So, jetzt weiß ich auch schon, was ich für einen Lauf mache im Herbst. Wird ja auch Zeit, gell?
In 12 Tagen lauf ich dann wohl am Bodensee in Lindau den Marathon. Da wollt ich zwar nicht mehr hin, aber mir fehlt eine Alternative.
Eigentlich wollt ich ja auf einen schnellen Halbmarathon hintrainieren. Aber die letzte Konsequenz hat mir gefehlt und dann kam der Urlaub und da mach ich echt kein Tempotraining bei 33°. Da spiel ich lieber Golf :-)))
Naja, ich bin eigentlich gut drauf. Aber es langt jetzt weder für einen zünftigen Halbmarathon an der K...Grenze, noch für eine Bestzeit beim Marathon. Und bevor ich mit 1:40 auf nem HM rumlauf, lauf ich doch lieber einen Marathon. Man will ja irgendwann mal die 100 voll haben, oder?
Mir fehlen jetzt natürlich die langen Läufe. Der letzte über 30 km war der Marathon im Elsaß und das ist auch schon wieder über 3 Monate her. Dazwischen war nur ein 28 km Lauf und ein Trainings HM. Also keine tollen Voraussetzungen um die Bestzeit anzupeilen. Achne, da war ja noch der vorletzte Sonntag. Da bin ich mit Kerstin zusammen die Schlösserrunde gelaufen. Seit wir dort in dem neuen Dorf wohnen, wollten wir die cinq-Chataeu-Runde laufen. Gut, es ist schon anstrengend ständig in den ersten Gang zu schalten, wenn man da hoch fahren will. Deshalb hab ich das zwar bisher immer vorgehabt, aber noch nie in die Tat umgesetzt. Aber eben an jenem Sonntag sind wir hoch zu den Schlössern. Aber wär ja auch zu einfach, wenn man den direkten Weg nimmt, deshalb haben wir einen zwar wesentlich längeren Weg durch die Weinberge genommen, aber dafür gings nicht soo steil bergauf. Wobei, das ErsterGangStück blieb uns aber dennoch erhalten. Wenn man aber seinen Schritt gefunden hat, dann geht das. Hin und wieder wurden wir von Touristen überholt. Meist Deutsche, manchmal Holländer.
Wir kamen an den trois Chateaus an und dann kommt ein wunderschöner, meist flacher Waldweg in Richtung Hohlandsbourg. Göttlich, traumhaft. Hier war natürlich auch schon kein Mensch mehr unterwegs.
Dann nach der Hohlandsbourg gings weiter zur Pflixbourg. Ab hier kam dann auch der verdiente Lohn, es ging rapide bergab. Zunächst hab ich ein bisschen abgebremst, aber das fand ich ziemlich anstrengend, deshalb hab ich es laufen lassen und bin mit einer 3:40er Pace oder so den Berg runter gepoltert. Ab und zu hab ich auf Kerstin gewartet und dann gings weiter. Immer schön in Serpentinen durch den Wald, die Vogesen hinunter. Als wir unten waren, führte der Rest der Strecke nahezu flach wieder nach Hause. So kamen wir auf eine ziemlich heftige 25 km Runde, mit einer geteilten Halbliterflasche Wasser.
Am nächsten Tag machte ich dennoch eine Tour nach Trois Epis. Liegt auf etwa 800 Meter Höhe. Da lagen 10 neue Geocaches. (achso) Naja, wurden auch noch 22 km. Dafür hab ich mir auch ein bisschen das Knie lädiert. Durch die Bergabrennerei und dem Gelaufe am nächsten Tag hat mir das Knie Schwierigkeiten gemacht. Leicht geschwollen und schmerzhaft, aber ist längst wieder alles gut.
Heute hab ich aber noch einen langen Lauf gemacht. Fühlte sich auch gut an. Mir war das Tempo wurscht. Das soll heissen, dass ich mich nicht künstlich langsamer gemacht habe. Ich mag das einfach nicht, wenn einem der Plan sagt, man muss einen laaangsamen, langen Lauf machen. Man will ja auch mal Feierabend haben, oder? Das Wetter war ja auch super. Los gings nach Bertoldshofen und über Kreen, Altdort, Ebenhofen wieder zurück nach Hause. Dort nach 18,5 km meine Trinkflasche geschnappt und schnell einen halben Liter Wasser getrunken. Bauchgluckernd hab ich mich wieder auf den Weg gemacht und bin an der Wertach entlang richtung Kaufbeuren zum Bachtelsee und wieder zurück. Nochmal die Wertach erkundet, nach Ebenhofen und nebenbei ein paar Radler zusammen geschnauzt. Die kamen zu neunt von hinten mit ihren Mountainbikes und ich laufe grundsätzlich fast schon im Straßengraben, soweit bin ich auf der Seite. Da bimmelt mich der erste vorneweg an und das genau neben mir. Sowas regt mich ja voll auf. Die sollen klingeln, wenn sie noch ein Stück hinter mir sind, aber nicht genau neben meinem linken Ohr. Und furchtbar wichtig hat ers gehabt. Ich hab ihm dann nachgebrüllt, ob ich zu weit in der Mitte gelaufen bin, ob er auch genug Platz hat mit seiner Saukarre. In der Zwischenzeit fuhr Radler für Radler an mir vorbei, während ich noch am Zetern war. Der sechste meinte dann auch noch furchtbar wichtig, 'Vorsicht, vorsicht, vorsicht'. Ich geb dir gleich vorsicht, nerv mich nicht, hab ich ihm nachgerufen. Dann waren die Radler an mir vorbei, aber sie wussten nicht wohin, also blieb man mitten auf dem Radweg stehen, schöööön, alles blockiert. Ich hab mir dann ein 'vorsicht, vorsicht' verkniffen. Die hielten sich schon für die Krönung der Evolution mit ihren schicken Mountainbikes. Dann wurde abgebogen auf dem Weg hinterm Gleis.
Aber das tat auch ganz gut, das war dann auch der schnellste Kilometer von mir, der 28. km in 4:53, so hab ich mich da reingesteigert. Ist doch wahr, da denkst nix schlimmes, auf einmal hast du ein Klingeln im Ohr. BIMMBIMMBIMM. Gehts noch.
Schließlich kam ich nach 30,3 km Zuhause an und brauchte dafür 2:41 Stunden. Ging recht flott, oder? Und wen sahen meine entzündeten Augen? Die Evolutionshelden. Die haben ihren Van bei mir vors Haus gestellt und luden ihre Fahrräder ein. Noch ein finsterer Blick von mir und dann hab ich erstmal den Weg zum Wasserhahn eingeschlagen.
So und wie soll ich jetzt bitte den Marathon laufen? Ich weiß es noch nicht. Ich könnt ja auf Risiko laufen und wenns nix wird, (Es würde nix werden) dann krabbel ich halt ins Ziel. Aber das macht ja auch keinen Spaß. Finishermedaille im Liegen empfangen, nein Danke. Lieber gut gelaunt mit 3:50 oder so.
4 Kommentare:
Hihi - das mit der 'Krönung der Evolution' ist aber schon dein absoluter Lieblingsausdruck im Moment, oder? *gg*
Schimpf schön! :)
Isses? Wo noch?
Schimpf
ja wo liegt denn Ebenhofen ????
"locker mit 3:50" - das kann ich nur bestätigen. meine zwei lockeren Läufe dieses Jahr werden wir wohl ewig in schöner Erinnerung bleiben. Ein ganz anderes LAufen hat sich für mich da gezeigt.
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