HOLE IN ONE

HOLE IN ONE
HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Sonntag, 30. Mai 2010

Wir sind Vierter

Wir sind Lena.
Aber bei unserer GCC, sprich Global Corporate Challenge, auf deutsch SSBMADLK' 'Schritte sammeln, bis man aus den Latschen kippt' sind wir momentan auf Rang vier mit einem Schrittedurchschnitt von knapp 24.000.
Aaaaaber, nachdem man den Admins etwas mitteilen muss, wenn man mehr als 30.000 Schritte macht, werden diese Schritte erst am nächsten Arbeitstag geprüft und frei gegeben. Es fehlen von mir allein 67.000 Schritte in der Statistik.
Und wer mich kennt weiß, dass ich ganz schön Banane sein kann.
Hab ich mit 20.000 Schritten angefangen und gedacht, so ein Schnitt wär doch prima, hab ich fest gestellt, dass man so nie nach Paris kommt. Also rein in die Hufe und Schritte sammeln, wo es nur geht. Tja, so isses nun, dass ich den fünften Tag am Stück über 30.000 Schritte habe. Das Höchste waren 36.000, gefolgt von den 35.250 von gestern. Ich bin jetzt mit meinem Durchschnitt bei rund 30.000 Schritten. Und ich hab nicht vor, die magische Marke zu unterschreiten.
Dazu kommt noch, dass meine Läuferkollegen ihre Schritte auch erst am Montag eintragen. Da geht noch was. Aber man weiß natürlich auch nicht, wie weit die anderen Teams mit ihren Schritten sind, ob die auch noch was nachtragen müssen.
Aber vierter Platz nach 10 Tagen, das ist schon mal eine Hausnummer, find ich.
Um auf soviel Schritte zu kommen, muss man schon mal öfters in die Arbeit laufen.
8 km hin, in der Arbeit muss noch sehr viel gegangen werden ;-) und dann gehts am Abend wieder 8 km zurück. Das sind 16.000 Schritte Arbeitsweg und 19.000 Schritte in der Arbeit. Das läppert sich. Ich frag mich nur, wie lange das die Fliesen bei mir in der Arbeit aushalten.
Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Neues Motivationsevent

