HOLE IN ONE

HOLE IN ONE
HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Mittwoch, 30. September 2009

Heute aufm Golfplatz

Heute wieder ein Traumtag um ein paar Bälle in die Botanik zu holzen. Das muss ausgenutzt werden.
Die ersten 9 Löcher waren so lala. 60 Schläge hab ich benötigt. Mein bestes Ergebnis liegt bis dahin bei 59. Ich hab immer 59-64 Schläge. Lustig.
Na egal. Nach der ersten Runde erstmal ein Kampfbier genommen. Ein bisschen in der Sonne gesessen und der Konkurrenz beim üben zugeguckt. Schon interessant, wie verschieden die Leute trainieren.
Dann gings auf die zweite Runde und die hat richtig gut funktioniert.
Gleich beim ersten Loch ein double Bogey gespielt. Ähm, ja.
Dann gings runter zum zweiten Loch und das war jetzt mal mein allerbester Abschlag aller Zeiten. Geilstens.
Gezielt, geklonkt. Ball fliegt 150 Meter, fällt auf die Böschung, rollt runter, aufs Grün, an der Fahne vorbei, weiter übers Grün, ans Ende des Grüns und runter die Böschung und bleibt 1 Meter unterm Grün liegen. Ich steh da am Abschlag und mach komische Verrenkungen, weil ich den Ball aus der Ferne aufhalten wollte. Hat nicht ganz geklappt. Ich breitete die Arme aus. War das entzücken oder doch eine Schadegeste? War das jetzt geil oder Pech? Weiß ich nicht. Dass der Ball an der Fahne vorbei geguckt hat, das war ja mal was. Stell dir mal vor der Anti-Par-Charly macht auf blöd ein Hole in one. Aber dass der Ball dann weiter gerollt ist, das hätts fei net gebraucht. Meiomei. Trotzdem hab ich für das Loch schließlich 4 Schläge benötigt. Ein Chip, zwei Putts. Schade.
Dann kam mein Horror Par 5 Loch. Hier hab ich in der Regel wenns gut geht 8 Schläge, wenns schlecht geht, mehr :-)
Heute mit dem ersten Abschlag, PLÖNK aufs Fairway, mitten drauf. Soooo jetzt mit dem zweiten Schlag gabs kein wildes Holzen mit dem Eisen 4, sondern ein taktischer Schlag mit dem 6er Eisen und hab den Ball mit Absicht kürzer gespielt, dass er über der steilen Böschung zum liegen kommt. Gedacht, getan, Ball liegt genau oben auf dem Hügel. Total cool. Da wollt ich den hinhaben. Aber nu das Eisen 4 genommen und KLONK!!!! den Ball in die Ferne gedroschen, über den bösen Wassergraben hinweg liegt der Ball schließlich 40 Meter vom Grün weg. Der Hammer. Nun dem Ball nachgetigert (Tiger?) hihi. Und mit dem vierten Schlag schöööön aufs Grün gepitcht. Mitten drauf, keine 3 Meter von der Fahne weg. Geilgeil. Soooo, jetzt hab ich den Putter genommen, das Grün gelesen, sofern ich dazu in der Lage bin und hab richtig Herzklopfen bekommen. Ich hab versucht an nix zu denken, Probeschwung, an den Ball rantreten, locker bleiben und ROLLLLLLLLL, HARRGGGHHHHH, Ball rollt gerade mal 5 cm am Loch vorbei. Das wär ein Par am Horrorloch geworden, ich hätt da ein Par gespielt. EIN PAR!!!! NEIN!!!! Gibts net. So wurden es 6 Schläge. So gut wie nie gespielt und trotzdem ein bisschen enttäuscht. Aber gleich wieder versucht net dran zu denken. Die restlichen Löcher hab ich zunächst ganz ordentlich gespielt, aber am Schluß, auf den letzten 2 Löchern verließen sie ihn dann doch. Am Loch 9 gabs noch 9 Schläge zu bestaunen, incl. Ball im Teich. Toll. Die Bahn hab ich auch schon mal mit 5 gemacht. Aber trotzdem hab ich die Runde mit beachtlichen 55 Schläge geschafft. Das wären im Turnier 47 oder 48 Stablefordpunkte gewesen und ich hätt das Turnier als zweiter oder dritter abgeschlossen in der Klasse D bis HCP54. Mein Handicap wär mal eben von 54 auf 42 runter gegangen. Aber Turnier und allein vor sich hin spielen, das sind zwei paar Stiefel.
Jetzt freu ich mich erstmal über meine 55 Schläge und denk mir, da geht noch was.

Dienstag, 29. September 2009

Ich kann

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte.
Seit Sonntag ist es also Gewissheit. Wir haben die schwarzgelbe Pest am Hals. Bravo Wähler.
Und schon gehts los. Dass die Laufzeiten bei so manchem Atomdreckswerk verlängert werden, ist ja schon mal völlig klar. Aber jetzt läufts daraus hinaus, dass jeder Betreiber sein(e) Kraftwerk(e) als die Sichersten ansieht. EnBW, Vattenfall, RWE, E.On ist schon fleißig am werben, wie toll ihre Kraftwerke sind. Und die sollen gefälligst auch ganz, ganz lange laufen. Am besten noch 500 Jahre, damit der Strom schön, schön billig bleibt. Ich krieg da so eine stinkwut, ich kann das gar nicht beschreiben.
Unsere Atomkraftwerke sind so herrlich sicher und wenn wir plötzlich unsere Atomkraftwerke abstellen, dann müssma ja aus den unsicheren Kraftwerken in Frankreich, Tschechien, (Was ja sowieso nur für uns gebaut wurde, gell?)Russland sonstwoher den teuren Strom einkaufen. Wer diesen Blödsinn in die Welt geschickt hat, ist ja wohl auch keine Frage. Dieser Schmarrn wird genauso geglaubt, wie die Mär von der gesunden Milch und geht nicht mehr aus dem Hirn raus. Egal wie oft mit Fakten belegt wird, dass Deutschland ein Stromexportland ist. Wir können sofort die 3 größten Atomkraftwerke abstellen und würden immer noch Strom ins Ausland verkaufen.
Mit dieser zukünftigen schwarzgelben Regierung kommt der Schwung der erneuerbaren, alternativen Energien ins stocken. Deutschland ist bisher der Vorreiter in der Alternativenergie weltweit gewesen. Das ganze Knowhow wird in die ganze Welt verbreitet. Überall wirbeln Windkraftwerke mit deutscher Technologie herum. In einigen Jahren könnte jeder normale Haushalt ein hightech Windrad auf dem Dach haben, was mehr als den eigenen Strombedarf deckt. Aber mit dem Scheiß der Laufzeitverlängerung kommt der Schwung ins stocken. Das kostet echte Arbeitsplätze. Und das geht in die Hunderttausende. Und alles nur, damit sich die Aktionäre und Konzerne noch mehr dumm und dämlich verdienen können. Und der Bürger glaubt weiterhin die Lügen der Atomlobby.
Die Entsorgung des Atommülls (es ist ja eigentlich keine Entsorgung), darum dürfen sich dann wieder die Steuerzahler kümmern.
Es ist wieder der Zeitpunkt gekommen, armes Deutschland zu sagen.
Ich ess jetzt weiter, ich muss noch sehr viel kotzen.

