HOLE IN ONE

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HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Samstag, 3. März 2012

Weil ich BVB Fan bin

Noch nie war ich so stolz Dortmund Fan zu sein und das bin ich ja schon eine ganze Weile. Was da in den letzten Jahren geleistet wurde, das ist einmalig. Nicht nur in Deutschland. Einmalig auf der Welt.
Auch wir hatten in den 90ern so ein Phase, wo man sich mit Erfolgsfans rumplagen musste. Also so etwas, aus dem der FC Bayern besteht. Anhänger, keine Fans. Aber unsere Erfolgsfans haben wir abgelegt, als wir am Boden waren und noch ordentlich in uns reingeprügelt wurde.
Wir waren in der zweiten Liga. Gut, ist schon 25 Jahre her, aber das will man nicht mehr haben.
Wir haben Anfang der 90er Ottmar Hitzfeld bekommen, ein Glücksgriff für uns. Mit Niebaum als Präsident und Meier als Manager kamen richtig goldene Zeiten und Trittbrettfahrer. Leute, die es cool fanden sich Dortmundfans zu nennen.
Es folgten die zwei Meisterschaften 1995, 1996 mit gestandenen Profis wie Möller, Kohler, Zorc, Chapuisat, Riedle, Ricken etc. Und dann der allergrößte Triumph, die Champions League 1997. Ich wollte damals ins Endspiel nach München, aber unter 1200 Mark gabs da keine Karten. Also Daheim geguckt. 3:1 mit dem legendären Tor von Lars Ricken.
Was kam danach? Das verlorene Halbfinale gegen Madrid 1998
Noch war alles im Lot.
Im Jahr 2000 wurde der BVB als erster Deutscher Verein an die Börse gebracht. Es gab Kohle ohne Ende dafür... vermeintlich... Es wurde, Zitat von Niebaum 'Steine und Beine' investiert. Wir bekamen ein wunderschönes Stadion ausgebaut für nunmehr 80.720 Zuschauer. Und dann kam der Größenwahn. Es wurde mit Kohle nur um sich geworfen. Der geneigte echte Fan nahms mit Bauchschmerzen zur Kenntnis. Was passiert da mit unserem BVB? Da kamen Spieler wie Rosicky, Koller und die Superinvestition mit Marcio Amoroso. Sie wollten die Bayern einholen, überholen, vernichten. Aber das hat nicht funktioniert. Es gab einen Fastabstieg, der nur durch Udo Lattek verhindert wurde. Und sogar für die 7 Spiele bekam Lattek um die 2 Millionen hinterhergeworfen. Man berappelte sich eben mit diesen sauteuren Spielern und holte überraschend die Meisterschaft im Jahre 2002. Sogar das UEFA Cup Finale wurde erreicht und unglücklich gegen Rotterdam verloren. Alles Bestens? Ja vonwegen. Ich hab mich natürlich über die Meisterschaft gefreut, aber das Gefühl dabei war anders als 95 und 96. Eine gekaufte Meisterschaft. So in etwa muss es sich in München immer anfühlen, wenn man Meister wird. Erkauft nicht erspielt.
Nun war man wieder in der Champions League und ging da auch schnell wieder raus. Niebaum und Meier haben das Geld längst verplant, was man gar nicht eingenommen hat.
2003 kam der nächste Fehler. Man rechnete schon mit dem Erreichen der Champions League, verlor aber die Quali gegen die Weltmacht Brügge im Elfmeterschießen.
Im UEFA Cup schaffte man es gerade mal in die zweite Runde.
Das Jahr darauf wurde sogar die Qualifikation zum UEFA Cup versaut. Natürlich haben Niebaum und Meier die fiktiven Einnahmen schon längst verballert. Das als Fan mit ansehen zu müssen, das war ein Graus. Und dabei wurde noch so dermaßen mit Zahlen herum geschoben, dass sich kein Mensch mehr auskannte.
Es kam Ende 2004 der SuperGAU. Niebaum rückte mit den echten Zahlen heraus und Fußballdeutschland, vorallem die Dortmunder fassten sich an den Kopf und konnten es nicht fassen. Der BVB war fertig, Pleite, am Ende. Niebaum und Meier wurden vom Hof gejagt. Viel zu Spät. Wir hatten kein Geld mehr, wir mussten sogar im eigenen Stadion Miete zahlen, weil auch das verballert wurde. Sogar die Spieler waren verpfändet. Für Erlöse aus Spielerverkäufen sah man oft keinen einzigen Euro.
Das Zepter übernahm Rauball als Präsident und setzt Acki Watzke am 14. März 2005 als Geschäftsführer ein. Eigentlich wäre das nur eine Arbeit für 5 Tage gewesen, dann hätte er Insolvenz anmelden müssen. Der BVB wäre tot gewesen. Feierabend, Licht aus.
Und was macht Watzke? Er rettet innerhalb von 5 Tagen den Verein. Spricht mit hunderten von Gläubigern und ringt jedem einzelnen die Unterschrift ab, dass sie vorläufig auf Geld verzichten. Die Insolvenz in letzter Minute abgewendet. Es war sogar schon soweit, dass Watzke aus eigener Tasche 50€ auf den Tisch legte, damit man Waschpulver kaufen konnte um die Trikots zu waschen. Dass man in der Woche 5:0 in München verloren hat, war so ziemlich wurscht. War ich damals sogar im Stadion. 4:0 zur Halbzeit. Danke.
Was dann geschah, das war ein Wunder. Wir verkauften, verschenkten Spieler. Spieler verzichteten auf Gehalt. Freiwillig. Wer nicht mitzog, konnte gehen. Wir holten Spieler von den Amateuren. Wir hatten 200 Millionen Schulden aber wir hatten als Fans nun endlich wieder das Gefühl, dass das UNSER BVB ist. Auch wenn wir ein paar Jahre immer nach unten blicken mussten. Aber es kontinuierlich nach oben. Wir haben es geschafft aus unseren Nachwuchsspielern eine Truppe zu basteln, die eben nicht abstieg und kämpfte. Das Herz beim Verein hatte und nicht bei der Bank. Wir hatten eine Mannschaft.
Der Wahnsinn nahm 2008 seinen Lauf, als Jürgen Klopp Trainer beim BVB wurde. Von nun an gings steil bergauf. Nunja, nicht ganz. Auch wir verloren mal 6 Spiele am Stück und was geschah? Es wurde nach dem fünften verlorenen Spiel der Vertrag mit Kloppo verlängert.
Wir verpassten in letzter Minute dein Einzug in den UEFA Cup. Da musste ich mit das Jahr darau verpassten wir am letzten Spieltag den Einzug in die Champions League, aber wir waren wieder wer.
Und dann kam das Jahr 2010/11. Wir haben so eine Klassemannschaft mittlerweile, aus der Not geboren, mit billigen Spielern wie Shinji, Götze, Nuri kam zurück, Kehl hielt uns die Treue, Lewandowski.....
Und wir wurden mit einer unfassbaren Leistung Deutscher Meister

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