Ja so ein Stress aber auch
Gestern hatte ich Nachtschicht. Nix los in der ganzen Fabrik. Mei war das ruhig. Naja, unsereins muss halt trotzdem Tag und Nacht da sein, damit nix in die Luft fliegt oder so.
Heute hab ich nochmal Nachtschicht und dann hab ich 2 Wochen frei. Ich find ja, es reicht scho wieder mit Arbeiten, das waren nach 2 Wochen frei immerhin 7 Arbeitstage. Man kanns ja auch übertreiben. Die Freizeit hab ich mir also redlich verdient, oder?
Heute früh kam ich also um 4 von der Arbeit heim und um 9:15 läutete auch schon wieder der Wecker. Ich musste zur Computertomographie. Ich hatte anfang Dezember eine Meniskusreizung. Ging schnell wieder weg und ich weiß auch sehr gut, woher die Reizung kam. Es lag an der Arbeit. Näher geh ich aber nicht drauf ein, sonst werd ich nur mit Mitleid überschüttet. :)
Nun gut, also schnell nen Kaffee gemacht und rein in den Thermobecher und rüber nach Kaufbeuren. Um 10 hatte ich Termin um halb 11 lag ich kuschelig in der Röhre. Das war ja zunächst mal spannend, aber dann doch eher entspannend. Und nachdem ich doch so müde war, bin ich da in der Röhre bei dem Getöse weggedöst. Das hatte irgendwie was von Sonnenbank. Wie Urlaub vom Weihnachtsstress. Irgendwann hörte der Lärm auf und mir wurde der Gehörschutz abgenommen. Ich war erst mal recht verwirrt.
Danach gings zum Doc rüber, der mir sagte, alles gut, nur normale Abnützung am rechten Innenmeniskus.
Da ich eh schon in der City war, gab ich mir noch eine Portion Weihnachtswahnsinn in der Fußgängerzone. Obwohl, so wahnsinnig wars gar nicht, man wurde kaum totgetrampelt und ein bisschen Schwund ist ja immer.
Nach 2 gekauften Büchern bin ich dann wieder Heim. Am Nachmittag noch schön gelaufen bei ruhigem milden Wetter und schon sitz ich wieder brav in der Arbeit und lausche dem mich wahnsinnig machenden Radiogedudel. Boah ist das schlimm in der Vorweihnachtszeit. Die Lieder. Es gibt ja nur 10 Weihnachtslieder. Höchstens. Und die werden einfach durchgespielt und fertig. Kaum ist der Last Christmas durch, kommt auch schon der nächste Weihnachtsschinken daher. Nicht auszuhalten, echt. Und wenn ich noch einmal 'Im dreaming of a white christmas' hören muss, schmeiss ich das Radio in den Kessel. Und während ich das schreibe, kommt auch schon wieder mein Freund, der 'little drummer boy' vorbei. I have no gift for you taratatatammm. Also verpiss dich doch taratatatamm.
Aber ich steh das durch, jawohl. Nur noch 7,5 Stunden.
Dann wünsch ich euch allen jetzt ein schönes Weihnachtsfest. Lasst euch ordentlich beschenken.
HOLE IN ONE
Dienstag, 23. Dezember 2008
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Aber jetzt
Tja, wenn man lang nix mehr geschrieben hat, dann weiß man gar net wie anfangen, deshalb fang ich mal damit an, dass ich sage, dass ich lang nix mehr geschrieben hab und net weiß wie ich anfangen soll, dann gehts auch von alleine.
Wo waren wir denn stehen geblieben?
Kerstin und ich waren in England. Weihnachtsfeier bei ihrer Firma. Aber davon später mehr. Es war 'schlimm' :)
Aber zunächst fühlte ich mich wie ein Popstar. Ne, nicht weil ich so toll singen kann. Das natürlich auch, sondern weil ich jeden Tag woanders geschlafen hab. Erst bei mir Daheim, dann bei Hase Daheim, dann in Stuttgart, dann in Rugby (Ja genau, das Rugby, das den Sport dazu erfunden hat) und schließlich ein paar Tage am Stück in Tamworth. Das ist so eine kleine Industriestadt bei Böörmingham. Typisch englisch.
So, also zunächst gibts mal zu erzählen, dass ich 3 Tage krank geschrieben war. Ich hatte eine Meniskusreizung im Knie. Das ist aber schnell wieder vergangen.
Also rüber gemacht nach Colmar in die Hasenarme.
Am nächsten Tag fuhren wir über Freiburg nach Stuttgart. Dort haben wir übernachtet und 6 Stunden später waren wir auf dem Weg zum Flugplatz.
Der Pilot hat uns sicher nach London gebracht und dort wurden wir von einem SPI Kollegen abgeholt und fast 3 Stunden über die Midlands nach Tamworth gefahren. Ich sag euch, es ist total schräg, weil doch die Engländer links fahren. Das hat mich schon sehr aufmerksam sein lassen die kommenden Tage. Denn wenn man über die Straße läuft auf dem Kontinent, dann guckt man links und latscht los, bevor man nach rechts guckt. Fatal in England, guck nach links, lauf los und schon liegst du auf einer Ford Motorhaube.
Nachdem wir also in Tamworth angekommen sind, erstmal hallo gesagt und schon waren wir auf dem Weg nach Rugby, denn dort war die Weihnachtsfeier. Die Firma hat für alle Hotelzimmer gebucht. Auch mein Flug und alles war völlig kostenlos. Geil oder?
Es wurde Abend und wir machten uns schön. Mei, haben wir gut ausgesehen, gell Hase? Hase im Kleid, Hasenmann im Anzug. Schick, schick.
Wir waren die ersten an der Bar und zunächst gabs mal ein ordentliches Pint Guinness. Es dauerte nicht lange, kam der Chef an. Mit ihm hab ich ein bisschen Billard gespielt und uns gegenseitig versichert, dass wir gut spielen.
Immer mehr Leute kamen und dann wurde es Zeit für die Feier im Hotelsaal.
Das war ja was. Nix für schwache Nerven.
Es wurde ein Bufett aufgefahren. Und unsereins ist es ja gewohnt ein kleines Tellerchen zu nehmen und dezent etwas Futter aufzuladen. Nicht so in England. Da gabs Teller so groß wie Bratpfannen. Jeder ladet sich drauf, was drauf passt und schon wird gefuttert, was das Zeug hält. Ich mümmel gemütlich vor mich hin, als ich sehe, dass die sofort das Bufett wieder wegräumen. Gut, dass ich nicht sooo dezent war, bei der Essensaufladung.
Schon stand das Kuchenbufett an gleicher Stelle, wo nur Minuten zuvor der Braten und der Lachs standen. Ich hin und ordentlich Kuchen aufgeladen. Man lernt ja schnell. Gute Wahl, denn kaum hatte jeder das Bufett gestürmt, wurde der Kuchen auch schon wieder raus getragen. Die Band wurde aufgebaut und kaum die Kuchengabel weg gelegt fetzte die Band schon los.
In Deutschland kenn ich das ja, dass die Leute schüchtern und langsam nach und nach auf die Tanzfläche kommen. Nicht so die Engländer. Die Band spielte los, die Tanzfläche war voll. Meist Frauen, die total aufgebrezelt waren. Die Herren machten sich direkt auf den Weg zur Bar und schon hatte jeder ein Whiskyglas in der Hand. Das heisst aber nicht, dass nur die Herren am abschädeln waren. Die Damen gaben genauso Gas. Denn tanzen macht durst und 15 Minuten nach dem Kuchen saß kein Mensch mehr im eigentlichen Saal. Entweder wurde getanzt oder gesoffen. Oder einfach beides. Und wenn ich sage saufen, dann mein ich saufen und ich kenn mich da aus aus meiner Jugendzeit. Ständig gab es einen Freiwilligen, der die nächste Runde 'ausgab' Denn gekostet hats ja nix. Also hatte ich mal ein Becks in der Hand, dann ein Guinness, einen Whisky oder zwei, Ouzo, Becks, Ale, Whisky, Whisky, Whisky, Becks. Ich hab mich zurück gehalten. Ehrlich. Kerstin und ich waren die nüchternsten. Ich hab immer wieder den Tisch aufgeräumt und die Gläser und Flaschen an die Bar getragen. Aber innerhalb von Minuten war alles wieder voll gestellt. Lustig war auch mal eine Szene, wo 5 Männer und ich grinsend zusammen standen und Kerstin mich darauf aufmerksam machte, dass ich in der illustren Runde der einzige war, der nicht schwul war. Da war ja der Chef mit Ehemann, ein Büromitarbeiter mit Freund und noch ein Mitarbeiter. Fand ich lustig. Besoffen waren aber alle.