Es gibt neue Motivation für den Charly.
Letztes Jahr wars schon so, dass Firmen Teams bilden konnten um sich mit maximal 7 Leuten mit anderen Teams zu messen.
Dazu muss über 160 Tage ein Schrittmesser getragen werden. Am Anfang ungewohnt, aber nach ein paar Tagen denkt man eigentlich gar nicht mehr dran.
Diese Schritte werden dann jeden Tag eingetragen und dann guckt man mal, wie man weltweit, deutschlandweit, Konzernweit, Betriebsweit so steht.
Letztes Jahr war ich bei einem nicht sonderlich motivierten Team dabei. Ich hatte einen Tagesschnitt von etwa 20.000, das Team knapp 9.000 Schritte.
Aber ich hab gleich mal beim Eliteteam nachgehakt, dass sie dieses Jahr mich mit ins Boot nehmen.
Nunja, jetzt ist dieses Event wieder angelaufen und jetzt wird wieder Schritte gesammelt bis nix mehr geht. Und das ist auch echt nötig.
Am ersten Tag hatte ich 20.200 Schritte, danach 21.100, gefolgt von 32.000. Nach 5 Tagen fand ich mich gar nicht so schlecht. Dann war das Wochenende vorbei und die Leute, die mit mir im Team sind, haben ihre Schritte eingetragen. Uuuupsss, da stand ich plötzlich mit meinem Durchschnitt von 25.000 Schritten und kam mir erbärmlich vor. Nun hatten wir im Team einen Schnitt von 25.500 Schritten und dabei fehlt noch ein Mitglied, der seine Schritte noch gar nicht eingetragen hat.
Dann sah ich gestern Vormittag Zuhause auf die Statistik und konnte es gar nicht glauben. Wir waren weltweit von über 13.000 Teams auf dem 14. Rang. Der Hammer oder? Ich gleich die Kerstin zu mir gerufen, guck mal, guck mal, rat mal wievielter wir sind von 13.000 Teams. Guck mal. Aufgeregt, aufgeregt.
Ich hab auch direkt eine Mail an die Chefsekräterin geschickt, die auch mit mir im Team ist.
Dann hat sie wohl telefoniert, denn 20 Minuten später hatten alle, bis eben dem einen Mitglied alle ihre Schritte eingetragen und dann fiel ich ja fast vom Hocker. Wir waren auf dem ersten Platz!!!!. Vor einem Team aus Australien, gefolgt von einer englischen Firma. Und wir thronten am Platz an der Sonne.
Gleich wieder Sekräterin angeschrieben. Muss man publik machen, wie wir drauf sind.
Tja, das heisst aber auch, Schritte sammeln, wo es auch nur geht.
Das sah dann gestern so aus, dass ich zu Kerstin gesagt hab, ich geh mal schnell zum Römerturm hoch. Schnell 6.000 Schritte gemacht, dann Mittagmüsli geknuspert.
Ich geh mal eben zur Mülldeponie und mach nen Multicache
Danach wollte Kerstin noch spazieren gehn. Ichkommmit. Zeig ich dir den Weg von heut früh.
So geht das den ganzen Tag über.
Vorgestern, als Kerstin beim laufen war, hab ich mir ein Buch genommen und bin durch unsere Wohngegend marschiert. Immer auf einer Runde von 700 Metern im Kreis herum.
Aber das waren auch wieder ein paar Tausend Schritte.
Übrigens gibts für das beste deutsche Team als Hauptpreis ein VIP Zuschauerpaket für das Finale der Tour de France in Paris für 2011. Ich bin ja gespannt, wie es weiter geht.
Blöd nur, dass die Schritte nicht kontrolliert werden können. Das öffnet halt Tür und Tor für die Bescheisser.
Heute sind wir auf Rang 6. Ich glaub, ich ruf mal schnell meine Kollegen Zuhause an, dass sie ihre Schritte eintragen sollen. Ist doch egal, wenns erst 4:50 Uhr ist.
Sooo, genug geschrieben, ich muss marschieren....