Samstag, 26. September 2009

Der Kopf dein Streichspieler

Diese Woche war ich gepflegt 3x auf dem Golfplatz. Naja, man will ja besser werden, gell?
Einmal hab ich mit einem Hauptschullehrer gespielt, der auch ohne Handicap spielt. Nein, er ist kein Pro, die spielen ja auch ohne Handicap, sondern einer, der noch nie was für sein Handicap getan hat und im April angefangen hat.
Sollte ich öfter machen, mit anderen zusammen spielen, das bringt mich wesentlich weiter und man lernt auch viel dazu. Ausserdem strengt man sich mehr an und überhaupt verliert man kaum Bälle. Auf der 9- Loch Runde hab ich keinen einzigen Ball verloren. Sonst segeln grundsätzlich immer 3-7 Bälle in die Botanik, auf Nimmerwiedersehen.
Und man kann sich auch schön austauschen, über seine Erfahrungen und sich Tipps geben. Zum Beispiel hab ich ganz was einfaches gelernt, mein Flightpartner sucht seinen Ball, findet ihn im halbhohen Gras. Was ich mache, ich geh halt dann zu meinen Schlägern und geh wieder zurück und such nochmal. Dabei ist es so simpel. Einfach die Mütze abnehmen und neben den Ball legen und dann erst zu den Schlägern gehn. :-) Die Mütze findet man leichter.
Mein Kollege hat ganz ordentlich gespielt. Letztlich hab ich 53: 59 Schläge verloren. Aber ist ja auch nicht weiter wichtig. 2 Löcher hab ich besser gespielt. Was mir aber bis heute auf dem Platz verwehrt bleibt, ist ein Par. Am Donnerstag hatte ich 4x die Chance dazu, ein Par zu spielen. Einmal rollte die Kugel nur 5 cm am Loch vorbei. Das hat mich schon sehr geärgert. Aber kommt Zeit, kommt auf jeden Fall Par. Das wird schon noch. Es ist immer wieder ein unglaubliches Hochgefühl, wenn man den Ball so trifft, wie man sich das vorstellt und das 3x hintereinander. Das ist viel wichtiger, als ein guter Abschlag. Ne, ist eigentlich alles wichtig. Bei einem Par 3 Loch hab ich den Abschlag super erwischt, der Ball flog rechts auf die Böschung und hüpfte runter aufs Vorgrün, nur ein Meter vom Grün weg. Trotzdem hats wieder nicht für ein Par gereicht, wieder 3 Putts benötigt.
Tja, Golf ist wohl das schwerste Spiel der Welt und warum? Zum Einen ist der Ball so lächerlich klein, der Platz so groß, die Fahne so weit weg, die Geschwindigkeit des Schlägers so groß und dabei soll ich die Knolle noch mit 150 km/h oder noch schneller auf einer Fläche von ein paar Quadratzentimetern treffen? Ein Zentimeter daneben und der Ball ist weg. Schwer auch deshalb, weil man so viel nachdenken kann. Bei keiner anderen Sportart wird so viel nachgedacht, wie beim Golf. Egal wie man auch spielt. Wird ein Abschlag komplett verhauen, ist man zwangsläufig schon wieder ordentlich angepisst und wills beim nächsten Schlag besser machen. Auf dem Weg dort hin, hat man, wenn man auch nur alleine ist 2-3 Minuten Zeit zu überlegen. Man überlegt aber auch, wenn man den Abschlag perfekt getroffen hat. Ball fliegt 170 Meter schnurgerade mitten aufs Fairway. Das ist schön, aber der zweite Schlag sollte auch sitzen und genau da liegt der Hund begraben. Nun denkt sich der Golfianer, dass er jetzt noch einen Annäherungsschlag von gleicher Güte machen sollte, dann klappt das ja hervorragend mit dem Score. Und was is? Ja genau, womöglich wird der Ball mit der Spitze getroffen und der Ball fliegt statt 120 Meter geradeaus im 80° Winkel 20 Meter nach rechts. Der Frust ist riesengroß, jetzt ist eh schon wieder alles wurscht, es wird der Ball wieder angesprochen und fliegt diesmal tatsächlich 120 Meter, wo man ihn hinhaben will.
Das Problem ist auch, dass der Ball einfach nur so da liegt. Der rührt sich einfach nicht, solange man ihn nicht in die Luft drischt. Wo gibts das denn ausser noch im Billard? Bei den meisten Sportarten muss man im Spiel nur reagieren, da bleibt keine Zeit für Überlegungen. Beim Tennis kann man nur den Aufschlag beeinflussen, dann gehts hin und her. Beide Spieler müssen reagieren, bis ein Fehler passiert. Oft sieht man dann auch, dass ein Tennisspieler in entscheidenden Phasen einen Doppelfehler macht. Tja, zuviel nachgedacht. Oder wer kennt das nicht? Ein Fußballspieler bekommt den Ball durch einen Superpaß in den Lauf gespielt, er findet sich allein vor dem Torwart und spielt ihm direkt in die Arme. Warum? Idiot? Blödmann? Den schenken wir Schalke? Ne, er musste denken. Feierabend. Der Kopf kann nämlich nicht unterscheiden, zwischen tun und nicht tun.
Der Fußballspieler sieht den Torwart und denkt sich, bloooß nicht dem Torwart in die Arme spielen.
Erinnert sich jemand an den legendären Elfmeter von David Beckham, den er Richtung Mars geschossen hat?
Der Tennisspieler sagt sich, der entscheidende Aufschlag darf nicht ins Netz oder ins Aus.
Der Billardspieler denkt sich, ich darf die 8 nicht an die Innenkante des Lochs spielen, sonst geht die nicht rein.
Der Golfspieler denkt sich, wenn der Ball im Bunker landet, oder ich zu fest chippe, dann hab ich gleich 3 Schläge mehr. Und wenn ich mich saublöd anstelle, dann verhaue ich einen 75cm Putt.
Was passiert? Genau das, was man unbedingt vermeiden will.
Und da muss mental daran gearbeitet werden. Warum ist ein Tiger Woods so viel besser als die Konkurrenz? Weil er zum einen eine hohe Spielgenauigkeit hat, er aber auch im Kopf unglaublich stark ist. Vorgestern hab ich noch 2 Stunden Golf geguckt im Fernseh. Der Tiger ist auch nicht perfekt, absolut nicht. Zum Beispiel hat er am Abschlag einen Ball so verhauen, dass die Zuschauer mit aufgerissenen Augen auseinander gerannt sind, weil der Ball direkt auf die Menge zuflog und pflopp, lag er da der Ball, wunderbar hinter einem Baum im tiefen Rough. Der Tiger hat einen schönen Fluch ausgestoßen, hat seinem Caddy den Schläger gegeben und ist losmarschiert.
Beim nächsten Schlag hat er den Ball aus dem Rough, um den Baum herum, mitten aufs Grün gesetzt und mit dem nächsten Schlag aus 5 Metern geputtet. Er lässt keine Gedanken zu, weder positive, noch negative. Der Schlag ist erledigt, es kommt ein neuer Schlag. Die Situation ist so wie sie ist und nun gib mir mal das Eisen 9. Zack, Applaus, nächstes Loch. Birdie, danke und mittlerweile wieder die Führung in der Wertung.
Es gibt schon so einige Tricks, wie man den Sauhund im Kopf umgehen kann. Ich tu mein Bestes und bald hab ich dann auch mein erstes Par auf der Scorekarte stehen. Ich sag dann Bescheid. :-)