In der Zwischenzeit fielen auch im Hintergrund immer wieder ein paar Frauen um, rollten über das Sofa, verschütteten aber nicht das Glas, das sie in der Hand hielten. Die waren genauso breit wie die Männer. Die haben genauso wenig einen Hehl draus gemacht, dass hier eine geile Party abgeht. So verging die Zeit wie im Flug und als wir eigentlich die Chance hatten aufs Zimmer zu gehen, fiel plötzlich einem ein, man müsse jetzt Billard spielen. Ich musste natürlich mitkommen, als Experte und schon standen wir schwankend um den Billardtisch, mal das Queue in der Hand, mal den Whisky oder Becks, oder sonstwas. Irgendwann um 3 Uhr schafften wir es doch ins Hotelzimmer.
Am nächsten Tag aufgewacht. O, mein Gott, ich hab einen Teppich gefressen. Zumindest hatte ich den Geschmack im Mund. Bäh.
Wir schleppten uns zum Frühstück. Hase gings ja gut, sie hat ja net so viel getrunken, aber mir gings schon mal besser.
Äh ja, Frühstück in England. Klingelts da beim einen oder andern? Es gibt ja Kontinentalfrühstück, so wie wir das kennen oder eben das typisch englische Breakfast. Dafür hab ich mich entschieden. Naja, es gab das typische in der Früh um 10. Rührei, Bratwürste, gebackene Bohnen, den Speck hab ich liegen lassen. Ganz schön heftig. Danach wars mir erst richtig schlecht. Aber jammern gilt nicht.
Wir machten uns nach dem Frühstück reisefertig und wurden zurück gefahren nach Tamworth. Eine Stunde ernst aus dem Fenster gucken und mit der Übelkeit kämpfen. Aber alles ging gut. Ich hab mir schon einen englischen Satz für den Notfall zurecht gelegt. 'Stopp please, i must breaking' oder 'Please stop, i must take the breakfast one more time through the head'.
Als wir in Tamworth ankamen, direkt eingecheckt und ins Bett gefallen und auf die Dunkelheit gewartet.
Es wurde Sonntag. Wir fuhren mit dem Bus auf der linken Seite nach Birmingham. Dort gibt es das größte Einkaufszentrum in den Midlands, das Bullring. Mei ist das groß. Aber war mir erstmal wurscht. Hase ging einkaufen, ich musste meine Duftmarken in Birmingham setzen, indem ich dem Geocaching nachgegangen bin und endlich die ersten Dosen in England markieren konnte. 10 Stück hab ich gefunden. Danach sind wir noch durch die Arkaden des Einkaufszentrums gegangen. Übrigens, es war Sonntag und alle Läden waren offen. Da war was los. Anschließend gings wieder auf der linken Seite zurück nach Tamworth.
Es wurde Montag und Kerstin musste natürlich arbeiten. Aber Hasenmann kann man ja gut alleine lassen, es braucht nur zwei Voraussetzungen. Volle Batterien fürs GPS und diverse Dosen auf den Wiesen und in den Wäldern und auf den Dörfern Englands.
Also Laufklamotten angezogen. Eine kleine Flasche Wasser. GPS. Palm. Kuli. Und los gings hinaus aus Tamworth.
Ich lief auf der rechten Seite auf der Straße entlang und fand das immer sehr seltsam, wenn von hinten ein Auto kam. Andererseits ging ich immer in die Falle, wenn mir ein Auto entgegen kam. Schon komisch der Verkehr. Bald kam ich von der Hauptstraße weg und lief an einer kleineren Straße entlang. Da war ich auch etwas entspannter. Doch lang war ich nicht auf der Straße, denn die Dosen sollten auf Feldwegen liegen. Da es in England ja in der Regel nicht soooo sonnig ist, die Jahreszeit auch nicht sehr trocken ist, ist auch entsprechend der Zustand der Wiesen. Es dauerte nicht lang, da hatte ich patschnasse Füße und schlammige Laufschuhe. Trotzdem hat mir die Lauferei durch den Schmodder gut gefallen. Dose für Dose hab ich abgeklappert und fand immer neue Dosenvarianten. Da steht dann auch schon mal ein Sparschwein herum, oder eine alte Shampooflasche als Cache. Allerdings geben sich die Engländer bei den Logbüchern viel weniger Mühe, als z.B. die Deutschen. Und oft sind sie auch feucht.
Eine Dose konnte ich nicht finden und nachdem ich mich 15 Minuten neben und auf einem Friedhof befand, kam eine Frau aus dem Nebenhaus raus und fragte mich, was ich denn wohl da mache.
Ich gucke.
Ja was ich denn gucke
Ja, ich gucke halt so
Ich bin mir nicht sicher ob sie mit meiner Antwort zufrieden war.
Weiter gings über die Ländereien und Dörfer und nirgends fand ich ein Geschäft. Denn ich hatte ja nur meine kleine Flasche dabei, die auch längst leer war. Naja, das Wetter ist ja feucht. Ich werd schon nicht verdursten.
So verging die Zeit, ich lief von Dose zu Dose, hin und wieder zu einem Rätsel, das gelöst werden muss und weiter über die Dörfer um Tamworth. Mir reichte es aber irgendwann auch ganz gewaltig. Nach 30 km wollte ich per Anhalter zurück nach Tamworth. Aber das Problem bestand darin, dass es zu regnen begann. Wer will schon einen nassen Läufer mitnehmen? Ausserdem fuhren nur 3 Autos an mir vorbei, von denen mich keiner mitnahm. Na egal, dann lauf ich halt. So kams dann auch, dass ich nach über 7 Stunden und nach knapp 40 km zurück im Hotel war. Schnell geduscht und bald kam auch Kerstin von der Arbeit heim, der ich natürlich begeistert von der Runde erzählte, die ich gemacht habe. Die Schuhe wurden über die Heizung gehängt, denn am nächsten Tag brauchte ich sie ja wieder. Zum Essen gings in die Stadt. Hatte ich einen Hunger.
Der nächste Tag begann und wieder lag ein langer Cachetag vor mir. Allerdings waren die Dosen weiter weg. Doch wozu gibts die tollen Taxis in England, wo keins so aussieht wie das andere und unbedingt alt sein muss? Ich versuchte dem Taxifahrer klar zu machen, dass ich zu diesen und jenen Koordinaten wollte. Hat ihn etwas verwirrt. Gut dass ich das Navi von Kerstin hatte. So stellte ich die Koordinaten ein und gab ihm das Gerät durchs Fenster. Geht doch.
So fuhren wir 10 km durch die Prärie, bis mir der Fahrer sagte, dass es da vorne aber nicht mehr weiter ging. Passt scho, danke, da sind 12 Pfund. Tschüssi. Und have a nice day.
Diesmal machte ich zwei nette Themenrunden. Die erste Runde war schön zu laufen. Ein Fußweg kreuz und quer über die matschigen, nassen Wiesen. Nach der ersten Runde wurde es schwierig, ich musste mir einen Weg zurück suchen. Das Blöde war nur, dass da eine Autobahn im Weg war. Ich versuchte die zu umgehen und landete trotzdem irgendwann drauf. Jetzt aber schnell umdrehen.
Irgendwie schaffte ich es aber doch an die zweite Runde und durfte jetzt über eine typische, englische Landschaft marschieren. Da es hier so matschig war..... Ich wiederhol mich, oder? Naja, ich konnte halt nicht laufen, sondern musste den ganzen Weg gehen. Hin und wieder an den Bäumen den gröbsten Schlamm weg gemacht und weiter gelatscht. Auf den Wiesen standen oft Schafe herum und schauten mich neugierig an. Kam ich ihnen zu nahe, sind sie abgehauen. Ich unterhielt mich auch ab und zu mit den Schafen. So sagte ich zu einem Schaf z.B. als es davon stiebte. 'Brauchst gar net so mitm Hintern wackeln, ich steh nicht auf dich'. Diese 12 Dosen dann auch mehr oder weniger gut gefunden und schließlich auf göttlichem Asphalt zurück nach Tamworth gelaufen. Dort hab ich noch den Kanal aufgesucht und noch eine Dose geloggt, bevor ich zurück ins Hotel quatschte. Wieder Schuhe auf die Heizung und geduscht. Achja, nach den 40 km vom Vortag wurden es diesmal nur 29 km. *grins*
Da ich noch etwas Zeit hatte, dachte ich mir, ich geh mal ins Pub rüber. So, nun kam das Problem zum tragen, dass ich Deutscher bin. Ich setzte mich da an einen Tisch und wartete auf den Kellner. Ich hab solange meine Logs im Palm nachrecherchiert. Der Kellner kam aber nicht. Er lief 3x an mir vorbei. Pfffff, ich hab Zeit, der kann ruhig herkommen. So saß ich also so rum und wartete. Dem Kellner wars genauso wurscht, dass ich da saß. Na was soll denn des? Ich kann nämlich auch stur sein. So zog ich dann nach 45 Minuten wieder ab, stocknüchtern.
Als Hase von der Arbeit zurück kam, hab ich mal gefragt, ob das so üblich sei. Joah, das ist so üblich. In einem Pub geht man grundsätzlich an die Bar und sagt was man essen und trinken will. Wieder was gelernt. Dafür gingen wir dann am Abend noch zum Essen in ein anderes Pub in der Stadt. Dort gabs dann auch so ein typisches Ale für den Hasenmann. Glas voll bis zum Rand, kein Schaum, keine Kohlensäure. Aber gut. Danach schön gemümmelt und noch ein Guinness hinterher.