Sonntag, 16. Mai 2010

Der 26. Marathon

Gestern war mein 26. Marathon. Und Daheim wieder angekommen, fiel mir ein, dass es genau 6 Jahre her war, seit ich in Mannheim meinen ersten Marathon gemacht habe. Schon ein halbes Jahr davor war ich nervös wie Struppi.
Aber jetzt war ich nicht mal mehr eine halbe Minute vor dem Start nervös.
Mit Richard, Werner und Kerstin zusammen fuhren wir nach Bad Waldsee, in der nähe von Ravensburg.
Boah, die Kälte mitte Mai ist doch wohl zum kotzen. Aber dafür muss man nicht so schwitzen. Ich hatte alles dabei, Hauptsächlich die Handschuhe.
Vor dem Start noch ein paar Brezen gekauft.
Dann gings zum Start, von Kerstin verabschiedet, die den Halbmarathon lief und erst eine Stunde später dran war.
Um 13 Uhr war Start und ich lief mit Werner los.... Das hieß, ich war wohl zu schnell. Ich drehte mich mal um, da unterhielt er sich mit einer Laufkollegin.
Den ersten Kilometer hatte ich in 5:20 gemacht. Schönes Wohlfühltempo wollte ich eigentlich laufen. Ist es ja eigentlich bei mir auch, aber doch nicht für den Marathon. Na egal.
Meine Taktik: Ich lauf jetzt einfach mal so vor mich hin und schau was passiert. Zielzeit: Unter 4 Stunden, wenns nix wird, wovon ich felsenfest ausging, dann halt nicht.
Ein paar Worte zu meinem Trainingsplan: Ich hatte keinen. Mein Training für lange Läufe sah dieses Jahr so aus, dass ich mit Werner zusammen einen langen Lauf Mitte März gemacht hab über 31 km.
Dann einmal den Marathon in Freiburg
Dann der nächste lange öhm Lauf war der Halbmarathon in Füssen und nu eben der Marathon in Bad Waldsee.
Ja, doch. Ich hatte deswegen schon ein schlechtes Gewissen. Aber was solls.
Also lief ich jetzt halt einfach in meinem Tempo vor mich hin. Wenns mit mir dahin ging, dann werd ich den Rest schon irgendwie schaffen.
Die Kilometer plätscherten dahin, alles prima.
Den Werner hab ich bei einer Dorfwende mal getroffen, da war er wohl 200 Meter hinter mir. Sollte ich warten? Achnö, später muss ich eh noch pinkeln, dann kriegt er mich schon. Denn er wollte ja unbedingt unter 4 Stunden laufen und natürlich würde er das schaffen, da war ich mir sowieso sicher.
Da die Halbmarathonläufer eine Stunde später losliefen, begegneten wir der Masse an Läufern. 120 Marathonis warens, dagegegen über 600 Halbmarathonläufer.
Das war aber eine schöne Ablenkung und dann stellte ich fest, dass ich vor lauter Glotzen einen km in 4:54 gelaufen bin. Öha.
Die Strecke war echt schön, hat uns allen gut gefallen. Viel Wald, viel einsame Straßen, viele Dörfer. Schön.
Nach der Hälfte kam man wieder in Bad Waldsee an und nun gings auf die zweite Runde.
Die Zuschauer waren toll. Auch die ganzen Streckenposten. Es gab kaum einen Streckenposten, der nicht geklatscht hat. Das war echt net.
Man muss echt sagen, die haben ihren Marathon in Bad Waldsee echt super organisiert. Man kann über gar nix meckern. Absolut nix. Die Versorgung unterwegs war auch tiptop. Alle 3 km gabs was zu trinken und Bananen.
Nach 27 km kam uns wieder die Horde der HM Läufer entgegen. Erst die Spitze, dann der Richard, eine Weile später Kerstin, die mir nur zurief, dass sie auf Bestzeit läuft. Sooooo glei. Sauber. Ich war gespannt, ob sie es hinkriegt und konnts eigentlich gar nicht erwarten ins Ziel zu kommen.
Ich lief immer noch meinen Stiefel runter und so nach 30 km war ich mir eigentlich doch recht sicher, dass ich unter 4 Stunden bleiben würde. Gut, es ging etwas zäher, aber mir gings dennoch gut körperlich. Auch wurde ich seit km 4 nicht mehr überholt. Ich hingegen hab immerhin 10 Läufer noch überholen können.
Nun ging wieder die Rechnerei los. Die Rechnung sieht immer folgendermaßen aus: Wenn ich jetzt jeden Kilometer lediglich mit einer Pace von 6 Minuten laufe, dann brauch ich für die 10 km 60 Minuten, komm ich in 3:57 ins Ziel. Und das geht jeden Kilometer so weiter, aber weil man jeden Kilometer schneller läuft als die 6 Minuten, revidiert sich die Zielzeit immer weiter nach unten. Das macht Spaß und motiviert auf die letzten Kilometer.
Eine fiese Stelle war noch. Da gings über freies Feld voll in den Gegenwind hinein. Ich hatte eh schon eiskalte Finger, trotz Handschuhen und jetzt schliefen mir auch noch die Hände ein. Blöd. Fast 3 km mussten wir in den Wind hinein laufen, aber dafür war dann nur noch ein Rest von 6 km übrig. Also 36 Minuten, wenn ich jeden Kilometer in 6 Minuten laufe.
Dann lief ich am 40er Schild vorbei und das ist genau immer der Punkt, wo es einfach nach Ziel riecht. Man sieht die 4 auf dem Schild und gar nix kann mehr schief gehen. Auch wenn man den Rest geht, komm ich noch unter 4 Stunden ins Ziel, aber ich hatte ja gar keinen Grund um zu gehen. Also lief ich halt einfach weiter.
Dann war Bad Waldsee wieder erreicht und fand sich im Pulk der 10 km Läufer wieder. Die sind aber schnell.
Kerstin und Richard standen kurz vor dem Ziel am Rand und riefen mir noch zu, bevor ich in altbekannter Siegerpose über die Ziellinie lief.
Achso, das mit den 4 Stunden hat geklappt, es wurde sogar eine 3:52. Pff, wär ja blöd gewesen, wenn ich trainiert hätte. :-)
Ich setzte mich auf eine Bank und konnte die Strecke beobachten und es dauerte auch nur 5 Minuten, bis der Werner mit 3:57 ins Ziel kam. Das erste was ich von ihm hörte war: NIE WIEDER UNTER 4 STUNDEN LAUFEN. Na, mal abwarten :-))
Dann trafen wir alle wieder zusammen. Und wir erzählten von unseren Zeiten. Kerstin hat ja schon geschrieben, von ihrem irren Lauf. Super.
Dann liefen wir locker flockig *Haha* zum Auto zurück und fuhren nach Hause.
Kommen wir zum Fazit des Laufes.
Diesmal präsentiert von Heidi.