Dienstag, 22. September 2009

Lang gelaufen

So, jetzt weiß ich auch schon, was ich für einen Lauf mache im Herbst. Wird ja auch Zeit, gell?
In 12 Tagen lauf ich dann wohl am Bodensee in Lindau den Marathon. Da wollt ich zwar nicht mehr hin, aber mir fehlt eine Alternative.
Eigentlich wollt ich ja auf einen schnellen Halbmarathon hintrainieren. Aber die letzte Konsequenz hat mir gefehlt und dann kam der Urlaub und da mach ich echt kein Tempotraining bei 33°. Da spiel ich lieber Golf :-)))
Naja, ich bin eigentlich gut drauf. Aber es langt jetzt weder für einen zünftigen Halbmarathon an der K...Grenze, noch für eine Bestzeit beim Marathon. Und bevor ich mit 1:40 auf nem HM rumlauf, lauf ich doch lieber einen Marathon. Man will ja irgendwann mal die 100 voll haben, oder?
Mir fehlen jetzt natürlich die langen Läufe. Der letzte über 30 km war der Marathon im Elsaß und das ist auch schon wieder über 3 Monate her. Dazwischen war nur ein 28 km Lauf und ein Trainings HM. Also keine tollen Voraussetzungen um die Bestzeit anzupeilen. Achne, da war ja noch der vorletzte Sonntag. Da bin ich mit Kerstin zusammen die Schlösserrunde gelaufen. Seit wir dort in dem neuen Dorf wohnen, wollten wir die cinq-Chataeu-Runde laufen. Gut, es ist schon anstrengend ständig in den ersten Gang zu schalten, wenn man da hoch fahren will. Deshalb hab ich das zwar bisher immer vorgehabt, aber noch nie in die Tat umgesetzt. Aber eben an jenem Sonntag sind wir hoch zu den Schlössern. Aber wär ja auch zu einfach, wenn man den direkten Weg nimmt, deshalb haben wir einen zwar wesentlich längeren Weg durch die Weinberge genommen, aber dafür gings nicht soo steil bergauf. Wobei, das ErsterGangStück blieb uns aber dennoch erhalten. Wenn man aber seinen Schritt gefunden hat, dann geht das. Hin und wieder wurden wir von Touristen überholt. Meist Deutsche, manchmal Holländer.
Wir kamen an den trois Chateaus an und dann kommt ein wunderschöner, meist flacher Waldweg in Richtung Hohlandsbourg. Göttlich, traumhaft. Hier war natürlich auch schon kein Mensch mehr unterwegs.
Dann nach der Hohlandsbourg gings weiter zur Pflixbourg. Ab hier kam dann auch der verdiente Lohn, es ging rapide bergab. Zunächst hab ich ein bisschen abgebremst, aber das fand ich ziemlich anstrengend, deshalb hab ich es laufen lassen und bin mit einer 3:40er Pace oder so den Berg runter gepoltert. Ab und zu hab ich auf Kerstin gewartet und dann gings weiter. Immer schön in Serpentinen durch den Wald, die Vogesen hinunter. Als wir unten waren, führte der Rest der Strecke nahezu flach wieder nach Hause. So kamen wir auf eine ziemlich heftige 25 km Runde, mit einer geteilten Halbliterflasche Wasser.
Am nächsten Tag machte ich dennoch eine Tour nach Trois Epis. Liegt auf etwa 800 Meter Höhe. Da lagen 10 neue Geocaches. (achso) Naja, wurden auch noch 22 km. Dafür hab ich mir auch ein bisschen das Knie lädiert. Durch die Bergabrennerei und dem Gelaufe am nächsten Tag hat mir das Knie Schwierigkeiten gemacht. Leicht geschwollen und schmerzhaft, aber ist längst wieder alles gut.
Heute hab ich aber noch einen langen Lauf gemacht. Fühlte sich auch gut an. Mir war das Tempo wurscht. Das soll heissen, dass ich mich nicht künstlich langsamer gemacht habe. Ich mag das einfach nicht, wenn einem der Plan sagt, man muss einen laaangsamen, langen Lauf machen. Man will ja auch mal Feierabend haben, oder? Das Wetter war ja auch super. Los gings nach Bertoldshofen und über Kreen, Altdort, Ebenhofen wieder zurück nach Hause. Dort nach 18,5 km meine Trinkflasche geschnappt und schnell einen halben Liter Wasser getrunken. Bauchgluckernd hab ich mich wieder auf den Weg gemacht und bin an der Wertach entlang richtung Kaufbeuren zum Bachtelsee und wieder zurück. Nochmal die Wertach erkundet, nach Ebenhofen und nebenbei ein paar Radler zusammen geschnauzt. Die kamen zu neunt von hinten mit ihren Mountainbikes und ich laufe grundsätzlich fast schon im Straßengraben, soweit bin ich auf der Seite. Da bimmelt mich der erste vorneweg an und das genau neben mir. Sowas regt mich ja voll auf. Die sollen klingeln, wenn sie noch ein Stück hinter mir sind, aber nicht genau neben meinem linken Ohr. Und furchtbar wichtig hat ers gehabt. Ich hab ihm dann nachgebrüllt, ob ich zu weit in der Mitte gelaufen bin, ob er auch genug Platz hat mit seiner Saukarre. In der Zwischenzeit fuhr Radler für Radler an mir vorbei, während ich noch am Zetern war. Der sechste meinte dann auch noch furchtbar wichtig, 'Vorsicht, vorsicht, vorsicht'. Ich geb dir gleich vorsicht, nerv mich nicht, hab ich ihm nachgerufen. Dann waren die Radler an mir vorbei, aber sie wussten nicht wohin, also blieb man mitten auf dem Radweg stehen, schöööön, alles blockiert. Ich hab mir dann ein 'vorsicht, vorsicht' verkniffen. Die hielten sich schon für die Krönung der Evolution mit ihren schicken Mountainbikes. Dann wurde abgebogen auf dem Weg hinterm Gleis.
Aber das tat auch ganz gut, das war dann auch der schnellste Kilometer von mir, der 28. km in 4:53, so hab ich mich da reingesteigert. Ist doch wahr, da denkst nix schlimmes, auf einmal hast du ein Klingeln im Ohr. BIMMBIMMBIMM. Gehts noch.
Schließlich kam ich nach 30,3 km Zuhause an und brauchte dafür 2:41 Stunden. Ging recht flott, oder? Und wen sahen meine entzündeten Augen? Die Evolutionshelden. Die haben ihren Van bei mir vors Haus gestellt und luden ihre Fahrräder ein. Noch ein finsterer Blick von mir und dann hab ich erstmal den Weg zum Wasserhahn eingeschlagen.
So und wie soll ich jetzt bitte den Marathon laufen? Ich weiß es noch nicht. Ich könnt ja auf Risiko laufen und wenns nix wird, (Es würde nix werden) dann krabbel ich halt ins Ziel. Aber das macht ja auch keinen Spaß. Finishermedaille im Liegen empfangen, nein Danke. Lieber gut gelaunt mit 3:50 oder so.