Schade, am Mittwoch gings wieder zurück nach Frankreich. Aber zuvor mussten wir ja nochmal die Odyssee nach London durchmachen. Aber auch das haben wir geschafft. Bei strahlendem, typisch englischen Sonnenschein gings ins Flugzeug und landeten im Schneegestöber von Stuttgart. Öhm, drehn wir um? Ne, wir fuhren nach Colmar zurück. Und so ging ein langer Tag zu Ende und schöne und spannende 5 Tage in England.
In diesen paar Tagen hab ich es doch tatsächlich geschafft über 50 Dosen zu finden. Innerhalb einer Woche sogar über 70 Dosen. Wird Zeit, dass ich einen eigenen Stempel bekomme, wo ich nur noch ins Logbuch stempeln muss, anstatt mühsam immer wieder HerrCharly zu schreiben.
Wir haben uns noch eine schöne Zeit in Colmar und Freiburg gemacht und mittlerweile bin ich wieder im verschneiten Allgäu angekommen. Ich konnte es aber sehr gut im schneefreien Colmar aushalten. Ich mag das Zeuch nunmal nicht.
So jetzt hör ich aber auf, denn Roman wollte ich keinen schreiben.
Danke fürs durchhalten und fürs lesen
Wo waren wir denn stehen geblieben?
Kerstin und ich waren in England. Weihnachtsfeier bei ihrer Firma. Aber davon später mehr. Es war 'schlimm' :)
Aber zunächst fühlte ich mich wie ein Popstar. Ne, nicht weil ich so toll singen kann. Das natürlich auch, sondern weil ich jeden Tag woanders geschlafen hab. Erst bei mir Daheim, dann bei Hase Daheim, dann in Stuttgart, dann in Rugby (Ja genau, das Rugby, das den Sport dazu erfunden hat) und schließlich ein paar Tage am Stück in Tamworth. Das ist so eine kleine Industriestadt bei Böörmingham. Typisch englisch.
So, also zunächst gibts mal zu erzählen, dass ich 3 Tage krank geschrieben war. Ich hatte eine Meniskusreizung im Knie. Das ist aber schnell wieder vergangen.
Also rüber gemacht nach Colmar in die Hasenarme.
Am nächsten Tag fuhren wir über Freiburg nach Stuttgart. Dort haben wir übernachtet und 6 Stunden später waren wir auf dem Weg zum Flugplatz.
Der Pilot hat uns sicher nach London gebracht und dort wurden wir von einem SPI Kollegen abgeholt und fast 3 Stunden über die Midlands nach Tamworth gefahren. Ich sag euch, es ist total schräg, weil doch die Engländer links fahren. Das hat mich schon sehr aufmerksam sein lassen die kommenden Tage. Denn wenn man über die Straße läuft auf dem Kontinent, dann guckt man links und latscht los, bevor man nach rechts guckt. Fatal in England, guck nach links, lauf los und schon liegst du auf einer Ford Motorhaube.
Nachdem wir also in Tamworth angekommen sind, erstmal hallo gesagt und schon waren wir auf dem Weg nach Rugby, denn dort war die Weihnachtsfeier. Die Firma hat für alle Hotelzimmer gebucht. Auch mein Flug und alles war völlig kostenlos. Geil oder?
Es wurde Abend und wir machten uns schön. Mei, haben wir gut ausgesehen, gell Hase? Hase im Kleid, Hasenmann im Anzug. Schick, schick.
Wir waren die ersten an der Bar und zunächst gabs mal ein ordentliches Pint Guinness. Es dauerte nicht lange, kam der Chef an. Mit ihm hab ich ein bisschen Billard gespielt und uns gegenseitig versichert, dass wir gut spielen.
Immer mehr Leute kamen und dann wurde es Zeit für die Feier im Hotelsaal.
Das war ja was. Nix für schwache Nerven.
Es wurde ein Bufett aufgefahren. Und unsereins ist es ja gewohnt ein kleines Tellerchen zu nehmen und dezent etwas Futter aufzuladen. Nicht so in England. Da gabs Teller so groß wie Bratpfannen. Jeder ladet sich drauf, was drauf passt und schon wird gefuttert, was das Zeug hält. Ich mümmel gemütlich vor mich hin, als ich sehe, dass die sofort das Bufett wieder wegräumen. Gut, dass ich nicht sooo dezent war, bei der Essensaufladung.
Schon stand das Kuchenbufett an gleicher Stelle, wo nur Minuten zuvor der Braten und der Lachs standen. Ich hin und ordentlich Kuchen aufgeladen. Man lernt ja schnell. Gute Wahl, denn kaum hatte jeder das Bufett gestürmt, wurde der Kuchen auch schon wieder raus getragen. Die Band wurde aufgebaut und kaum die Kuchengabel weg gelegt fetzte die Band schon los.
In Deutschland kenn ich das ja, dass die Leute schüchtern und langsam nach und nach auf die Tanzfläche kommen. Nicht so die Engländer. Die Band spielte los, die Tanzfläche war voll. Meist Frauen, die total aufgebrezelt waren. Die Herren machten sich direkt auf den Weg zur Bar und schon hatte jeder ein Whiskyglas in der Hand. Das heisst aber nicht, dass nur die Herren am abschädeln waren. Die Damen gaben genauso Gas. Denn tanzen macht durst und 15 Minuten nach dem Kuchen saß kein Mensch mehr im eigentlichen Saal. Entweder wurde getanzt oder gesoffen. Oder einfach beides. Und wenn ich sage saufen, dann mein ich saufen und ich kenn mich da aus aus meiner Jugendzeit. Ständig gab es einen Freiwilligen, der die nächste Runde 'ausgab' Denn gekostet hats ja nix. Also hatte ich mal ein Becks in der Hand, dann ein Guinness, einen Whisky oder zwei, Ouzo, Becks, Ale, Whisky, Whisky, Whisky, Becks. Ich hab mich zurück gehalten. Ehrlich. Kerstin und ich waren die nüchternsten. Ich hab immer wieder den Tisch aufgeräumt und die Gläser und Flaschen an die Bar getragen. Aber innerhalb von Minuten war alles wieder voll gestellt. Lustig war auch mal eine Szene, wo 5 Männer und ich grinsend zusammen standen und Kerstin mich darauf aufmerksam machte, dass ich in der illustren Runde der einzige war, der nicht schwul war. Da war ja der Chef mit Ehemann, ein Büromitarbeiter mit Freund und noch ein Mitarbeiter. Fand ich lustig. Besoffen waren aber alle.
In der Zwischenzeit fielen auch im Hintergrund immer wieder ein paar Frauen um, rollten über das Sofa, verschütteten aber nicht das Glas, das sie in der Hand hielten. Die waren genauso breit wie die Männer. Die haben genauso wenig einen Hehl draus gemacht, dass hier eine geile Party abgeht. So verging die Zeit wie im Flug und als wir eigentlich die Chance hatten aufs Zimmer zu gehen, fiel plötzlich einem ein, man müsse jetzt Billard spielen. Ich musste natürlich mitkommen, als Experte und schon standen wir schwankend um den Billardtisch, mal das Queue in der Hand, mal den Whisky oder Becks, oder sonstwas. Irgendwann um 3 Uhr schafften wir es doch ins Hotelzimmer.
Am nächsten Tag aufgewacht. O, mein Gott, ich hab einen Teppich gefressen. Zumindest hatte ich den Geschmack im Mund. Bäh.
Wir schleppten uns zum Frühstück. Hase gings ja gut, sie hat ja net so viel getrunken, aber mir gings schon mal besser.
Äh ja, Frühstück in England. Klingelts da beim einen oder andern? Es gibt ja Kontinentalfrühstück, so wie wir das kennen oder eben das typisch englische Breakfast. Dafür hab ich mich entschieden. Naja, es gab das typische in der Früh um 10. Rührei, Bratwürste, gebackene Bohnen, den Speck hab ich liegen lassen. Ganz schön heftig. Danach wars mir erst richtig schlecht. Aber jammern gilt nicht.
Wir machten uns nach dem Frühstück reisefertig und wurden zurück gefahren nach Tamworth. Eine Stunde ernst aus dem Fenster gucken und mit der Übelkeit kämpfen. Aber alles ging gut. Ich hab mir schon einen englischen Satz für den Notfall zurecht gelegt. 'Stopp please, i must breaking' oder 'Please stop, i must take the breakfast one more time through the head'.
Als wir in Tamworth ankamen, direkt eingecheckt und ins Bett gefallen und auf die Dunkelheit gewartet.
Es wurde Sonntag. Wir fuhren mit dem Bus auf der linken Seite nach Birmingham. Dort gibt es das größte Einkaufszentrum in den Midlands, das Bullring. Mei ist das groß. Aber war mir erstmal wurscht. Hase ging einkaufen, ich musste meine Duftmarken in Birmingham setzen, indem ich dem Geocaching nachgegangen bin und endlich die ersten Dosen in England markieren konnte. 10 Stück hab ich gefunden. Danach sind wir noch durch die Arkaden des Einkaufszentrums gegangen. Übrigens, es war Sonntag und alle Läden waren offen. Da war was los. Anschließend gings wieder auf der linken Seite zurück nach Tamworth.
