HOLE IN ONE

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HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Donnerstag, 20. November 2008

550 Dosen

Seit meinem letzten Eintrag sind schon wieder 50 Dosen vergangen :)
Ja, was gibts denn zu erzählen?
Ich war natürlich wieder in den Wäldern.
Recht anstrengend war eine Runde hinter Kempten am 'Schwarzen Grat' . Die Runde besteht eigentlich aus 24 Dosen, die wollte ich natürlich alle machen auf der Runde die 28 km lang sein soll und dabei noch knapp 1000 Höhenmeter hat. Klar, mitm Rad, zu Fuß wär mir das zu heavy geworden. Aber ich hab ja eh net alle Dosen geschafft, nur etwas mehr als die Hälfte. Und warum? Weils gar nicht sooo einfach war.
Angefangen hats damit, dass ich gleich mal bei der ersten Dose die Rübe in die Brennnesseln gesteckt hab, so genau hab ich nach der Dose gesucht. Und manche Brennnesseln sind ziemlich fies. Diese Sorte war äusserst fies. So brannte mir den ganzen Tag bis in die Nacht hinein die rechte Gesichtshälfte. Sehr angenehm. Aber die Dose hab ich gefunden.
Ich war die ganze Zeit auf Höhen zwischen 900 und 1160 Metern zu finden. Und meist pendelte ich auch wirklich auf diesen Höhen. Das hieß mal bergab, mal bergauf. Auf und nieder, immer wieder.
Die ersten Dosen waren ganz gut zu machen, auch wenn die dritte Dose mutwillig zerstört wurde. Das sind immer die Oberhelden, die zufällig eine Dose finden und nix besseres zu tun haben, als diese kaputt zu machen. Doof eben und ärgerlich für die Owner und natürlich auch für die Suchenden.
Bei der sechsten Dose musste ich eine ganze Weile suchen, aber dann fand ich sie doch noch. Eine Filmdose war mit einer Baumrinde fest geschraubt. Klar, dass die sehr gut getarnt war.
Dann ging alles glatt, sogar an einem Gipfelkreuz kam ich vorbei mit dem Rad. Die Dose dort oben war formsache. Nun gings hinab in ein Glasmacherdorf, die schönen Höhenmeter wieder nach unten. Aber das Dorf war echt putzig. Blooooß kein Stress und diese Ruhe noch dazu. Schön. Aber ich musste weiter. Nebenbei hab ich noch zwei andere Dosen, abseits der Runde gemacht. Einmal musste ich in einen Tunnel rein, was früher für die Glasmacher gebaut war. Habs nicht so recht kapiert.
Weiter gings in die Wälder und jetzt wurde es bösartig. Die 10. Dose ging ja noch, aber dann hieß es rein in die Wand. Ich musste mein Rad abstellen und bin so 70 Höhenmeter nach oben gegrattelt. Rutschig und matschig wars zudem. Anschließend musste ich den Berg wieder runter. Aber geschafft ist geschafft. Wieder aufs Rad und weiter. So, jetzt kommt gleich das große Fluchen. Ich konnte mich entscheiden zwischen der Warmduscherstrecke, auf einem Weg der nach oben in den Berg führte, oder den Weg für die Harten. Klar, ich bin ja kein Schattenparker oder Beckenrandschwimmer und machte die harte Version. Hätt ich das mal besser bleiben lassen. Es ging supersteil nach oben. Übrigens, das Rad musste natürlich mit. Die Steilheit war nicht sonderlich angenehm, aber was das ganze noch höllisch machte, waren die Brombeersträucher. Die haben mich wahnsinnig gemacht. Ich hatte nur eine kurze Hose an und verhederte mich ständig in den Sträuchern. Und wenn so ein dornenbewehrter Strauch die Schienbeine und die Waden aufreisst, dann ist das nicht sehr lustig. Und wenn die Dornen immer wieder sich in die bereits kaputten Beine reissen, dann hat man schon mal leichter gelacht. Dazu kam natürlich noch das Stolpern. Es war so steil und blöd, dass ich mich alle 10 Meter aufs Fahrrad stützen musste um Luft zu holen. Und ich hatte noch etwa 270 Meter vor mir, dazu noch die Perspektive, dass es permanent steil hoch geht und auch das Rad immer wieder über Wurzeln und Bäume gewuchtet werden musste. Der Schweiß lief mir auch immer schön von der Nase. Meter für Meter kämpfte ich mich vor und fluchte in den Wald rein, was das Zeug hielt. Als wenn mich noch die Tierwelt verarschen wollte, sprangen knapp neben mir drei Rehe durch die Botanik und schienen mich zu verhöhnen und zu sagen 'Geht doch ganz einfach' so einen Hass hatte ich noch nie auf Rehe. Mittlerweile find ich sie auch wieder süß. Ehrlich.