Montag, 21. September 2009

Klonk me up

Heute war Klonktag. Das muss man noch ausnutzen, das perfekte Wetter und ich hatte richtig schön Zeit, bis ich in die Nachtschicht musste. Find ich schon super mit dem Schichtmodell. Spätschichten und 24 Stunden später dann Nachtschicht. Da kannst was machen in der Freizeit.
Also heut Vormittag nach Kempten geheizt und ein paar Bälle aus dem Automaten geholt.
Meine Routine ist jetzt (Hab ich denn schon sowas?) Ich geh auf die Driving Range, nehm das Eisen 8 und hau 5 Bälle raus.
Dann kommt das Eisen 7 dran mit 5 Bällen. Dann 6, 5, 4 und das 3er Fairwayholz. Damit mach ich so 10 Bälle. Mit dem mach ich ja meist auch den Abschlag.
Dann noch ein bisschen Putten üben. Nein nicht mit dem 3er Holz.
Nun sollte eigentlich Pitchen geübt werden, aber da war besetzt. Also bin ich direkt auf den Platz gegangen.
Die Sonne schien, das Tee steckt im Boden und zack, perfekter Abschlag. Zwar nicht allzuweit, aber war ok. Dem Ball hinterher getapert und mit Eisen 5 einen nicht so tollen Schlag gemacht, Eisen 6 und dann brauchte ich auch noch 3 Schläge, bis der Ball im Loch war. Hmmm.
Also rüber zum zweiten Abschlag und den Ball vom Gefühl her toll getroffen. Aber wo war der Ball? Ich hab den einfach nicht gesehen, wo der hingeflogen ist. Ein Kollege hat mich auch beobachtet und konnte den Ball auch nicht sehen. Schultern zucken, viele Fragezeichen und suchende Blicke. Der Ball blieb verschollen. Der zweite Ball flog zu weit rechts. Das ist einfach mein Spleen. Meine Abschläge fliegen meistens nach rechts weg. Ich weiß auch an was es liegt, aber ich kriegs nur schwer raus. Auch wenn der Ball zunächst gerade fliegt, biegt er schon bald immer wieder rechts ab. Das ist echt lästig. Vorallem verliert man auch einige Bälle.
Das Loch hab ich mit 5 Schlägen abgeschlossen. Also Double Bogey.
Soooo, jetzt kommt meine Horrorbahn. Ich hasse sie, die frisst meine Bälle auf, egal wie ich den Abschlag mache. Hölle, Hölle.
Aufteen, Luft holen und ein Ziel gaaaaanz weit links gesucht. Und tatsächlich, der Abschlag hat geklappt. Der Ball fliegt gerade zum linken ausgesuchten Ziel hin. Super. Aaaaber beim nächsten Schlag war auch schon wieder Zappa. Ball fliegt zu weit links und bleibt im Gestrüpp verschollen. Ich hab aber zwei andere Bälle gefunden. Na immerhin. Ich habs diesmal aber auch wirklich geschafft bei diesem Par 5 Loch einen Quadruple Bogey zu machen. Na wenns mich glücklich macht? Meist hab ich hier 10, 11, 12 Schläge. Diesmal warens 'nur' 9 und auf der nächsten Runde übrigens auch. (wenn ich mal großzügig die Bälle verschweig, die in der Botanik verschwanden) Es geht voran.
Was heute mein großes Manko war: Ich hab ganz fürchterlich geputtet. 7x brauchte ich auf den ersten 9 Löchern 3 Putts. Das ist einfach schlecht. 2 Putts ist üblich. Einer zum annähern, einer zum einlochen. Aber die Annäherungen waren immer gar förchterlich gespielt. Der Rasen war nass, was den Ball sehr langsam gemacht hat. Tja, wieder was zu üben.
Was ich noch für ein Problem habe: Ich pitche zu kurz. Pitchen tut man ja auf mittellange Distanzen zum Grün. Und ich nehm immer zu kurze Eisen dafür. Aaaaber heute nicht. Charly, denk ich mir, du bist immer zu kurz, nein Charly, du nimmst jetzt nicht das Eisen 10, sondern das Eisen 8. Nein Charly, du tust jetzt nicht den Schwung verkürzen. Ist doch egal, wenn der Schlag über das grün raus geht, Hauptsache ausnahmsweise nicht zu kurz.
Gesagt getan, Herz genommen. KLONK und aus 60 Metern das Grün getroffen. HOSSA.
Beim achten Loch einen Pitch aus 40 Metern aufs Grün geschafft. Aber das Highlight was schließlich beim Loch 9.
Ich war noch über 80 Meter vom Loch entfernt, nehm beherzt das Eisen 6, hau drauf und leg den Ball nur 70 cm links neben die Fahne. Irre, oder? Ich war ja total begeistert davon. 80 Meter und Pflopf, drauf aufs Grün. Da kam der Hasentiger wieder zum Vorschein. Das Grinsen hab ich nur schwer wieder aus dem Gesicht bekommen. Und zur Belohnung gabs nun Mittagspause bei einem Weizen und zwei Brezen.
Danach gings auf die nächste Runde. Wieder bei Loch 1 anfangen. Aber diesmal liefs echt net so gut. Gleich mal beim Abschlag natürlich voll nach rechts verzogen, aber wieder das Grün aus 40 Metern getroffen, geht doch. Aber wieder 3 Putts. Geht doch nicht. Dann zu Loch 2 einen sauberen Abschlag gemacht, aber trotzdem dank Unvermögen noch ein Double Bogey hingelegt.
Nun wartet mein 'Lieblingsloch' wieder auf mich. 2 mal Abschlag, zweimal Botanik, zwei Bälle verloren. Herrlich. Da ich den Vordermann vor mich hintrieb, hab ich hier aber schön Bälle gesucht und 7 Stück gefunden. Bälle kann man nie genug haben.
Ich habs ja schon erwähnt, es wurden wieder 9 Schläge mit einem Augenzudrücker.
Aber auch hier wieder das Grün aus 40 Metern getroffen.
Loch 4 hab ich total vermurkst. Ich hab sogar auf dem Fairway einen Ball verloren.
Das Fairwaygras finde ich einfach zu hoch. Ich kenn keinen Platz, wo soviel nach Bällen gesucht wird. Eigentlich ist das die Haupttätigkeit der Spieler. Schlagen, suchen. Das nervt scho a bissal.
Der Platz ist aber auch sehr schwer zu spielen. Ich hab zum Beispiel die Abschläge auch gut erwischt, aber weil das Fairway ständig steil abfällt, poltert der Ball nach der Landung stets rechts die Böschung runter. So weit links kannst fast nicht zielen. So kommts immer wieder vor, dass der Ball vom Fairway der Bahn 4 auf die Bahn 3 runter rollt.
Dann bei Loch 5 musste ich meinen ersten Bunkerschlag des Tages machen. Ich bekam ihn raus, war aber viel zu kurz. Immerhin aber auf dem Grün.
Auch beim nächsten Loch wieder ein Bunkerschlag. Den hab ich besser gemacht und hab die Kugel 2 Meter neben die Fahne gelegt. Geht doch. Mussma nur machen.
Beim Loch 8 hätt ich es fast nochmal geschafft auf dem Fairway einen Ball zu verlieren, aber ein Kollege hat ihn für mich gefunden. Ich stand 3 Meter daneben. Pfff. Wurde auf dem Par 3 Loch wieder ein ärgerlicher Triple Bogey mit Bunkereinlage. Das geht besser.
Nun nochmal das Loch 9 gemacht und hier wieder ganz ordentlich gespielt. Ein guter Abschlag, schöne lange Bälle, einen prima Pitch, der aber doch 5 Meter zu kurz war, aber dann einen herrlichen Chip über 10 Meter und den Ball zum Finale noch 30 cm neben die Fahne gelegt. Na, das ist doch ein gelungenes Ende.
Obwohl, ich hab dann noch 2 Löcher gespielt. Man kriegt den Hals halt einfach net voll. Aber geputtet hab ich auf der zweiten Runde wesentlich besser. 5x mit 2 Putts, einmal mit einem Putt und 3x mit 3 Putts. Trotzdem war das Ergebnis identisch mit der ersten Runde.