Es wurde Montag und Kerstin musste natürlich arbeiten. Aber Hasenmann kann man ja gut alleine lassen, es braucht nur zwei Voraussetzungen. Volle Batterien fürs GPS und diverse Dosen auf den Wiesen und in den Wäldern und auf den Dörfern Englands.
Also Laufklamotten angezogen. Eine kleine Flasche Wasser. GPS. Palm. Kuli. Und los gings hinaus aus Tamworth.
Ich lief auf der rechten Seite auf der Straße entlang und fand das immer sehr seltsam, wenn von hinten ein Auto kam. Andererseits ging ich immer in die Falle, wenn mir ein Auto entgegen kam. Schon komisch der Verkehr. Bald kam ich von der Hauptstraße weg und lief an einer kleineren Straße entlang. Da war ich auch etwas entspannter. Doch lang war ich nicht auf der Straße, denn die Dosen sollten auf Feldwegen liegen. Da es in England ja in der Regel nicht soooo sonnig ist, die Jahreszeit auch nicht sehr trocken ist, ist auch entsprechend der Zustand der Wiesen. Es dauerte nicht lang, da hatte ich patschnasse Füße und schlammige Laufschuhe. Trotzdem hat mir die Lauferei durch den Schmodder gut gefallen. Dose für Dose hab ich abgeklappert und fand immer neue Dosenvarianten. Da steht dann auch schon mal ein Sparschwein herum, oder eine alte Shampooflasche als Cache. Allerdings geben sich die Engländer bei den Logbüchern viel weniger Mühe, als z.B. die Deutschen. Und oft sind sie auch feucht.
Eine Dose konnte ich nicht finden und nachdem ich mich 15 Minuten neben und auf einem Friedhof befand, kam eine Frau aus dem Nebenhaus raus und fragte mich, was ich denn wohl da mache.
Ich gucke.
Ja was ich denn gucke
Ja, ich gucke halt so
Ich bin mir nicht sicher ob sie mit meiner Antwort zufrieden war.
Weiter gings über die Ländereien und Dörfer und nirgends fand ich ein Geschäft. Denn ich hatte ja nur meine kleine Flasche dabei, die auch längst leer war. Naja, das Wetter ist ja feucht. Ich werd schon nicht verdursten.
So verging die Zeit, ich lief von Dose zu Dose, hin und wieder zu einem Rätsel, das gelöst werden muss und weiter über die Dörfer um Tamworth. Mir reichte es aber irgendwann auch ganz gewaltig. Nach 30 km wollte ich per Anhalter zurück nach Tamworth. Aber das Problem bestand darin, dass es zu regnen begann. Wer will schon einen nassen Läufer mitnehmen? Ausserdem fuhren nur 3 Autos an mir vorbei, von denen mich keiner mitnahm. Na egal, dann lauf ich halt. So kams dann auch, dass ich nach über 7 Stunden und nach knapp 40 km zurück im Hotel war. Schnell geduscht und bald kam auch Kerstin von der Arbeit heim, der ich natürlich begeistert von der Runde erzählte, die ich gemacht habe. Die Schuhe wurden über die Heizung gehängt, denn am nächsten Tag brauchte ich sie ja wieder. Zum Essen gings in die Stadt. Hatte ich einen Hunger.
Der nächste Tag begann und wieder lag ein langer Cachetag vor mir. Allerdings waren die Dosen weiter weg. Doch wozu gibts die tollen Taxis in England, wo keins so aussieht wie das andere und unbedingt alt sein muss? Ich versuchte dem Taxifahrer klar zu machen, dass ich zu diesen und jenen Koordinaten wollte. Hat ihn etwas verwirrt. Gut dass ich das Navi von Kerstin hatte. So stellte ich die Koordinaten ein und gab ihm das Gerät durchs Fenster. Geht doch.
So fuhren wir 10 km durch die Prärie, bis mir der Fahrer sagte, dass es da vorne aber nicht mehr weiter ging. Passt scho, danke, da sind 12 Pfund. Tschüssi. Und have a nice day.
Diesmal machte ich zwei nette Themenrunden. Die erste Runde war schön zu laufen. Ein Fußweg kreuz und quer über die matschigen, nassen Wiesen. Nach der ersten Runde wurde es schwierig, ich musste mir einen Weg zurück suchen. Das Blöde war nur, dass da eine Autobahn im Weg war. Ich versuchte die zu umgehen und landete trotzdem irgendwann drauf. Jetzt aber schnell umdrehen.
Irgendwie schaffte ich es aber doch an die zweite Runde und durfte jetzt über eine typische, englische Landschaft marschieren. Da es hier so matschig war..... Ich wiederhol mich, oder? Naja, ich konnte halt nicht laufen, sondern musste den ganzen Weg gehen. Hin und wieder an den Bäumen den gröbsten Schlamm weg gemacht und weiter gelatscht. Auf den Wiesen standen oft Schafe herum und schauten mich neugierig an. Kam ich ihnen zu nahe, sind sie abgehauen. Ich unterhielt mich auch ab und zu mit den Schafen. So sagte ich zu einem Schaf z.B. als es davon stiebte. 'Brauchst gar net so mitm Hintern wackeln, ich steh nicht auf dich'. Diese 12 Dosen dann auch mehr oder weniger gut gefunden und schließlich auf göttlichem Asphalt zurück nach Tamworth gelaufen. Dort hab ich noch den Kanal aufgesucht und noch eine Dose geloggt, bevor ich zurück ins Hotel quatschte. Wieder Schuhe auf die Heizung und geduscht. Achja, nach den 40 km vom Vortag wurden es diesmal nur 29 km. *grins*
Da ich noch etwas Zeit hatte, dachte ich mir, ich geh mal ins Pub rüber. So, nun kam das Problem zum tragen, dass ich Deutscher bin. Ich setzte mich da an einen Tisch und wartete auf den Kellner. Ich hab solange meine Logs im Palm nachrecherchiert. Der Kellner kam aber nicht. Er lief 3x an mir vorbei. Pfffff, ich hab Zeit, der kann ruhig herkommen. So saß ich also so rum und wartete. Dem Kellner wars genauso wurscht, dass ich da saß. Na was soll denn des? Ich kann nämlich auch stur sein. So zog ich dann nach 45 Minuten wieder ab, stocknüchtern.
Als Hase von der Arbeit zurück kam, hab ich mal gefragt, ob das so üblich sei. Joah, das ist so üblich. In einem Pub geht man grundsätzlich an die Bar und sagt was man essen und trinken will. Wieder was gelernt. Dafür gingen wir dann am Abend noch zum Essen in ein anderes Pub in der Stadt. Dort gabs dann auch so ein typisches Ale für den Hasenmann. Glas voll bis zum Rand, kein Schaum, keine Kohlensäure. Aber gut. Danach schön gemümmelt und noch ein Guinness hinterher.
Schade, am Mittwoch gings wieder zurück nach Frankreich. Aber zuvor mussten wir ja nochmal die Odyssee nach London durchmachen. Aber auch das haben wir geschafft. Bei strahlendem, typisch englischen Sonnenschein gings ins Flugzeug und landeten im Schneegestöber von Stuttgart. Öhm, drehn wir um? Ne, wir fuhren nach Colmar zurück. Und so ging ein langer Tag zu Ende und schöne und spannende 5 Tage in England.
In diesen paar Tagen hab ich es doch tatsächlich geschafft über 50 Dosen zu finden. Innerhalb einer Woche sogar über 70 Dosen. Wird Zeit, dass ich einen eigenen Stempel bekomme, wo ich nur noch ins Logbuch stempeln muss, anstatt mühsam immer wieder HerrCharly zu schreiben.
Wir haben uns noch eine schöne Zeit in Colmar und Freiburg gemacht und mittlerweile bin ich wieder im verschneiten Allgäu angekommen. Ich konnte es aber sehr gut im schneefreien Colmar aushalten. Ich mag das Zeuch nunmal nicht.
So jetzt hör ich aber auf, denn Roman wollte ich keinen schreiben.
Danke fürs durchhalten und fürs lesen
Bald was Neues
Mittwoch, 3. Dezember 2008
Dienstag, 25. November 2008
Müll trennen
Na, auch alle brav am Müll trennen? Zeitungen und Kartonagen in die blaue Tonne? Biomüll in die braune? Wertstoffe in den gelben Sack? Brav. Mach ich auch. Aber ich weiß auch, dass es eigentlich totaler Blödsinn ist den Müll so penibel zu trennen. Gut, die Flaschen, die Dosen, die Zeitungen und natürlich der Biomüll, der gehört seperat recycelt. Aber die Wertstoffe, alles mit dem grünen Punkt, das ist einfach nicht nötig. Und das sag ich als Grünenwähler.
