Ich hab schon vor eineinhalb Jahren mal über mein Cacheerlebnis in der Teufels Küche erzählt. Hier nochmal zum mitleiden
Nun haben Klaus, ein neuer Cachefreund und ich dieses Szenario nochmal durchgekaut.
Weil ich die Finalkoordinaten nicht gespeichert hatte, musste ich auch nochmal den ganzen Quark von vorne anfangen.
Wir verabredeten uns um 22 Uhr und schon gings mit vielen Batterien und weiterem Utensil hinein in die Teufels Küche. Wenn man den Link anguckt, sieht das gar nicht sooo spektakulär aus. In der Nacht sieht alles viel wilder aus und gruseliger. Geil.
So schauts aus
Nun suchten wir die ersten Reflektoren und fanden sie auch nach ein paar hundert Metern. Sooo, also rein ins Gebälk. Die erste Station war gut zu machen. Die Reflektoren waren recht angenehm zu finden und nach so 12 Reflektoren kamen wir an einem Baum an. Ich kletterte schnell hoch, sagte die Infos und schon gings weiter. 30 Meter nach 140°. Aha, kannte ich ja noch. Aber auch diesmal war dort nix zu finden, ausser Reflektoren in der Ferne. Also wieder den Reflektoren nachgelaufen. Mal hoch, mal runter, mal seitwärts und immer war das so ein Geeiere, weil ja hier nirgends ein Weg war. Über Wurzeln gings, kreuz und quer.
Irgendwann waren wir bei Station 3. Einige Stationen wurden neu gemacht, daher konnte ich auch nicht in meiner Erinnerung kramen. Auf jeden Fall fanden wir einen Baumstamm, mit einem Knopf. Wir drückten drauf und irgendwo weiter weg bimmelte es. Klaus hat nix gehört. Aber zum Glück ich und so folgte ich der Türglocke zu einem weiteren Baumstamm, der uns die nächsten Infos sagte. Koordinaten 200 Meter entfernt. Tja, wir nahmen die Luftlinie, aber nicht lange, weil wir in einem dichten Jungwald landeten und als wir einen Wald mit 1,50 Meter hohen Brennnesseln fanden, sind wir umgedreht, haben einen Umweg gemacht und HOSSA, ein Weg. Wie wohltuend für die Fußknöchel.
Wir kamen an Station 4 an. Einer von uns beiden musste bei einem blauen Reflektor unten am Weg entlang, ich am oberen Weg nach Reflektoren suchen und wenn ich zwei fand sollte ich überlegen. Hier gabs dann eine Vorrichtung, wo man den mitgebrachten Laserpointer auflegen musste. Dadurch bekam bei Klaus ein Baum einen roten Punkt angestrahlt und am Boden lag ein Infozettel. Das ganze mussten wir vier mal machen, was unglaublich viel Zeit gekostet hat. Und nachdem wir nur 3 gefunden haben, haben wir nochmal beim Anfang von Stage 4 begonnen und die Wege nochmal gemacht. Dann hatten wir alle Infos und weiter gings.
Jetzt fanden wir auch bald ein Schild und zählten brav die Buchstaben. Auch diesmal haben wir die 574 Buchstaben nicht benötigt. Und die Beere war immer noch blau.
Nach der Stage kam von Klaus die Meldung, er sei ein wenig dehydriert und er hat seine Wasserflasche vergessen. Aber da kann geholfen werden. Ich öffnete meinen Rucksack und präsentierte 2 Dosen Bier. Ooooohhhh, schöööööön. Erstmal Pause und das leckere Bier getrunken und natürlich reichlich frische Kraft geschöpft. Denn eins ist sicher, dieser Nachtcache ist saumäßig anstrengend.
Grinsend machten wir uns nun weiter auf den Weg und fanden nach ein paar Metern eine Bank. Haha. Hätten wir das Bier hier gemütlich trinken können. Hier gabs auch einen Hinweis, nach Norden gehen und nach links leuchten.
Schnell fand ich einen riesengroßen Felsen. Auf diesem waren natürlich Reflektoren, also bin ich hochgeklettert und hab nach unten geleuchtet. An vier Bäumen in der Umgebung waren Hinweise an Reflektoren und ich scheuchte Klaus einmal in die Runde, damit er uns die Hinweise holt.
Danach wieder von dem Felsen runter geklettert und schon hatten wir die nächste Stage geschafft.