Warum ich das alles so genau weiß? Ich hab mir meine eigene Scorekarte kreiert. Da kann ich neben den Schlägen noch notieren, ob ich das Fairway getroffen hab, dann setz ich einen Haken, ansonsten steht da R für Rechts und L für... Achwas, links treff ich eh nie.
Dann eine weitere Spalte für Schläge aufs Grün. Kommt der Pitch drauf, gibts einen Haken und die Entfernung, aus der es geklappt hat. Wenn nicht, gibts eine K für zu kurz.
Musste ich chippen, gibts einen Haken, wenns wirklich ein Chip war, sonst ein X. Dann noch eine Spalte für den Bunker. Muss ich aus dem Bunker spielen, gibts entweder einen Haken oder ein X. Und noch die Bemerkung, obs gut war.
Schlußendlich noch die Anzahl der Putts. Wenn ein Putt aus größerer Distanz gelingt, kommt noch die Meterzahl dazu. So kann ich meine Fehler besser erkennen und dran arbeiten. Schlau, gell?
Bei einem Tag auf dem Golfplatz, da merkst du echt, was du getan hast, wenn du 20 Löcher spielst. Nebenbei waren das auch noch knapp 22 km zu Fuß. 18 km Bälle suchen, 4 km aufm Fairway.... Warn Scherz.

Freitag, 18. September 2009

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Interessante Geschichte

Oder das

Leukämiehäufung gefällig?

Oha Ohu
1,5 Flugsekunden entfernt von Isar I stürzte mal eine Mirage ab. Alles sooo sicher.