Wieso des? Der Restmüll wird meist in die Müllverbrennung gekarrt, wo aus Müll verbrannter Müll wird. Soweit so gut, aber das Problem ist, dass Müll an sich nicht brennt. Nur die Stoffe die eigentlich gar nicht in die Restmülltonne gehören, brennen. Und jetzt wirds kurios. Weil die Deutschen so gut Müll trennen, hat die Müllverbrennungsanlage ein Problem. Damit das Feuer nicht ausgeht, muss der Betreiber teuer zusätzliche Abfälle einkaufen, damit der Kessel nicht ausgeht. Gut, dass meist auch bei Müllverbrennungsanlagen ein Wertstoffverwertungshof angegliedert ist. Dort werden die Wertstoffe fast völlig automatisch getrennt. Nur ein paar Leute sitzen noch da und überwachen die ganze Anlage und machen den Rest.
Es ist also überhaupt kein Problem alles in eine Tonne zu werfen, wie das noch in den 70ern war. An der Müllverbrennungsanlage wird alles aufs Band geschmissen, alles wird sortiert und übrig bleibt ganz einfach der Restmüll, der mit Wertstoffen noch ein bisschen aufgepeppt wird. Damits ordentlich brennt.
Das wissen auch die Verantwortlichen. Aber lustigerweise kann man das System nicht so einfach rückgängig machen. Warum, ist mir auch ein Rätsel.
Also macht euch nicht so einen dicken Kopf, ob ihr wirklich alles richtig recycelt und lasst auch mal eine Chipsdose in den Restmüll flutschen.
Wieso des? Der Restmüll wird meist in die Müllverbrennung gekarrt, wo aus Müll verbrannter Müll wird. Soweit so gut, aber das Problem ist, dass Müll an sich nicht brennt. Nur die Stoffe die eigentlich gar nicht in die Restmülltonne gehören, brennen. Und jetzt wirds kurios. Weil die Deutschen so gut Müll trennen, hat die Müllverbrennungsanlage ein Problem. Damit das Feuer nicht ausgeht, muss der Betreiber teuer zusätzliche Abfälle einkaufen, damit der Kessel nicht ausgeht. Gut, dass meist auch bei Müllverbrennungsanlagen ein Wertstoffverwertungshof angegliedert ist. Dort werden die Wertstoffe fast völlig automatisch getrennt. Nur ein paar Leute sitzen noch da und überwachen die ganze Anlage und machen den Rest.
Es ist also überhaupt kein Problem alles in eine Tonne zu werfen, wie das noch in den 70ern war. An der Müllverbrennungsanlage wird alles aufs Band geschmissen, alles wird sortiert und übrig bleibt ganz einfach der Restmüll, der mit Wertstoffen noch ein bisschen aufgepeppt wird. Damits ordentlich brennt.
Das wissen auch die Verantwortlichen. Aber lustigerweise kann man das System nicht so einfach rückgängig machen. Warum, ist mir auch ein Rätsel.
Also macht euch nicht so einen dicken Kopf, ob ihr wirklich alles richtig recycelt und lasst auch mal eine Chipsdose in den Restmüll flutschen.
Donnerstag, 20. November 2008
550 Dosen
Seit meinem letzten Eintrag sind schon wieder 50 Dosen vergangen :)
Ja, was gibts denn zu erzählen?
Ich war natürlich wieder in den Wäldern.
Recht anstrengend war eine Runde hinter Kempten am 'Schwarzen Grat' . Die Runde besteht eigentlich aus 24 Dosen, die wollte ich natürlich alle machen auf der Runde die 28 km lang sein soll und dabei noch knapp 1000 Höhenmeter hat. Klar, mitm Rad, zu Fuß wär mir das zu heavy geworden. Aber ich hab ja eh net alle Dosen geschafft, nur etwas mehr als die Hälfte. Und warum? Weils gar nicht sooo einfach war.
Angefangen hats damit, dass ich gleich mal bei der ersten Dose die Rübe in die Brennnesseln gesteckt hab, so genau hab ich nach der Dose gesucht. Und manche Brennnesseln sind ziemlich fies. Diese Sorte war äusserst fies. So brannte mir den ganzen Tag bis in die Nacht hinein die rechte Gesichtshälfte. Sehr angenehm. Aber die Dose hab ich gefunden.
Ich war die ganze Zeit auf Höhen zwischen 900 und 1160 Metern zu finden. Und meist pendelte ich auch wirklich auf diesen Höhen. Das hieß mal bergab, mal bergauf. Auf und nieder, immer wieder.
Die ersten Dosen waren ganz gut zu machen, auch wenn die dritte Dose mutwillig zerstört wurde. Das sind immer die Oberhelden, die zufällig eine Dose finden und nix besseres zu tun haben, als diese kaputt zu machen. Doof eben und ärgerlich für die Owner und natürlich auch für die Suchenden.
Bei der sechsten Dose musste ich eine ganze Weile suchen, aber dann fand ich sie doch noch. Eine Filmdose war mit einer Baumrinde fest geschraubt. Klar, dass die sehr gut getarnt war.
Dann ging alles glatt, sogar an einem Gipfelkreuz kam ich vorbei mit dem Rad. Die Dose dort oben war formsache. Nun gings hinab in ein Glasmacherdorf, die schönen Höhenmeter wieder nach unten. Aber das Dorf war echt putzig. Blooooß kein Stress und diese Ruhe noch dazu. Schön. Aber ich musste weiter. Nebenbei hab ich noch zwei andere Dosen, abseits der Runde gemacht. Einmal musste ich in einen Tunnel rein, was früher für die Glasmacher gebaut war. Habs nicht so recht kapiert.
Weiter gings in die Wälder und jetzt wurde es bösartig. Die 10. Dose ging ja noch, aber dann hieß es rein in die Wand. Ich musste mein Rad abstellen und bin so 70 Höhenmeter nach oben gegrattelt. Rutschig und matschig wars zudem. Anschließend musste ich den Berg wieder runter. Aber geschafft ist geschafft. Wieder aufs Rad und weiter. So, jetzt kommt gleich das große Fluchen. Ich konnte mich entscheiden zwischen der Warmduscherstrecke, auf einem Weg der nach oben in den Berg führte, oder den Weg für die Harten. Klar, ich bin ja kein Schattenparker oder Beckenrandschwimmer und machte die harte Version. Hätt ich das mal besser bleiben lassen. Es ging supersteil nach oben. Übrigens, das Rad musste natürlich mit. Die Steilheit war nicht sonderlich angenehm, aber was das ganze noch höllisch machte, waren die Brombeersträucher. Die haben mich wahnsinnig gemacht. Ich hatte nur eine kurze Hose an und verhederte mich ständig in den Sträuchern. Und wenn so ein dornenbewehrter Strauch die Schienbeine und die Waden aufreisst, dann ist das nicht sehr lustig. Und wenn die Dornen immer wieder sich in die bereits kaputten Beine reissen, dann hat man schon mal leichter gelacht. Dazu kam natürlich noch das Stolpern. Es war so steil und blöd, dass ich mich alle 10 Meter aufs Fahrrad stützen musste um Luft zu holen. Und ich hatte noch etwa 270 Meter vor mir, dazu noch die Perspektive, dass es permanent steil hoch geht und auch das Rad immer wieder über Wurzeln und Bäume gewuchtet werden musste. Der Schweiß lief mir auch immer schön von der Nase. Meter für Meter kämpfte ich mich vor und fluchte in den Wald rein, was das Zeug hielt. Als wenn mich noch die Tierwelt verarschen wollte, sprangen knapp neben mir drei Rehe durch die Botanik und schienen mich zu verhöhnen und zu sagen 'Geht doch ganz einfach' so einen Hass hatte ich noch nie auf Rehe. Mittlerweile find ich sie auch wieder süß. Ehrlich.
Irgendwann kam ich völlig zerschunden oben an am Weg und blieb erstmal ein paar Minuten stehen, bevor ich mich auf den Weg zu Dose 13 und 12 machte. (Für die 13 musste ich einen Umweg machen).
Nun gings aber wieder besser, das nächste Problem war aber, dass es November ist und um halb 5 wirds dunkel. Viel Zeit hatte ich gar nicht mehr. So musste ich noch eine ehemalige Burg aufsuchen und wurde aber dafür mit einem sagenhaften Blick auf Isny und Kempten belohnt. (Über Isny erzähl ich jetzt mal nix, denn da hatte ich kürzlich einen kleinen Dosensuchunfall: Steig nie auf eine alte Holzleiter, sag ich nur. Die Sprossen könnten brechen)
Achja, es regnete mittlerweile nicht schlecht. Was die Sache auch nicht besser machte. Da es jetzt schon fast 16 Uhr war, brach ich die Expedition nach der 16. Dose ab und fuhr hinunter in das Glasmacherdorf um auf eine Hauptstraße zu kommen. Jetzt hatte ich noch 10 km zu radeln und das komplett bergauf. Aber auch das hab ich natürlich noch geschafft und um 17 Uhr war ich einigermaßen erledigt wieder am Auto in Eschach.
Die Fortsetzung wird sich wohl auf den Frühling verzögern.
