Ein Cacherkollege hat sich kürzlich in den Wald getrollt, um eine nette Serie im Holzerwald zu machen, dabei gabs folgende Begegnung.
Den Dialog hat er mir gemailt und ich hab mich ja fast unter den Tisch geschmissen vor lachen.
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Situation: ich zum zweiten Mal da um den Cache im Wald zu suchen, weil beim ersten Mal die Zeit nicht mehr gereicht hat - schon etwas länger suchend; plötzlich nähert sich ein männliches Wesen, ganz offensichtlich etwas suchend..
Ich: Servus...
Er: Servus
Ich: auch auf der Suche?
Er: Ja; aber ich kann einfach nix finden, such schon einige Zeit, aber ich find nix..
Ich: Ich auch net; schon zum 2. Mal da - alles abgesucht in 2 Meter Entfernung vom Graben und in Kniehöhe.
Er: Ja, aber ich find nichts - feucht gnug wars ja..
Ich: Hmm (was meint er?), vor knapp drei Wochen hat's einer gefunden, müsste also noch da sein..
Er: Echt?
Ich: Ja...
Sag mal: welcher bist du denn jetzt eigentlich?
Er: Aus Ronsdorf
Ich: Nee, ich mein welchen Namen hast du im Geo..dings im Internet
Er: Ich?? Sowas hab i net
Ich: Echt? Du suchst nur?
Er: Ja, i such nur
Ich: Hmm, des ist ja interessant..
(geht unten weiter)
Er: Ja, ja, i such nur --Pause--- Pilze
(er sagte PILZE!! Ich hätt mein gesicht gerne gesehen dabei..)
Weitere Entwicklung: "Er" trollt sich in den Wald und sucht seine Pilze - ich dreh mich um, schau den Baumstumpf an und seh was helles schimmern: Cache gefunden!
:-))))
HOLE IN ONE
Dienstag, 30. Juni 2009
Samstag, 27. Juni 2009
109,9 - 79,9
Nein, das sind nicht meine Lieblingsradiosender. Das ist meine Waage, die mich von meinem Höhepunkt zu meinem Tiefpunkt begleitet hat. Wobei der Höhepunkt eigentlich mein Tiefpunkt war und umgekehrt.
Die Geschichte ist ja bekannt. Im Jahr 2002 hab ich mit Entsetzen fest gestellt, dass ich unglaublich zugenommen hab im Laufe der Zeit, dann hab ich den Entschluß gefasst, etwas dagegen zu tun und hab mir eine Waage gekauft, die mir dann auch ganz fies zeigte, dass ich 109,9 Kilo wiege. Da war ich doch recht fertig.
Nach einem halben Jahr laufen, war ich bei 85 Kilo angekommen. Das Gewicht hab ich seitdem eigentlich mehr oder weniger gehalten. Mal war ich bei 83 Kilo und im letzten Jahr sogar mal bei 88 Kilo. Auf die Waage bin ich eh nur noch alle halbe Jahr mal wieder drauf gestanden.
Nachdem in letzter Zeit aus allen Ecken gesagt wurde, dass ich doch ganz schön schmal wäre, wollte ich dann doch mal wieder auf die Waage gucken, was die so sagt. Also bin ich heute Früh auf die Waage gestanden, schaute auf die Anzeige und bekam große Augen. Da stand keine 8 davor, ich wog genau 79,9 Kilo. Ich dachte, ich seh schlecht. Ich hab zwar immer geträumt davon, dass ich irgendwann mal unter 80 Kilo wiegen möchte, aber dass ich das in diesem Leben noch hinkriegen könnte, das glaubte ich nicht mehr. Umso mehr freute ich mich darüber.
Und das hab ich hinbekommen unbewusst, ohne dass ich es darauf angelegt hätte, sondern einfach nur deshalb, weil ich Veganer bin. Schlicht und ergreifend.
Die guten Räte, die ich ebenfalls aus allen Ecken zu hören bekomme, dass vegane Ernährung nicht gut ist, Mangelerscheinungen, nicht ausgewogen, Salatblätter fressen, Selbstkasteiung, Verzicht kann in Anbetracht dessen, dass ich
1. Ein tolles Gewicht habe
2. Dabei super aussehe. Da is nix mit blass.
3. Unsere Ernährung vielfältiger ist als in Omnizeiten
4. Ich mich grandios fühle
5. Ein Marathon weggesteckt wird, wie ein guten Morgen Joggerl
6. Mein Blutdruck göttlich ist und ich mit Sicherheit auch Spitzenblutwerte habe. Demnächst werd ich auch ein großes Blutbild machen lassen und werd das Ergebnis mitteilen.
7. Meine Haut viel schöner ist
8. Ich trotz Marathon in der Sonne keinen Sonnenbrand bekommen habe und das ohne Sonnenmilch, die ich vergessen habe.
9. Ich nebenbei noch einigen Tieren das Leben erlasse.
Man könnte ja sagen, Charly, jetzt reichts aber dann mit abnehmen. Aber ich kann ja nix dagegen machen. Mein Körper wird noch sämtlichen Müll aus mir austreiben und schließlich sein eigenes Traumgewicht finden. Ich brauch lediglich nur das richtige Essen hinzufügen. Und das ist vegan.