Ich hab kürzlich ein hochinteressantes Buch gelesen. Danke Anja :-)
Wie die Welt ohne uns wäre. Wenn wir von heute auf morgen verschwinden würden.
Die Welt ohne uns
Fand ich sehr beeindruckend, aber auch erschreckend.
Unsere hochintelligente *hüstel* Spezies meint ja, das Nonplusultra der Evolution zu sein. Ja von wegen. Der Mensch ist der größte Schädling, den die Welt jemals hervorbrachte. Die Meisten ahnen das ja eh schon. Es ist nur so mühselig und sinnlos sich an die eigene Nase zu fassen und etwas zu ändern. Zum Beispiel den Stromanbieter zu wechseln auf billigeren ökologischen Strom, damit diese unmöglichen Atomkraftwerke abgestellt werden können.
Ist es nicht immer schön, wenn die Pfosten von AKWs einen in Sicherheit wiegen, dass Atommüllendlager (Ähm, wo issn bitte das Nächstgelegene, sichere?) ja für die nächsten 1000 Jahre sicher sind.
So, aha 1000 Jahre. Ist ja entzückend. Gut, gehen wir mal davon aus, dass diese Lügen wahr wären: Was zum Geier sind denn bitte 1000 Jahre? Die Welt gibts seit 6,5 Milliarden Jahren und gibts wahrscheinlich nochmal so lange. Und da reden die von 1000 Jahren? Ein Witz, oder? Da kommt doch schon wieder die 'Nach mir die Sintflut Mentalität' zum tragen. Die hätten ja auch die Zahl 50 nehmen können, aber da gäbs mächtig Stunk von Eltern. Die armen Kinder?! An die Urururururururenkel braucht sich ja keiner zu scheren. 1000 Jahre. Lächerlich. Ich glaube ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass die Erde das Glück haben wird, dass der Mensch bis dahin nicht mehr existiert. Mit dem Homo Sapiens Sapiens verschwindet bis dahin leider auch ein Großteil der Tierwelt. Aber die Erde wirds überleben. Nur, was ist denn in 1000 Jahren? Der strahlende Atommüll kommt im Laufe der Jahre immer mehr an die Oberfläche und wird die Welt für JAHRMILLIONEN verseuchen. 1000 Jahre? Gelächter. Nebenbei ist es einfach nicht wahr, dass die millionen von Atommüllfässern für 1000 Jahre sicher sind. Ja von wegen. Schon heute, nach 30!!!! Jahren oder noch weniger sind manche Salzstöcke marode, Stollen brechen ein, an eine Wartung ist gar nicht zu denken. Ich glaube, wir erleben es noch, dass Atommüll in großem Maßstab ins Grundwasser einsickern wird. Bis dahin haben wir tatsächlich keine Atomkraftwerke mehr. Was bleibt, ist eben der Müll. Unauflösbar, unentsorgbar, tickende Zeitbomben.
Ich versteh es einfach nicht, wie man Atomkraftwerke auch nur eine Sekunde tolerieren kann.

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Sonntag, 13. September 2009

Urlaub in der Provence

Tach, wir sind wieder da.
Wir waren im Urlaub in Südfrankreich. Genauer gesagt in Aix en Provence, etwa 30 km nördlich von Marseille.
10 Tage nur für uns, kein Internet, keine Zeitung, Fernseh war da, haben wir aber nicht angeschalten. Unglaublich, wie wenig einem diese Informationsdinge fehlen.
Zunächst musste da aber hingefahren werden. 703 km waren zu fahren und immer bedroht von den legalen Wegelagerern. Eigentlich müsste Frankreich das reichste Land der Welt sein, wenn ich denke, dass ich mal eben für die einfache Strecke 50 Euro Maut hingelegt hab. Ich sags ja, moderne Wegelagerei. Vorbei gings an verschiedenen Departements, an ein paar Caches und an einem wunderschönen Sinnbild. Wir fuhren am skandalumwitterten Atomkraftwerk Tricastin vorbei, daneben stehen wie der Tod mit der Sense 5 grosse Windkraftwerke und wollen dem AKW schon mal mitteilen, dass auch sein letztes Stündlein bald geschlagen hat und seine Energie von gestern nicht mehr lang geduldet wird.
Die Fahrt war soweit ganz prima. Tempomat an, 142 km/h eingestellt und saus hinab.
So kamen wir am Nachmittag in Aix an. Unser Vermieter der Wohnung wurde angerufen und wir sollten doch noch ein paar hundert Meter bis zum Golfplatz runter fahren. BITTE WAS???? GOLFPLATZ??? *winsel* Ich hab doch nur 4 Golfschläger mitgenommen, weil ich dachte, ich könnt da auf einer Wiese a bisserl pitchen oder so. Und dann ist da 100 Meter neben unserer Wohnung ein top 18 Loch Golfplatz? *winsel* Da darf ich doch eh net spielen?! Hab doch keine DGV Karte? *winsel* Hase beruhigt mich, da kannst bestimmt spielen.
Meinsch? *hoffnungsvollwinsel*
Ja bestimmt, alles gut.
Dann unsere überschaubare Wohnung ins Augenmerk genommen und uns sogleich breit gemacht. Ein Haustier hatten wir auch gleich, er heisst Fred, klebt an der Scheibe und ist eine etwa 10 cm lange Heuschrecke. Ich fand Fred super. Er war auch die ganzen 10 Tage bei uns, auch wenn wir ihn nicht sahen. Er war aber immer auf der Terrasse im Rosenstrauch. Das wussten wir, weil wir seine Kötel sahen, die sich rasch vermehrten. Schon ein tolles Viech irgendwie.
Zu essen gabs eigentlich immer selbstgemachtes. Wir haben immer schön eingekauft und selber gekocht. Da weiss man was man hat und lecker isses auch immer. Blöd nur, dass wir nur eine Induktionsherdplatte hatten. Aber darauf kocht es sich superschnell. Lustiges Teil. Aber ich darf ja nie mehr kochen, weil Kerstin das immer selber machen will.
Einmal waren wir mal beim Essen. Ein Biorestaurant in Aix. Sehr netter Laden, netter Inhaber, der sowohl bediente, als auch die Küche selbst bewerkstelligte. Leckere, superleckere Gerichte. Ein veganes Mousse au chocolat hat uns fast die Tränen in die Augen getrieben, so gut war das. Das Besondere war der dezente Minzgeschmack. Der Hammer.
So damit hätten wir schon mal das Essen abgehakt. Was gibts noch zu wissen? Wetter ist immer wichtig.

Also, es war bis auf einen Tag immer sonnig, heiter, heiss und geil. Es waren in der Regel 32 - 33 Grad und trocken. So eine Hitze lässt sich wunderbar ertragen. Es ist auch nicht mehr die Brachialhitze wie im Juli und August, bei der man den ganzen Tag die Vorhänge zulässt und die Klimaanlage surrt. Klimaanlage hatten wir auch, aber die haben wir nicht benutzt, wir genossen die Temperatur. Auch wenn wir gelaufen sind, es war heiss, es rann der Schweiss, aber es war einfach sehr gut erträglich. Schön.
Der Tag mit Wolken war auch schön. Es waren nur 28°, Wind, super.
Sooo, das war der Wetterbericht.
Wir kommen zum Sport: In unserer Anlage konnten wir in den Swimmingpool, bei dem maximal 3 Kinder und 4 Erwachsene gleichzeitig im Hauptbecken waren. Tja, die Ferien in Frankreich sind rum, das merkt man einfach. Das fanden wir jetzt nicht sooo schlimm.
Ein ehrgeiziger Schwimmer wird aus mir mit Sicherheit nicht mehr. Ich mags einfach nicht. Wenn ich mal 50 Meter am Stück schwimme, dann sinniere ich anschliessend wieder über die Leichtigkeit des Seins nach und lass andere weiter schwimmen. Aber trotzdem kam ich doch mal auf 400 Meter. Reicht scho wieder. Kerstin ist da eher nicht normal. Schwimmt da mal 2 km, dann am andern Tag 3 km. Das sind gepflegte 120 Bahnen. Ne, das halt ich nicht aus. Ihr war dann so kalt nach den 3 km, dass sie heim ist und sich ein heisses Bad eingelassen hat. Tja, im Schwimmbad wird nix geheizt und so hat das Wasser dort auch tatsächlich Trinkwasserqualität.
Achja, Chlor war auch kaum drin. Auch prima.
Wir hätten auch Tennis spielen können. Aber DAS fang ich jetzt nicht auch noch an. Nein danke.
Dann wär da ja noch die Möglichkeit des Golfspielens *winsel*