Gestern war ich dann in Füssen und Umgebung auf Dosensuche. Dabei wurde ich noch ein Erstfinder einer Dose.
Dafür musste ich 11 km am Halblech entlang laufen und Aufgaben lösen. Schöne Strecke. Moderat gings immer nach oben und oben angekommen, durfte ich mit Affenzahn wieder nach unten sausen.
Mit dem Wetter hatte ich noch Glück, es schien oft die Sonne.
Jetzt musste ich nach Ussenburg. Und von dort hatte ich schon mal die erste Wahnsinnsaussicht auf den Forggensee und die Schneebedeckten Berge.
Ich musste auch zu einem hübschen Weiher und in Füssen auf den Galgenberg.
Als ich den erklommen hatte, wurde ich von einer Frau begrüßt, die meinte, hier muss man einfach hoch, bei dieser herrlichen Aussicht. Joooo. War mir erstmal egal, erst wird die Dose gesucht. Danach konnte ich der Frau recht geben. Tolle Aussicht wieder mal. Diesmal konnte man auch Füssen bewundern und dieses komische Schloß das so ähnlich aussieht wie das in Disney World.
Berg wieder runter und jetzt durfte ich auf einen Müllberg. Natürlich ist der mittlerweile renaturiert. Ich bin mit dem Selbstbewusstseins des Superdosenfinders hochgestiefelt. Ich brauch doch kein GPS für diesen doofen Müllberg, find ich auch so die Dose. Aber denkste, ich wurde nicht fündig. Also wieder nach unten getrabt und doch das GPS bemüht. Diese Arroganz musste einfach bestraft werden, nicht wahr? Komisch, mit GPS hab ich die Dose gleich gefunden.
Übrigens darf auf dem Berg nicht geraucht werden, was mir ja ziemlich wurscht ist, weil durch die Entgasung ein eventuell explosives Gasgemisch entstehen kann. BUMM, es regnet Müll über Füssen.
Ich war noch nicht fertig. Ich durfte zum Lechfall. Meiomei, da war ich ja seit 30 Jahren nicht mehr. Beeindruckt ging ich über die Brücke und fand bald die Dose.
Nun noch ins Faulenbacher Tal und dort noch einen Lauf nach oben gemacht, in Richtung Mitter- und Obersee. Auch hier gabs eine Dose zu loggen und schon war ich wieder auf dem Rückweg. Das reichte dann aber auch wieder für den heutigen Tag und gut gelaunt, mit kaum zerkratzten Beinen fuhr ich wieder nach Hause.
Ja, was gibts denn zu erzählen?
Ich war natürlich wieder in den Wäldern.
Recht anstrengend war eine Runde hinter Kempten am 'Schwarzen Grat' . Die Runde besteht eigentlich aus 24 Dosen, die wollte ich natürlich alle machen auf der Runde die 28 km lang sein soll und dabei noch knapp 1000 Höhenmeter hat. Klar, mitm Rad, zu Fuß wär mir das zu heavy geworden. Aber ich hab ja eh net alle Dosen geschafft, nur etwas mehr als die Hälfte. Und warum? Weils gar nicht sooo einfach war.
Angefangen hats damit, dass ich gleich mal bei der ersten Dose die Rübe in die Brennnesseln gesteckt hab, so genau hab ich nach der Dose gesucht. Und manche Brennnesseln sind ziemlich fies. Diese Sorte war äusserst fies. So brannte mir den ganzen Tag bis in die Nacht hinein die rechte Gesichtshälfte. Sehr angenehm. Aber die Dose hab ich gefunden.
Ich war die ganze Zeit auf Höhen zwischen 900 und 1160 Metern zu finden. Und meist pendelte ich auch wirklich auf diesen Höhen. Das hieß mal bergab, mal bergauf. Auf und nieder, immer wieder.
Die ersten Dosen waren ganz gut zu machen, auch wenn die dritte Dose mutwillig zerstört wurde. Das sind immer die Oberhelden, die zufällig eine Dose finden und nix besseres zu tun haben, als diese kaputt zu machen. Doof eben und ärgerlich für die Owner und natürlich auch für die Suchenden.
Bei der sechsten Dose musste ich eine ganze Weile suchen, aber dann fand ich sie doch noch. Eine Filmdose war mit einer Baumrinde fest geschraubt. Klar, dass die sehr gut getarnt war.
Dann ging alles glatt, sogar an einem Gipfelkreuz kam ich vorbei mit dem Rad. Die Dose dort oben war formsache. Nun gings hinab in ein Glasmacherdorf, die schönen Höhenmeter wieder nach unten. Aber das Dorf war echt putzig. Blooooß kein Stress und diese Ruhe noch dazu. Schön. Aber ich musste weiter. Nebenbei hab ich noch zwei andere Dosen, abseits der Runde gemacht. Einmal musste ich in einen Tunnel rein, was früher für die Glasmacher gebaut war. Habs nicht so recht kapiert.
Weiter gings in die Wälder und jetzt wurde es bösartig. Die 10. Dose ging ja noch, aber dann hieß es rein in die Wand. Ich musste mein Rad abstellen und bin so 70 Höhenmeter nach oben gegrattelt. Rutschig und matschig wars zudem. Anschließend musste ich den Berg wieder runter. Aber geschafft ist geschafft. Wieder aufs Rad und weiter. So, jetzt kommt gleich das große Fluchen. Ich konnte mich entscheiden zwischen der Warmduscherstrecke, auf einem Weg der nach oben in den Berg führte, oder den Weg für die Harten. Klar, ich bin ja kein Schattenparker oder Beckenrandschwimmer und machte die harte Version. Hätt ich das mal besser bleiben lassen. Es ging supersteil nach oben. Übrigens, das Rad musste natürlich mit. Die Steilheit war nicht sonderlich angenehm, aber was das ganze noch höllisch machte, waren die Brombeersträucher. Die haben mich wahnsinnig gemacht. Ich hatte nur eine kurze Hose an und verhederte mich ständig in den Sträuchern. Und wenn so ein dornenbewehrter Strauch die Schienbeine und die Waden aufreisst, dann ist das nicht sehr lustig. Und wenn die Dornen immer wieder sich in die bereits kaputten Beine reissen, dann hat man schon mal leichter gelacht. Dazu kam natürlich noch das Stolpern. Es war so steil und blöd, dass ich mich alle 10 Meter aufs Fahrrad stützen musste um Luft zu holen. Und ich hatte noch etwa 270 Meter vor mir, dazu noch die Perspektive, dass es permanent steil hoch geht und auch das Rad immer wieder über Wurzeln und Bäume gewuchtet werden musste. Der Schweiß lief mir auch immer schön von der Nase. Meter für Meter kämpfte ich mich vor und fluchte in den Wald rein, was das Zeug hielt. Als wenn mich noch die Tierwelt verarschen wollte, sprangen knapp neben mir drei Rehe durch die Botanik und schienen mich zu verhöhnen und zu sagen 'Geht doch ganz einfach' so einen Hass hatte ich noch nie auf Rehe. Mittlerweile find ich sie auch wieder süß. Ehrlich.
Irgendwann kam ich völlig zerschunden oben an am Weg und blieb erstmal ein paar Minuten stehen, bevor ich mich auf den Weg zu Dose 13 und 12 machte. (Für die 13 musste ich einen Umweg machen).
Nun gings aber wieder besser, das nächste Problem war aber, dass es November ist und um halb 5 wirds dunkel. Viel Zeit hatte ich gar nicht mehr. So musste ich noch eine ehemalige Burg aufsuchen und wurde aber dafür mit einem sagenhaften Blick auf Isny und Kempten belohnt. (Über Isny erzähl ich jetzt mal nix, denn da hatte ich kürzlich einen kleinen Dosensuchunfall: Steig nie auf eine alte Holzleiter, sag ich nur. Die Sprossen könnten brechen)
Achja, es regnete mittlerweile nicht schlecht. Was die Sache auch nicht besser machte. Da es jetzt schon fast 16 Uhr war, brach ich die Expedition nach der 16. Dose ab und fuhr hinunter in das Glasmacherdorf um auf eine Hauptstraße zu kommen. Jetzt hatte ich noch 10 km zu radeln und das komplett bergauf. Aber auch das hab ich natürlich noch geschafft und um 17 Uhr war ich einigermaßen erledigt wieder am Auto in Eschach.
Die Fortsetzung wird sich wohl auf den Frühling verzögern.
Gestern war ich dann in Füssen und Umgebung auf Dosensuche. Dabei wurde ich noch ein Erstfinder einer Dose.
Dafür musste ich 11 km am Halblech entlang laufen und Aufgaben lösen. Schöne Strecke. Moderat gings immer nach oben und oben angekommen, durfte ich mit Affenzahn wieder nach unten sausen.
Mit dem Wetter hatte ich noch Glück, es schien oft die Sonne.
Jetzt musste ich nach Ussenburg. Und von dort hatte ich schon mal die erste Wahnsinnsaussicht auf den Forggensee und die Schneebedeckten Berge.