Richard..... Du hast gezeigt, was in dir steckt. Du hast immer an dich geglaubt. Du bist fast schon vollkommen..... Aber.... du musst auch wieder mal was für den Marathon tun..... Denn so wird es schwer Germanys next Topläufer zu werden.....
Nichtsdestotrotz hast du gezeigt, dass du Bestzeiten laufen kannst. Und deshalb: Gratulation. Hier ist dein Bild.

Werner: Du hast den ganzen Winter über trainiert..... Du hast lange Läufe gemacht..... Für dein Ziel, den Marathon unter 4 Stunden zu laufen....
Du hast Familie, die dich auf Trab hält..... Aber du lässt dich auch von einem Kindergeburtstag nicht unterkriegen.... Auch eine Krankheit kann dich nicht aufhalten. Ich gratuliere dir ganz herzlich.... Hier ist dein Bild.

Kerstin........ Du hast im Gegensatz zu den andern beiden nicht wirklich auf diesen Lauf hintrainiert... Das finden wir schade..... denn eigentlich wissen wir, was für ein Potential du hast...... DU kannst die 1:50 schaffen.... auch die 50 Minuten kannst du schaffen....... wenn du nur willst..... Du hast genug Rückschläge einstecken müssen.... Doch immer wieder bist du aufgestanden..... Hast deinem Rücken gezeigt, wo die Harke ist..... Und dadurch hast du dich diesmal wieder selbst belohnt.... Hier ist dein Bild, ich gratuliere dir zu deinen zwei PBs

Charly....... ....... ...... Nun zu dir.... Du faule Socke meinst wohl, du hast es nach 25 Marathons nicht mehr nötig ordentlich zu trainieren...... Aber wie du weisst, suchen wir hier Germanys next Topläufer...... Du meinst, du kannst dich ausruhen auf deinen 3:36..... Das kannst du gerne tun..... Aber dann wird es sehr schwer für dich GNTL zu werden..... Auch für Halbmarathons trainierst du nicht...... Ich sage dir, tu was, sonst ist der Läuferpulk ohne dich unterwegs. Du hast zwar eine schöne Zeit hingelegt..... Aber im Gegensatz zu deinen Freunden und deiner Freundin hast du leider keine PB hingelegt......
......
Charly
.......

Ich habe heute leider kein Bild für dich.

