. Nebenbei gabs noch die eine oder andere Burg anzusteuern und ein halb verfallenes Kloster mitten in einem ruhigen kleinen Tal. Irre Anblicke.
Ich fand an dem Tag 11 Dosen, also meist eben die Multis mit mehreren Aufgaben. Und nach etwas über 5 Stunden hatte ich die 19 km lange Strecke geschafft. Allerdings noch mit einer gewissen Schwierigkeit, weil nach einer Nummer gefragt wurde, die auf dem Petit Kiosque steht. Naja, war eher schwierig, weil vor kurzem der Kiosk abgerissen wurde und die Einzelteile auf einem Haufen lagen. Tja, dementsprechend hatte ich eine Zahl zur Berechnung nicht. Ich hatte jetzt nur 1000 Optionen, wo die Dose liegen könnte. Ich ging auf dem Weg vor mich hin, steuerte eine Wurzel an und staunte nicht schlecht, als ich direkt vor der Dose stand. Na so ein Glück aber auch. Das war dann auch die letzte Dose des Tages.
Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg in die andere Richtung, das deutsche Gegenstück zu den Vogesen ist der Kaiserstuhl. Also hab ich mich dort ein bisschen ausgetobt und bin dort durch die Wälder und Weinberge gestreunt.
Einmal war ich recht weit oben bei einem Gasthaus und da waren sooo putzige rabenschwarze kleine Kaninchen. Am liebsten hätt ich die eingetütet und mitgenommen. Ich bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Auf dem Rückweg zum Auto raschelte es dann, ich guckte woher das Rascheln kam und staunte nicht schlecht, als da plötzlich ein 2 Meter hoher Strauss aus den Weinbergen gelatscht kam. Echt, so ein richtig grosser Vogel Strauss. Gehört wohl auch dem Besitzer der Wirtschaft. Er ignorierte mich aber völlig und latschte einfach an mir vorbei, als sei ich Luft. Pfff.