Ich musste auch zu einem hübschen Weiher und in Füssen auf den Galgenberg.
Als ich den erklommen hatte, wurde ich von einer Frau begrüßt, die meinte, hier muss man einfach hoch, bei dieser herrlichen Aussicht. Joooo. War mir erstmal egal, erst wird die Dose gesucht. Danach konnte ich der Frau recht geben. Tolle Aussicht wieder mal. Diesmal konnte man auch Füssen bewundern und dieses komische Schloß das so ähnlich aussieht wie das in Disney World.
Berg wieder runter und jetzt durfte ich auf einen Müllberg. Natürlich ist der mittlerweile renaturiert. Ich bin mit dem Selbstbewusstseins des Superdosenfinders hochgestiefelt. Ich brauch doch kein GPS für diesen doofen Müllberg, find ich auch so die Dose. Aber denkste, ich wurde nicht fündig. Also wieder nach unten getrabt und doch das GPS bemüht. Diese Arroganz musste einfach bestraft werden, nicht wahr? Komisch, mit GPS hab ich die Dose gleich gefunden.
Übrigens darf auf dem Berg nicht geraucht werden, was mir ja ziemlich wurscht ist, weil durch die Entgasung ein eventuell explosives Gasgemisch entstehen kann. BUMM, es regnet Müll über Füssen.
Ich war noch nicht fertig. Ich durfte zum Lechfall. Meiomei, da war ich ja seit 30 Jahren nicht mehr. Beeindruckt ging ich über die Brücke und fand bald die Dose.
Nun noch ins Faulenbacher Tal und dort noch einen Lauf nach oben gemacht, in Richtung Mitter- und Obersee. Auch hier gabs eine Dose zu loggen und schon war ich wieder auf dem Rückweg. Das reichte dann aber auch wieder für den heutigen Tag und gut gelaunt, mit kaum zerkratzten Beinen fuhr ich wieder nach Hause.
Freitag, 7. November 2008
Was für ein geiler Cachertag
Meine Güte, war das heute ein schöner Tag um auf Dosenjagd zu gehen.
Wo gings hin? Nach langem überlegen hab ich mir die Route um den Falkenstein im Oberallgäu ausgesucht. Aber nur die kleine Runde. Denn es ist Herbst und da is um 5 Uhr Kuahranzanocht, weisch? Um halb 12 kam ich am Parkplatz in Rottach an.
Was anziehen? Es wird gar nicht so kalt bleiben, also leichtes Kampfhäs angezogen. Bauchtasche mit allem was man so braucht. Kleine Taschenlampe, GPS, Palm für die Beschreibung, Kuli, Travel Bug. Aber nix zu trinken. Bin ja bald zurück, gell? Für die 11 km brauchts nix.
Also machte ich mich auf die Socken in Schuhen und bin in die Hügel marschiert.
Die erste Zeit war angenehm, da konnte ich schön über Feldwege im zügigen Tempo laufen. Ich war bald nur noch 6 Meter von der ersten Dose entfernt. Hm, also horizontal. Aber in 6 Metern Entfernung war nur Luft. Tja, also Beschreibung durchgelesen und fest gestellt, dass mir ein Wegpunkt vorgegeben war, den ich natürlich verpasst hab. Ich sollte vor 400 Metern links abbiegen. Ich war natürlich rechts. Also alles zurück und den andern Weg genommen zack, hatte ich schon die Dose geloggt.
Weiter gings, bis ich an einer riesigen alten Wurzel vorbei kam. Dort lag eine Dose und schon war ich wieder unterwegs.
Von hier an wurde es erstmal heftig. Einen schmalen Pfad musste ich 300 Höhenmeter nach oben folgen. Auf halbem Weg hats mich auch noch hingepfeffert und als ich endlich oben angekommen bin, hat mein Puls ganz schön gehämmert und der Schweiß tropfte fröhlich von der Nasenspitze, aber ich war oben an dieser schönen Ruine und konnte ordentlich die Aussicht genießen und eine Dose loggen.
Weiter gings auf Wiesen entlang, wo jetzt noch im November bimmelnde Kühe grasten und Geocacher in roter Jacke beäugten.
Ich hatte echt einen Traumtag erwischt, es war bestes Wetter, aber es war nicht warm, besser gehts doch nicht, oder? So trabte ich vor mich hin und loggte bald Dose Nummer 4 und 5, dann musste ich eine Anhöhe hoch um in einer großen Felsspalte eine Dose zu suchen. Steil gings hoch, das hieß auch, steil wieder nach unten. Das war ein Geeiere. So, nun weiter zur Dose mit der Nummer sieben und damit hatte ich eigentlich mein Vorhaben erledigt. Aber es waren erst 2 Stunden vergangen, ich hatte eigentlich noch Zeit und deshalb beschloß ich, den zweiten Teil auch noch in Angriff zu nehmen. In 3 Stunden ist es aber dunkel, rumtrödeln sollte ich also nicht.
Ich lief weiter unter einem Berghang entlang und fand mich plötzlich mitten in einem Steilhang. Irgendwo hinter mir hab ich eine Biegung verpasst. Den Steilhang wollte ich jetzt nicht unbedingt runterrutschen, da würde es sauber nach unten gehn auf dem Hosenboden. Also wieder zurück und unter Laub die Treppe gefunden. Geht doch. Bald war Dose 9 erreicht und nun lief ich ein paar hundert Meter weiter, bis ich endlich beim Gipfelkreuz des Falkenstein angekommen bin. Das Gipfelkreuzbuch war voll, aber ich hab mich noch reingedrängt. 10 Meter weiter war auch schon die Dose für uns Geocacher um sich einzutragen. Ich genoß die Phänomenale Aussicht über das Oberallgäu, aber bald schon lief ich weiter. Auf dem Gratweg gings am Grat (wer häts dacht) entlang. Noch eine Dose und freier Blick auf den Grünten. Nun durfte ich meist nach unten laufen. War insofern ganz angenehm, aber durch die Bremserei in den Schuhen, merkte ich doch, dass meine Fußsohlen heiß wurden.
Wurscht.
Immer weiter gings nach unten und irgendwann kam ich an einem Wendepunkt an, an einem Pavillon. Von dort hatte man nun einen Ausblick nach Süden, bis nach Österreich rüber. Dose geloggt und nun weiter nach unten in die andere Richtung.
Hier war die Gegend recht wild und überall waren große Felsen, die sich im laufe der Zeit aus dem Berg gelöst haben und in Richtung Tal gepollert sind. Die Dosen waren auch immer toll versteckt, da haben sich die Owner einiges einfallen lassen.
Ich war schon an der 14. Dose, als ich nun wirklich langsam richtig durst bekommen habe. Aber das Ziel ist ja schon absehbar. Das steh ich schon durch. Mir blieb ja auch nix anderes übrig nicht wahr? Der Berg war auch recht trocken, nirgends hab ich einen Bach gefunden, erst kurz vor Schluß hab ich noch einen Bach leer getrunken. Schlluuuuuuuurrrrrrrrrppppppp. Aber soweit war ich ja noch nicht. Ich musste noch eine Klettereinlage machen und einen Felsen erklimmen im eine Dose zu loggen.
Bei der 16. Dose war ich wieder im Tal unten und hab eben jenen Bach entdeckt. Jetzt konnte ich von hier aus nach oben sehen und die ganze Nagelfluhkette betrachten, die ich durchwandert habe. Das kam mir dann schon heftiger vor von hier unten, als es eigentlich tatsächlich war.
Aber 2 Dosen hatte ich ja noch vor mir und die lagen auch noch im Abstand von einem knappen Kilometer. Aber mir gings ja noch gut, ich war kürzlich am Bach :)
Bei der letzten Dose musste ich nochmal in den Felsen herum suchen und das war eigentlich die erste Dose, die ich auch wirklich suchen musste. Aber nach 5 Minuten konnte ich auch diese abhaken. Nun lief ich die letzten paar hundert Meter zum Auto und machte die Tüte mit der Nußschnecke auf und die 2 Literflasche Wasser. Auf dem GPS stand auch, dass ich in der Zeit gut über 20 km gelaufen bin.
Gerade mal 4:40 Stunden brauchte ich für die Runde, die für 8 Stunden ausgelegt war. Das geht scho, gell? Und nachdem es noch einigermaßen hell war, hab ich noch 4 weitere Dosen gesucht. 2 waren sehr einfach. Bei einer Dose musste ich zum 'hohlen Stein'. Das war auch noch so ein Highlight. Am Fluß Rottach steht ein supergroßer Felsen und durch permanentes Tropfen über viele millionen Jahre wurde der Stein ausgehöhlt. Dort krabbelte ich in den Fels hinein und konnte darin aufrecht stehen. Nur die Füße konnte man von außen sehen, ich war im Fels verschwunden. Aber die Dose war nicht drinnen, die war draussen. Aber auch die konnte sich nicht lang verstecken.
Jetzt hatte ich aber fast genug, einer geht noch.