Irgendwann kam ich völlig zerschunden oben an am Weg und blieb erstmal ein paar Minuten stehen, bevor ich mich auf den Weg zu Dose 13 und 12 machte. (Für die 13 musste ich einen Umweg machen).
Nun gings aber wieder besser, das nächste Problem war aber, dass es November ist und um halb 5 wirds dunkel. Viel Zeit hatte ich gar nicht mehr. So musste ich noch eine ehemalige Burg aufsuchen und wurde aber dafür mit einem sagenhaften Blick auf Isny und Kempten belohnt. (Über Isny erzähl ich jetzt mal nix, denn da hatte ich kürzlich einen kleinen Dosensuchunfall: Steig nie auf eine alte Holzleiter, sag ich nur. Die Sprossen könnten brechen)
Achja, es regnete mittlerweile nicht schlecht. Was die Sache auch nicht besser machte. Da es jetzt schon fast 16 Uhr war, brach ich die Expedition nach der 16. Dose ab und fuhr hinunter in das Glasmacherdorf um auf eine Hauptstraße zu kommen. Jetzt hatte ich noch 10 km zu radeln und das komplett bergauf. Aber auch das hab ich natürlich noch geschafft und um 17 Uhr war ich einigermaßen erledigt wieder am Auto in Eschach.
Die Fortsetzung wird sich wohl auf den Frühling verzögern.
Gestern war ich dann in Füssen und Umgebung auf Dosensuche. Dabei wurde ich noch ein Erstfinder einer Dose.
Dafür musste ich 11 km am Halblech entlang laufen und Aufgaben lösen. Schöne Strecke. Moderat gings immer nach oben und oben angekommen, durfte ich mit Affenzahn wieder nach unten sausen.
Mit dem Wetter hatte ich noch Glück, es schien oft die Sonne.
Jetzt musste ich nach Ussenburg. Und von dort hatte ich schon mal die erste Wahnsinnsaussicht auf den Forggensee und die Schneebedeckten Berge.
Ich musste auch zu einem hübschen Weiher und in Füssen auf den Galgenberg.
Als ich den erklommen hatte, wurde ich von einer Frau begrüßt, die meinte, hier muss man einfach hoch, bei dieser herrlichen Aussicht. Joooo. War mir erstmal egal, erst wird die Dose gesucht. Danach konnte ich der Frau recht geben. Tolle Aussicht wieder mal. Diesmal konnte man auch Füssen bewundern und dieses komische Schloß das so ähnlich aussieht wie das in Disney World.
Berg wieder runter und jetzt durfte ich auf einen Müllberg. Natürlich ist der mittlerweile renaturiert. Ich bin mit dem Selbstbewusstseins des Superdosenfinders hochgestiefelt. Ich brauch doch kein GPS für diesen doofen Müllberg, find ich auch so die Dose. Aber denkste, ich wurde nicht fündig. Also wieder nach unten getrabt und doch das GPS bemüht. Diese Arroganz musste einfach bestraft werden, nicht wahr? Komisch, mit GPS hab ich die Dose gleich gefunden.
Übrigens darf auf dem Berg nicht geraucht werden, was mir ja ziemlich wurscht ist, weil durch die Entgasung ein eventuell explosives Gasgemisch entstehen kann. BUMM, es regnet Müll über Füssen.
Ich war noch nicht fertig. Ich durfte zum Lechfall. Meiomei, da war ich ja seit 30 Jahren nicht mehr. Beeindruckt ging ich über die Brücke und fand bald die Dose.
Nun noch ins Faulenbacher Tal und dort noch einen Lauf nach oben gemacht, in Richtung Mitter- und Obersee. Auch hier gabs eine Dose zu loggen und schon war ich wieder auf dem Rückweg. Das reichte dann aber auch wieder für den heutigen Tag und gut gelaunt, mit kaum zerkratzten Beinen fuhr ich wieder nach Hause.

4 Kommentare:

Hilde hat gesagt…

Im November mit kurzer Hose...brrrrr... hättest mal lieber eine lange angezogen

Für die Aussichten beneide ich dich echt. Wohin man überall kommt, wenn man so komischen Dosen auf der Spur ist.

Ist wieder mal witzig zu lesen und wenn ich mir das so bildlich vorstell, muss ich schon schmunzeln :)

Werner hat gesagt…

"Die Fortsetzung wird sich wohl auf den Frühling verzögern."

Und da will er was von Schattenparker erzählen, du..du Gelsattelfahrer !

Charly hat gesagt…

Ist a bissal doof, wenn man erst einen halben Meter Schnee schippen muss, um an die Dose zu kommen. An miiiiir liegts natürlich nicht.
Gelsattel hab ich keinen
*schwöör*

Hase hat gesagt…

"...mit dem Selbstbewusstseins des Superdosenfinders hochgestiefelt" - hihi.
Du machsch was mit, aber ehrlich!
Schöööön!