HOLE IN ONE

HOLE IN ONE
HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Freitag, 20. August 2010

Das ist wahre Liebe

Waaar das spannend. Am Wochenende war das vierte Major Golf Turnier des Jahres in Kohler/ Wisconsin.
Und der Martin Kaymer hatte nach dem dritten Tag eine glänzende Ausgangsposition und lag mit ein paar Spielern vier Schläge hinter dem Führenden, der am Sonntag aber komplett eingebrochen ist und nix mehr mit dem Turnierverlauf zu tun hatte.
Am letzten Tag kam es nun zum Showdown, aber da das Turnier in den USA war und ich nicht so lange wach bleiben wollte, hab ich die Sendung am Montag Früh als Wiederholung angesehen.
Ich sitze gemütlich vor dem Fernseher und staune über die unglaubliche Spannung an den letzten Löchern. Nach 15 Löchern gab es über 10 Spieler, die innerhalb von 3 Schlägen waren.
Bubba Watson war als Führender mit 11 unter Par schliesslich im Clubhaus und wartete was die Kollegen machten.
Dustin Johnson schaffte es auf -12 und war nun Führender nach 17 Löchern. Martin Kaymer lag nach 16 Löchern auf 10 unter.
Irre Spannung, wahnsinn. Die Spieler schenkten sich nix.
Wenn man das nun vergleichen wolle, nehmen wir den Fussballvergleich. Ihr sitzt vor dem Fernseher, es ist Champions League Finale, es spielt Bayern gegen Dortmund (Höhö). (Wir drücken natürlich Dortmund die Daumen). Ihr seht die Aufzeichnung vom Vortag und habt extra alle Medien ignoriert um ja nix zu wissen. Das Spiel ist verdammt eng, es steht 3:3 es ist die 86. Minute und Bayern bekommt einen Elfmeter zugesprochen. Alles scheint aus für meine Dortmunder. Der Ribery setzt sich den Ball auf den Elfmeterpunkt, die Wohnzimmertür geht auf und dein Schatz sagt zu dir: Dortmund hat ja gewonnen, gell? In dem Moment schiesst der Ribery gegen den Pfosten. Verlängerung usw. und dann das erlösende Tor zum 6:5 für den BVB in der 120. Minute.
So geschehen im Golfübertragenen Sinne. Dustin Johnson liegt in Führung, Martin Kaymer schlägt den Ball in den Bunker. Alles scheint aus zu sein für Martin, Dramatik pur und dann geht die Tür auf und Kerstin sagt: 'Der Martl hat ja gewonnen, gell? Steht überall in den Zeitungen'.
UPS!!!. Der Zuschauersuper GAU. Die Spannung plötzlich wie weg geblasen.
So standen wir nun im Wohnzimmer, Kerstin bedröppelt guckend, ich mit weit aufgerissenen Augen. Stille...
'Hab ich es jetzt verbockt'? fragt sie?
Ich nehm sie in die Arme und sage: 'Bissi scho, aber wichtiger ist, dass ich dich lieb hab'
Tja, das Turnier wurde noch um einiges Spannender. Dustin Johnson war in dem Glauben zum Sieg zu putten, obwohl er den Drive zuvor mitten in die Zuschauer gesemmelt hatte, bekam aber zwei Probleme. Erstens, der Putt ging daneben, zweitens: Er hatte beim Schlag mitten in den Zuschauern nicht gemerkt, dass er in einem Bunker ist und hat den Sand mit dem Schläger vor dem Schlag berührt. 20 Minuten Zeitlupe mit den Offiziellen, Radiergummi raus und zwei Strafschläge in die Scorekarte geschrieben, weg vom Fenster.
Martin puttete an der 17 einen 4 Meter Putt zum Birdie und lag wieder gleichauf mit Bubba Watson, die Zuschauer sprangen auf, der Martin ballte die Fäuste und konnte sich so nach einem Par auf der 18 ins Stechen retten mit Watson.
Erstes Extraloch: Watson Birdie - Martin Par
Zweites Extraloch: Watson Par - Marin Birdie
Drittes Extraloch: Martin schlägt ins Rough - Watson schlägt ins Rough. Watson muss als erstes den zweiten Schlag machen und haut den Ball ins Wasserhindernis.
Martin ist so cool und chippt den Ball nun einfach aufs Fairway, er hat es nicht nötig einen langen riskanten Schlag zu machen.
Nachdem Watson nun einen Strafschlag kassierte, reichte Martin wohl ein Bogey. Watson drosch den Ball nun noch neben das Grün in eine tiefe Böschung. Martin hatte einen sauberen Annäherungsschlag aufs Grün. Zwei Putts werden reichen. Ausser, der Watson schlägt aus der Böschung direkt ins Loch. Und was war? Der Ball wird geschlagen, fliegt aufs Grün, trifft die Fahnenstange!!! und rollte über das Loch weg. Damit wäre das Loch ausgeglichen gewesen. So hatte Watson ein Double Bogey und Martin puttete locker zum Bogey, das ihn zum zweiten Deutschen Majorsieger nach Bernhard Langer machte, der zuletzt 1993 ein Major gewinnen konnte.
Unglaubliche Leistung mit gerade mal 25 Jahren.
Und was war das doch spannend.

Natürlich war das nicht die Schuld von Kerstin.
Hab ich mir doch selber ins Knie geschossen, ich hätt ja einfach sagen können, dass ich die Aufzeichnung guck und nix wissen will, falls was in der Zeitung steht.
:o)

2 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Ich muss gestehen-das ist wirklich wahre Liebe :-) da gehört schon ein großes Stück "Verzeihen" dazu. Aber es war ja nicht mit Absicht und es tat ihr bestimmt auch sehr leid. Und wer kann den Frauen auf Dauer böse sein ?

Hase hat gesagt…

*immer noch total bedröppelt guck*

Mei, was hab ich das verbockt! Aber mal so RICHTIG total!

Das muss man auch erstmal schaffen =)