Zurück beim Auto, stellte ich fest, dass ich noch an einer Ruine vorbei komme. Also hab ich die auch noch angesteuert, die große Taschenlampe raus geholt und die Ruine Rottach erklommen. Die wird gerade renoviert. Dose gefunden und jetzt reichte es mir aber wirklich. Ich fuhr grinsend nach Hause.
Das waren dann heute 22 Dosen, die ich gefunden habe.
Auch net schlecht, gell?
Und was war das bloß für ein genialer Tag? Der Wahnsinn. Göttlich. Phänomenal. Ich krieg die Tür nicht zu. Sagte ich schon 'Super'?
Wo gings hin? Nach langem überlegen hab ich mir die Route um den Falkenstein im Oberallgäu ausgesucht. Aber nur die kleine Runde. Denn es ist Herbst und da is um 5 Uhr Kuahranzanocht, weisch? Um halb 12 kam ich am Parkplatz in Rottach an.
Was anziehen? Es wird gar nicht so kalt bleiben, also leichtes Kampfhäs angezogen. Bauchtasche mit allem was man so braucht. Kleine Taschenlampe, GPS, Palm für die Beschreibung, Kuli, Travel Bug. Aber nix zu trinken. Bin ja bald zurück, gell? Für die 11 km brauchts nix.
Also machte ich mich auf die Socken in Schuhen und bin in die Hügel marschiert.
Die erste Zeit war angenehm, da konnte ich schön über Feldwege im zügigen Tempo laufen. Ich war bald nur noch 6 Meter von der ersten Dose entfernt. Hm, also horizontal. Aber in 6 Metern Entfernung war nur Luft. Tja, also Beschreibung durchgelesen und fest gestellt, dass mir ein Wegpunkt vorgegeben war, den ich natürlich verpasst hab. Ich sollte vor 400 Metern links abbiegen. Ich war natürlich rechts. Also alles zurück und den andern Weg genommen zack, hatte ich schon die Dose geloggt.
Weiter gings, bis ich an einer riesigen alten Wurzel vorbei kam. Dort lag eine Dose und schon war ich wieder unterwegs.
Von hier an wurde es erstmal heftig. Einen schmalen Pfad musste ich 300 Höhenmeter nach oben folgen. Auf halbem Weg hats mich auch noch hingepfeffert und als ich endlich oben angekommen bin, hat mein Puls ganz schön gehämmert und der Schweiß tropfte fröhlich von der Nasenspitze, aber ich war oben an dieser schönen Ruine und konnte ordentlich die Aussicht genießen und eine Dose loggen.
Weiter gings auf Wiesen entlang, wo jetzt noch im November bimmelnde Kühe grasten und Geocacher in roter Jacke beäugten.
Ich hatte echt einen Traumtag erwischt, es war bestes Wetter, aber es war nicht warm, besser gehts doch nicht, oder? So trabte ich vor mich hin und loggte bald Dose Nummer 4 und 5, dann musste ich eine Anhöhe hoch um in einer großen Felsspalte eine Dose zu suchen. Steil gings hoch, das hieß auch, steil wieder nach unten. Das war ein Geeiere. So, nun weiter zur Dose mit der Nummer sieben und damit hatte ich eigentlich mein Vorhaben erledigt. Aber es waren erst 2 Stunden vergangen, ich hatte eigentlich noch Zeit und deshalb beschloß ich, den zweiten Teil auch noch in Angriff zu nehmen. In 3 Stunden ist es aber dunkel, rumtrödeln sollte ich also nicht.
Ich lief weiter unter einem Berghang entlang und fand mich plötzlich mitten in einem Steilhang. Irgendwo hinter mir hab ich eine Biegung verpasst. Den Steilhang wollte ich jetzt nicht unbedingt runterrutschen, da würde es sauber nach unten gehn auf dem Hosenboden. Also wieder zurück und unter Laub die Treppe gefunden. Geht doch. Bald war Dose 9 erreicht und nun lief ich ein paar hundert Meter weiter, bis ich endlich beim Gipfelkreuz des Falkenstein angekommen bin. Das Gipfelkreuzbuch war voll, aber ich hab mich noch reingedrängt. 10 Meter weiter war auch schon die Dose für uns Geocacher um sich einzutragen. Ich genoß die Phänomenale Aussicht über das Oberallgäu, aber bald schon lief ich weiter. Auf dem Gratweg gings am Grat (wer häts dacht) entlang. Noch eine Dose und freier Blick auf den Grünten. Nun durfte ich meist nach unten laufen. War insofern ganz angenehm, aber durch die Bremserei in den Schuhen, merkte ich doch, dass meine Fußsohlen heiß wurden.
Wurscht.
Immer weiter gings nach unten und irgendwann kam ich an einem Wendepunkt an, an einem Pavillon. Von dort hatte man nun einen Ausblick nach Süden, bis nach Österreich rüber. Dose geloggt und nun weiter nach unten in die andere Richtung.
Hier war die Gegend recht wild und überall waren große Felsen, die sich im laufe der Zeit aus dem Berg gelöst haben und in Richtung Tal gepollert sind. Die Dosen waren auch immer toll versteckt, da haben sich die Owner einiges einfallen lassen.
Ich war schon an der 14. Dose, als ich nun wirklich langsam richtig durst bekommen habe. Aber das Ziel ist ja schon absehbar. Das steh ich schon durch. Mir blieb ja auch nix anderes übrig nicht wahr? Der Berg war auch recht trocken, nirgends hab ich einen Bach gefunden, erst kurz vor Schluß hab ich noch einen Bach leer getrunken. Schlluuuuuuuurrrrrrrrrppppppp. Aber soweit war ich ja noch nicht. Ich musste noch eine Klettereinlage machen und einen Felsen erklimmen im eine Dose zu loggen.
Bei der 16. Dose war ich wieder im Tal unten und hab eben jenen Bach entdeckt. Jetzt konnte ich von hier aus nach oben sehen und die ganze Nagelfluhkette betrachten, die ich durchwandert habe. Das kam mir dann schon heftiger vor von hier unten, als es eigentlich tatsächlich war.
Aber 2 Dosen hatte ich ja noch vor mir und die lagen auch noch im Abstand von einem knappen Kilometer. Aber mir gings ja noch gut, ich war kürzlich am Bach :)
Bei der letzten Dose musste ich nochmal in den Felsen herum suchen und das war eigentlich die erste Dose, die ich auch wirklich suchen musste. Aber nach 5 Minuten konnte ich auch diese abhaken. Nun lief ich die letzten paar hundert Meter zum Auto und machte die Tüte mit der Nußschnecke auf und die 2 Literflasche Wasser. Auf dem GPS stand auch, dass ich in der Zeit gut über 20 km gelaufen bin.
Gerade mal 4:40 Stunden brauchte ich für die Runde, die für 8 Stunden ausgelegt war. Das geht scho, gell? Und nachdem es noch einigermaßen hell war, hab ich noch 4 weitere Dosen gesucht. 2 waren sehr einfach. Bei einer Dose musste ich zum 'hohlen Stein'. Das war auch noch so ein Highlight. Am Fluß Rottach steht ein supergroßer Felsen und durch permanentes Tropfen über viele millionen Jahre wurde der Stein ausgehöhlt. Dort krabbelte ich in den Fels hinein und konnte darin aufrecht stehen. Nur die Füße konnte man von außen sehen, ich war im Fels verschwunden. Aber die Dose war nicht drinnen, die war draussen. Aber auch die konnte sich nicht lang verstecken.
Jetzt hatte ich aber fast genug, einer geht noch.
Zurück beim Auto, stellte ich fest, dass ich noch an einer Ruine vorbei komme. Also hab ich die auch noch angesteuert, die große Taschenlampe raus geholt und die Ruine Rottach erklommen. Die wird gerade renoviert. Dose gefunden und jetzt reichte es mir aber wirklich. Ich fuhr grinsend nach Hause.
Das waren dann heute 22 Dosen, die ich gefunden habe.
Auch net schlecht, gell?
Und was war das bloß für ein genialer Tag? Der Wahnsinn. Göttlich. Phänomenal. Ich krieg die Tür nicht zu. Sagte ich schon 'Super'?
Dienstag, 4. November 2008
Herzlichen Glückwunsch Charly
Heute gibts was zu feiern.
Heute Nachmittag hab ich meinen 500. Cache gefunden.
Dafür war ich in Schongau in der Nähe, bei einer ehemaligen Burg.
Dort durfte auch eine Münze von mir rein zum Jubiläum.
Da war doch noch ein Grund zu feiern? Achja, ich hab Geburtstag. Das hab ich doch prima hinbekommen, oder?
Gut, dann trink ich jetzt erstmal einen Kaffee auf mein Wohl.
Heute Nachmittag hab ich meinen 500. Cache gefunden.
Dafür war ich in Schongau in der Nähe, bei einer ehemaligen Burg.
Dort durfte auch eine Münze von mir rein zum Jubiläum.
Da war doch noch ein Grund zu feiern? Achja, ich hab Geburtstag. Das hab ich doch prima hinbekommen, oder?
Gut, dann trink ich jetzt erstmal einen Kaffee auf mein Wohl.
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