Immer wenn wir aus unserer Bleibe kamen, sah ich direkt auf das Grün von Loch 9 *winsel*.
Hase hat mich dann mal bei der Hand genommen und ist mit mir zur Anmeldung gegangen.
Hallo, ich bin Charly und ich will hier spielen, übersetzt Hase für mich. Ich hab keine License, nö. Liegt alles *hüstel* daheim. Hamma net gewusst, dass hier ein Golfplatz ist. Ach ich darf trotzdem spielen? Ja schön, dann komm ich morgen um 9:20 wieder vorbei, ja. Die Greenfee von 35 Euro zahl ich dann morgen für die 9 Löcher. Tschöö.... Nix mehr winsel.
Charly spielt morgen Golf *freuhüpf*
Gut, am nächsten Morgen bin ich pünktlich am Tee 1 und was seh ich? Drei Herren im besten Alter, sportlich aussehend, erfolgreich, Unternehmertypen mit Elektrotrolley und Goldkette, passend zum Lacoste Polo Shirt und zur südfranzösischens Sonnenbräune. *Ach du Sch....*
Einer fragt, ob ich Schaalliiie bin. Joah, bin ich. Aber ich red net sooo viel französisch.
Und schon gehts los. Ich steh mitten in der Viererflight. Der erste setzt sein Tee in den Boden, holt seinen Driven und klonkt den Ball mal eben 200 Meter durch die Botanik. Bolzengerade, alle schauen nach, keiner klatscht, ich lass es auch bleiben. Die andern zwei klonken hinterher, mal besser, mal schlechter und dann darf ich mein Tee mit Ball in den Boden rammen. Alle warten auf meinen Abschlag. Ich glaub, ich war noch nie so unter Druck gestanden. Der Anfänger mit HCP 54 soll unter deren Augen einen göttlichen Klonk machen. Ich hol aus, versuch den Kopf auszuschalten und hau den Ball natürlich hoffnungslos ins Pferdegehege. Vielleicht sollt ichs mit Reiten versuchen? Mann. Zweiter Ball und raus damit. Ging sogar einigermassen. Dann zogen wir alle weiter zu meinem Ball, weil der ja am weitesten noch vom Loch weg lag. Klar, dass ich den Ball wischwischwisch, durchs Gras hab sausen lassen, statt einen tollen Bogen in die Luft zu machen. Vorhin hat keiner geklatscht und jetzt lacht auch keiner. Das gibt mit ein bisschen Hoffnung.
Irgendwann hatte ich auch das Loch geschafft mit gefühlten 120 Schlägen. Meine Nerven lagen blank am Boden. Ich mach mich komplett zum Affen, dachte ich immer wieder.
Aber auch meine Flightpartner sind nur Menschen. Auch sie trafen mal einen Baum, suchten ihren Ball im tiefen Rough, oder fluchten vor sich hin. Geht doch.
Und dann hab ich mal einen Ball in den Bunker geholzt. Vom Bunker aus hab ich einen Suuuuuperschlag aufs Grün gemacht, 30 cm von der Fahne weg. Da bekam ich von allen dreien nickende Anerkennung für diesen Schlag, ich war den Tränen nahe. Ne, ist nicht wahr, aber klingt dramatisch. Ich mein das mit den Tränen, der Rest hat ja gestimmt. Stolz wie noch was klappte es von da an eigentlich recht gut. Mit dem Wissen, dass ich es hier mit Menschen zu tun hatte, die zwar besser spielten, aber auch Fehler machten, legte ich die Nervosität ab und konnte das Spielen geniessen.
Beim 9. Loch kam Hase auf dem Fairway daher und wär fast in einen Ball gerannt. Und ich wedel die ganze Zeit, dass sie doch nach rechts geht. Aber nix passiert. Sie hat auch noch ein paar Sätze mit den Leuten geredet und dann nach 9 Löchern hab ich mich von meinen Flightpartnern grinsend verabschiedet.
Was lernen wir daraus? Nicht vormittags spielen, lieber in der Mittagshitze.
Und so spielte ich an einem andern Tag die 9 Löcher gegen Mittag. Kein Mensch unterwegs und siehe da, es klappte ganz gut. Keiner, der mir zuguckt, und wenn ich einen Ball verhau, ja mei. Dann kann ich aber auch schön fluchen, ohne dass es einer mitkriegt.
Es lief net schlecht. Hase ist stolz auf ihren Hasenmann.
Und weils so schön war, hab ich noch am vorletzten Tag eine 18 Loch Runde gemacht. Natürlich auch in der Mittagshitze. Wieder war ich ganz alleine unterwegs und zählte diesmal auch ernsthaft meine Schläge, die ich gemacht hab. Das kann sich sehen lassen. Für den Par 71 Kurs brauchte ich 116 Schläge. Hört sich wild an, ist es aber net. Boah, ist der schlecht oder so. Nönö. Das wär ja praktisch ein HCP von 45. Also ich finds stark. Aber da geht noch was :)
Ärgerlich war, dass ich beim 11. Loch soooo gut abgeschlagen hab. Ball fliegt super, der Annäherungsschlag war auch top, beim dritten Schlag war ich auf dem Grün und dann hätt ich mit dem Putt ein Par geschafft und was is? Der Ball liegt 10 cm neben dem Loch. Sooo knapp am Par vorbei. Schade, aber ich habs fotografieren müssen.
Weil hier auf der Route von 10 - 18 absolut nix los war, bis auf zwei Greenkeeper, hab ich mir erlaubt ein paar Löcher doppelt zu spielen. Pfff, weiss doch keiner, stört doch keinen. Ich kann ja keinem im Weg stehen.
Dann wurde ich auf die Bahn 17 gefahren, die ein Stück entfernt ist und hier war ich total einsam und verlassen auf dem Areal. Hier hab ich mein Hemd ausgezogen und hab das Loch 17 gespielt, dann 18, nochmal 18, dann 17, 18, 17, 18, aber dann hats auch wieder gereicht. Insgesamt war ich ja auch gut 5 Stunden in der prallen Sonne unterwegs. Nebenbei waren das auch noch so um die 15 km zu Fuss. Aber es war ja echt super. Und wenn man dann auch noch die Bälle trifft, wie es sich gehört, das ist einfach nur herrlich. Grinsend machte ich mich auf den Weg zurück zu unserer Residenz.