Hmmmm, schade (Heulkrampf krieg)

Sonntag, 9. Mai 2010

Consummatum est

Ist lateinisch (Ach?) und heisst: 'Es ist vollbracht'
Ich wollte über den Winter, wenn das Golf spielen nicht so dolle ist im Schnee etwas zu tun haben hinterm Ofen und hab mir gedacht, mach ich doch mal wieder ein Stickbild. Schön groß, der Winter ist ja lang.
Gesagt getan. Doch was? Da konnte mir geholfen werden, es gab ein Programm, wo man für 5€ ein Bild nach Wahl konvertieren konnte.
Ich hab alle Einstellungen gemacht und ein Bild erhalten, das aus 60.000 kleinen Bildchen bestand. Dazu noch ein Code zu jeder Farbe. Pro Pixel ist das natürlich ein Kreuzstich.
Ich bestellte mir Stickgarn und die Stickunterlage und dann gings auch schon los mit der wilden Stickerei. Wir schrieben den 20. November 2009.
Es ging zügig voran, ich machte viel blaue Nachthimmelstellen. Da geht was. Dann großflächig gelbe Stellen.
Im Dezember folgte viel Orange und zum ersten mal die Erkenntnis: EIN FEHLER!!!. Hmpf. Hab ich schon vor über 2 Wochen gemacht. Auftrennen kommt ja mal überhaupt nicht in Frage. Den Fehler muss ich irgendwie ausbügeln. Dass mich der Fehler aber bis zum heutigen Tag verfolgt, hätt ich so nicht gedacht. Immer wieder bin ich natürlich drauf gestoßen, weil eine Fläche von 15x15 cm um eine Reihe falsch lag.
Es kam Weihnachten, es kam Neujahr, es kam der Fasching und ich stickte, wann immer ich Zeit hatte. Und schon lange war mir klar, dass das eine Monsterarbeit wird. Ich hätt die Arbeitsstunden zählen sollen, aber ich schätz, es waren über 600 Stunden.
Ich stickte eigentlich überall. Stand ich mit dem Auto im Stau, wurde das Stickzeug ausgepackt. Wenn ich mit Kerstin auf Kundenbesuch war, stickte ich in der Zeit, die sie beim Kunden verbrachte im Auto.
Ich stickte im Café, im Zug. Mal von meinem Plan, mal direkt am PC, wo die Pixel leichter zu erkennen waren und man auch seitenweise scrollen konnte und nicht lang umständlich Blätter umdrehen musste.
Mit der Zeit hab ich mich auch professioneller auagerüstet.
Da kam eine große Schachtel mit vielen Fächern dazu und Kunststoffteile, wo man die Fäden drum rum wickeln konnte. Eine Lupe gabs auch noch, aber so schlecht seh ich dann auch nicht.
Interessant ist, was für Emotionen da während dem halbjährigen Stickerlebnis hoch kommen. Zunächst floriert das Geschäft mit der Stickerei. Reihe um Reihe gehts voran. Der Rekord war ein Tag, an dem ich 25 Meter Garn verstickt habe. Ein Stich benötigt immer so 5 mm Faden. Also doch ein paar Stiche geschafft.
Dann nach 5 Wochen stellte ich auch fest, dass ich den Anfang viel zu weit links angesetzt habe. Mit erschrocke aufgerissenen Augen zählte ich die Stiche, ob ich überhaupt alles auf die Unterlage bringe. Es war sauknapp. Auf dem Bild kann man auch erkennen, wie eng es war. Gerade mal 10 Stiche hatte ich noch links Luft. Das wär äusserst blöd gewesen.
Merken: Nächstes mal sorgfältiger VOR der Arbeit zählen.
Nachdem ich wochenlang so vor mich hinstickte, fiel die Laune auch mal sauber in den Keller, als ich die Vorlage studierte und immer wieder nachzählte und fest stellte, dass ich eben den Fehler auf einer Seite gemacht habe. Da lässt du erstmal die Nadel im Schoß liegen und überlegst, was du jetzt machst. Aber mit viel Ausbesserarbeit hab ich das ganz gut hingekriegt.