Mittlerweile war es auch schon 1 Uhr durch. Die Zeit vergeht ganz schön schnell.
Die nächste Station war leicht. Ein paar Reflektoren suchen und an einem Baumstumpf wusste ich schon, was da kommt. Ich hab einfach Klaus rein leuchten lassen, der einen Totenkopf anleuchtete. Er fands geil.
Überhaupt herrschte in dem Wald ganz schön Leben. Da raschelte es überall, fiepte es, knarzte es in den Bäumen und nebenbei summten einem ständig die Fliegen und Motten ins Gesicht, wenn man die Stirnlampe zu lange anließ.
Wir gingen weiter und erreichten wieder eine Reflektorenserie. Und weils so schön ist, über Wurzeln und umgefallene Bäume zu stolpern, haben wir hier gleich zwei Kreise gedreht, weil wir uns von einem andern Reflektor in die Irre haben schicken lassen. Nebenbei bin ich auf der ersten Runde mit dem linken Schuh im Schlamm stecken geblieben, auf der zweiten Runde mit dem Rechten. Dann glich sich das wieder aus.
Hinter Felsen mussten wir krabbeln und kamen vorne wieder raus. Wild.
Am Ende kamen wir wieder an einen Baumstumpf mit Zettel, wir sollen in 230° losmarschieren. Ja schön, aber wie weit? Ausprobieren. Klaus, geh mal vor, ich bleib hier stehen und leuchte in die Richtung in die du laufen musst. Es waren doch gut 150 Meter, dann fand Klaus wieder Reflektoren. Das hat auch wieder Zeit gekostet. Aber wir waren bei Station 10 durch. Wir folgten den Reflektoren und fanden endlich die letzte Stage. Dort war die finale Rechnung deponiert und noch ein paar Bier für die müden Cacherbeine. Der Owner hat da echt Bier für die Sucher hinterlegt. Feiner Zug, aber wir hatten ja schon den Durst gelöscht. Wir mussten etwas entschlüsseln und dann hieß es 50 Meter nach 005 Grad.
Wir hatten jetzt auch schon halb 4 in der Früh. Wir suchten und suchten. Ja, wir suchten. Und suchten und suchten. Aber wir fanden nix. Wir haben den halben Wald auseinander genommen, aber der Cache blieb uns verwehrt. Wir haben wirklich über eine Stunde gesucht und dann abbrechen müssen. Das hat sich sehr schlecht auf die Laune ausgewirkt und eigentlich waren wir ganz schön angefressen. Ich mein, wenn wir uns schon fast 6 Stunden durch den Wald keilen und alle Aufgaben meistern, dann muss es doch nicht sein, dass der Cache so versteckt wird, dass er nur schwer, wenn überhaupt gefunden werden kann. Ja, wir waren echt schlecht drauf und haben aufgeben müssen. Zu allem Überfluß brauchten wir noch ewig, bis wir einen Rückweg aus dem Wald fanden. Dann schließlich kamen wir zutiefst enttäuscht beim Auto an und tranken aber noch ein Bier, das der Klaus Zuhause selber braut. Das hat dann doch ein bisschen entschädigt.
Dass der Klaus noch nicht lang im Geschäft ist, merkt man auch daran, dass die Frau Klaus sich Sorgen gemacht hat und mehrere male angerufen hat. Aber im Auto liegts Handy gut, gell? Auf jeden Fall hat sie dann doch noch angerufen und dem Klaus was erzählt. Als sie auflegte, meinte er nur 'Schlecht aufgelegt' und steckte das Handy ein.
Und so verabschiedeten wir uns voneinander und wollen den Cache mal bei Tageslicht suchen. Obwohl, es wär ja auch gerade schon hell geworden. Aber nö, hat echt gereicht.
War wieder sehr abenteuerlich. Schön wars. Und diesmal hats auch gar nicht geschneit.
5 Kommentare:
Schade das Ihr den nicht gefinished habt. Gibts wohl nee Teufelsküche Teil III :)
Findest du es gut, so viele Details des Caches zu verraten?
Hat dich keiner hierher geprügelt Sucher, oder?
Was ich schreibe, überlässt du gefälligst mir.
Es fiepte im Wald??!
Soo glei ;-))
Nur wer auch cacht, weiß was er leidet.
In herzlicher Anteilnahme
Fritz-Norbert
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