Das war der Golfteil.
Kommen wir zur Kultur:

Aix en Provence ist eine echt schöne Stadt. Kerstin kannte die Stadt schon ein bisschen und hat mir ein paar Dinge gezeigt. Die vielen Brunnen in der Stadt, die Kirchen, die Strassen, die engen Gassen, bei denen die Autofahrer die Spiegel einklappen, damit sie überhaupt durchfahren können. Und dieses ganze südliche Flair.
Kerstin hat die richtigen Worte gefunden. Kurz und aussagekräftig: Es ist viel zu heiss um sich aufzuregen, ausserdem ist das Wetter schön, la vie est belle.
Und so verhalten sich eigentlich alle. Dazu gehört auch, dass man auf der Autobahn den linken Arm aus dem Auto hängen lässt. Oft sieht man ein Auto, der auf der rechten Spur links blinkt. Das gehört so, der will gar nicht rüber, der hat nur keine Lust den Blinker abzustellen. Meine Güte sind die cool. Aber eines haben wir nicht gesehen, die Mischung aus Arm raus hängen und Blinker blinken lassen.
Einen Tag waren wir noch in Marseille. Hui, kann man da nur sagen. Das ist wahrlich ein grosses Dorf. Hier ist was los, da wird geprotzt. Im Yachthafen liegen die Kutter Boot an Boot, so weit das Auge reicht. Klein, gross, alt, neu, billig, teuer, luxuriös, verschwenderisch.
Marseille selbst muss man einfach auch gesehen haben, wegen dem Lifestyle und der Architektur. Da wurde nix gespart.
Was mir sehr gut gefallen hat, das war ein grosser Markt. Der war in einem Viertel eigentlich überall. Stand für Stand gabs Gemüse, arabische Köstlichkeiten, weitere gute Dinge aus anderen Ländern und südländische unpanische Leute überall. Irgendwie erscheint uns das so: Wir wohnen in einer geilen Gegend, wir wohnen am Mittelmeer, haben immer Superwetter und wir wissen das auch.
Eine Fahrt haben wir gemacht über eine Art Pass bei Cassis. Eine 300 Meter hohe Klippe war unser Ziel, von dort konnten wir wunderbar über das Meer sehen. Cassis ist auch so ein schöner Ort. Wie sagte einst der Dichter Frédéric Mistral?
'Eh oui!, qui a vu Paris et n'a pas vu Cassis, n'a rien vu!'
Soll heissen: Wenn du Paris gesehen hast, aber nicht Cassis, dann hast du gar nix gesehen.
Hat er recht.
Wir schlenderten noch ein bisschen durch Cassis und saugten die Eindrücke auf.
An einem Strand waren wir auch mal ganz kurz. Immerhin haben wir mal die Beine in den Sand gesteckt und uns vom Wasser umspülen lassen. Ich war auf dem Weg zum Meer so am gucken, dass ich den doofen Pfosten der Leitplanke nicht gesehen hab und mir meine Hose schön aufgerissen hab. Glückwunsch. So lief ich den Rest des Tages mit Loch in der Hose rum. Hat doch auch was Südländisches? Hoff ich doch? Naja, ich konnts ja eh nicht ändern.

Das Geocaching hab ich natürlich auch noch gemacht. Neben ein paar Caches in Aix konnt ich auch in Marseille mich verewigen, um Aix herum und dann animierte ich Kerstin noch zu einer kleinen Wanderung so 30 km entfernt von Aix. Ach halb so wild, das machma schnell, soll eine Runde von 6 km sein. Trotzdel hob ich die Augenbrauen, als Kerstin nur ihre Sandalen angezogen hat. Aber wird schon gehn. Sooo schlimm wirds net.
Wir kamen am Parkplatz an und dann gingen wir gemütlich los. Nach 200 Metern gings rechts weg und eine Serpentine nach oben. Ja, hier isses vielleicht ein bisschen steinig, wird aber nur vorübergehend sein, sagte ich so zur Beruhigung. Dann is ja gut.
Naja, der Weg zur ersten der drei Dosen war auch recht gut zu machen und von hier oben hatte man auch schon einen tollen Ausblick über die Gegend. Tja, auf dem Weg zum zweiten Cache änderte sich das dann doch ein bisschen. Sagen wir so, es wurde etwas alpin. Kleine Klettereinlagen mit eingeschlossen. Hase hatte dann doch nicht die richtigen Schuhe dafür an. Die Begeisterung bei ihr hielt sich in Grenzen. Aber sie kämpfte sich weiter den Berg hinauf. Es wurde aber auch immer fieser mit dem Untergrund. Ich hätt auch echt net gedacht, dass es so bergig zugeht. Aber wir kamen dennoch am zweiten Cache an, am Pilon de Roi. Eine dicker steiniger Finger, der sich vom Berg abhebt und in den Himmel zeigt. Kann man übrigens auch aus allen Himmelsrichtungen sehen. Hätt man sich auch denken können, dass es net ganz flach zugeht. Und, ich geb die alleinige Schuld mir.
Nun hiess es bergab. Die Aussicht: Suuuuper. Man konnte Marseille sehen, überall Berge, das Meer. Spitzenklasse. Bergab war dennoch blöd. Manchmal mit dem Händen fest haltend Meter für Meter nach unten gekämpft, dann schliesslich doch mal auf einem freien Feld raus gekommen und hier ein Wind, dass ich lieber meine Mütze runter genommen habe.
Der Rest des Abstieges wurde aber dann doch immer einfacher, wir kamen auch gut bei der dritten Dose an und nach einem letzten heftigen Anstieg, gings hinab ins Tal, wo wir am Auto ankamen. Siehste, geht auch mit Sandalen. Nächste Tour mit Flip Flops.

So, das sollte jetzt ein kleiner Überblick über unseren Urlaub sein. Gäb noch viele Dinge zu berichten, aber jetzt soll es erstmal reichen.

Die passenden Fotos zum Bericht gibt es im Hasenblog zu sehen.