Aber es blieb auch nicht bei einem Fehler, später gesellte sich noch ein Fehler hinzu. Da bist du kurz am zweifeln und verzweifeln. Aber aufgeben hätt ich niemals gekonnt. Ne, trotz allem hats immer wieder Spaß gemacht und es hat ja auch was meditatives stundenlang vor dem Bild zu sitzen und Stich für Stich dem Ziel näher zu kommen.
Als ich an die Stelle kam, wo das eigentliche Leben des Cafés tobte, wurde es ganz übel. Wenn man sich das Bild ansieht, dann ist der Kellner noch die einfachere Sache. Die ganzen Gäste zu sticken, das macht dich wahnsinnig.
Oft hab ich aussen rum gestickt, wo man noch merkte, dass man voran kam. Aber nützt ja nix, es mussten auch die Kleinigkeiten gestickt werden. Und das sind Tage, an denen du 100 mal den Faden wechselst und du überhaupt keinen Fortschritt siehst. Da muss man sich immer wieder dazu zwingen, dieses Gefrett anzugehen. Aber nach 2 Tagen hab ich immer wieder leichtere Regionen aufgesucht. Ich glaub, sonst hätt ich das Teil mal ins Eck gepfeffert.
Aber das Ende kam nach und nach näher. Ich hatte auch ein besseres System und stickte stur Seite für Seite. Ungeachtet dessen, dass die gleiche Farbe direkt auf der nächsten Seite weiter ginge. Ich glaub, so stickt man wesentlich besser und Fehler werden auch schneller erkannt. Merken fürs nächste Bild. :-) Denn mit dem Sticken ist es wohl so ähnlich wie mit Schwangeren, die nach der Geburt sich plötzlic so leer fühlen. So gehts mir auch. Ich bin fertig mit dem Bild und hab ja jetzt gar nix mehr zu sticken?! Hülfe.
Die letzten Tage waren noch schwer. So hatte ich noch etwa 300 Stiche zu machen und brauchte dafür alleine rund 18 Stunden. Kaum mal 5 Stiche mit der gleichen Farbe am Stück. Immer wieder die gleiche Prozeudur. Vorlage studieren, Faden aus der Schachtel nehmen, abrollen, Faden abschlecken, in die Nadel rein damit, auf der Rückseite des Bildes vernähen, Bild umdrehen, 1 - 2 - 3 Kreuzstiche machen, umdrehen, vernähen, Faden aus der Nadel, aufwickeln, in die Schachtel zurück legen, Vorlage studieren und dann von vorne.
Gestern war der finale Tag und ich hab 7 Stunden an meinem Bild gearbeitet und kaum einmal hochgeschaut. Ich wollte fertig werden. Die paar Stiche - 100 an der Zahl, das krieg ich doch schnell hin. Aber von wegen. Es war unglaublich viel Arbeit.
Dann um 3:45 Uhr in der Früh legte ich - Fast hatte ich Tränen in den Augen - die Arbeit über den Computermonitor, rollte mit dem Stuhl 5 Meter weg und betrachtete mein Werk und schüttelte nur ungläubig den Kopf.
Nur einen einzigen Stich hab ich übrig gelassen.
Heute Mittag hab ich dann in unserem Garten mein Stickbild genommen, es Kerstin gezeigt und gesagt, mach ma Foto.
FERTIG? Isses FERTIG?
Nöööö, fehlt noch ein Stich. *breitgrins*
Ich setzte mich in unseren Garten und machte mit der Farbe mit der Nummer 3853 'Copper' den allerletzten Stich und dann war es vollbracht.
Fertig
Geschafft
Erledigt

Und jetzt?

Nach dem Stickbild ist vor dem Stickbild. Aber mit Sicherheit nicht mehr mit 60.000 Stichen. Ich glaub, das wär nix für die geistige Gesundheit.

Der Stitchmaster macht eine kurze schöpferische Pause

Für alle, die nicht auf Kerstins Blog waren, hier nochmal die Bilder dazu.



Dienstag, 4. Mai 2010

...

Ca. 250
To be continued :-)

Montag, 3. Mai 2010

...

Ca. 300
:-)