Die Geschichte ist ja bekannt. Im Jahr 2002 hab ich mit Entsetzen fest gestellt, dass ich unglaublich zugenommen hab im Laufe der Zeit, dann hab ich den Entschluß gefasst, etwas dagegen zu tun und hab mir eine Waage gekauft, die mir dann auch ganz fies zeigte, dass ich 109,9 Kilo wiege. Da war ich doch recht fertig.
Nach einem halben Jahr laufen, war ich bei 85 Kilo angekommen. Das Gewicht hab ich seitdem eigentlich mehr oder weniger gehalten. Mal war ich bei 83 Kilo und im letzten Jahr sogar mal bei 88 Kilo. Auf die Waage bin ich eh nur noch alle halbe Jahr mal wieder drauf gestanden.
Nachdem in letzter Zeit aus allen Ecken gesagt wurde, dass ich doch ganz schön schmal wäre, wollte ich dann doch mal wieder auf die Waage gucken, was die so sagt. Also bin ich heute Früh auf die Waage gestanden, schaute auf die Anzeige und bekam große Augen. Da stand keine 8 davor, ich wog genau 79,9 Kilo. Ich dachte, ich seh schlecht. Ich hab zwar immer geträumt davon, dass ich irgendwann mal unter 80 Kilo wiegen möchte, aber dass ich das in diesem Leben noch hinkriegen könnte, das glaubte ich nicht mehr. Umso mehr freute ich mich darüber.
Und das hab ich hinbekommen unbewusst, ohne dass ich es darauf angelegt hätte, sondern einfach nur deshalb, weil ich Veganer bin. Schlicht und ergreifend.
Die guten Räte, die ich ebenfalls aus allen Ecken zu hören bekomme, dass vegane Ernährung nicht gut ist, Mangelerscheinungen, nicht ausgewogen, Salatblätter fressen, Selbstkasteiung, Verzicht kann in Anbetracht dessen, dass ich
1. Ein tolles Gewicht habe
2. Dabei super aussehe. Da is nix mit blass.
3. Unsere Ernährung vielfältiger ist als in Omnizeiten
4. Ich mich grandios fühle
5. Ein Marathon weggesteckt wird, wie ein guten Morgen Joggerl
6. Mein Blutdruck göttlich ist und ich mit Sicherheit auch Spitzenblutwerte habe. Demnächst werd ich auch ein großes Blutbild machen lassen und werd das Ergebnis mitteilen.
7. Meine Haut viel schöner ist
8. Ich trotz Marathon in der Sonne keinen Sonnenbrand bekommen habe und das ohne Sonnenmilch, die ich vergessen habe.
9. Ich nebenbei noch einigen Tieren das Leben erlasse.
Man könnte ja sagen, Charly, jetzt reichts aber dann mit abnehmen. Aber ich kann ja nix dagegen machen. Mein Körper wird noch sämtlichen Müll aus mir austreiben und schließlich sein eigenes Traumgewicht finden. Ich brauch lediglich nur das richtige Essen hinzufügen. Und das ist vegan.
Sonntag, 21. Juni 2009
Marathon Nr.22 - Molsheim
Und schon kann ich über meinen 22. Marathon berichten.
Diesmal gings wieder nach Molsheim, bei Strasbourg. Letztes Jahr waren wir dort auch und haben ausgerechnet den heissesten Tag des Jahres erwischt. Ab 37° haben wir lieber nicht mehr aufs Thermometer geschaut. Aber zum Glück haben wir damals nur die halbe Distanz gemacht. Das hat völlig ausgereicht.
War es letztes Jahr brutzelheiss, war es dieses Jahr eher bibberkalt am Morgen.
Erst warens 8°, beim Start um halb 8 (Die sind doch nicht ganz sauber) warens 12° grad. Klar, wir waren zu früh da, aber das macht nix, können wir noch ein paar Caches suchen. Dann zurück nach Dorlisheim gekarrt, denn dort war der Start. Um halb 8 (Die sind doch nicht ganz echt im Kopf) war der Start. Mit Küsschen von Kerstin verabschiedet, die erst in 2 Stunden loslaufen darf. Der Start des Halbmarathons ist in Scharrachberg. Dort stossen dann die Marathonläufer dazu. Plan war, dass ich 2 Stunden für die halbe Distanz laufe und dann mit Kerstin zusammen den Rest laufe. Ob das hinhaut, wir werden sehen.
Also lief ich bequem los und versuchte immer auf diese Zeit hinzulaufen. War aber nicht so leicht, weil die Kilometerschilder nach grobem Gefühl aufgestellt waren. Dazu kamen am Anfang noch ein paar Hügel. Aber der grosse Teil der ersten Halbstrecke war doch recht flach. Zwischen Kilometer 16 und 18 ging es aber doch mal durchgehend bergauf. Gut, dass ich ein Polster raus gelaufen hab.
Die Strecke war durchgehend sehr schön. Ist ja klar, es wird ja durch Elsässer Weindörfer gelaufen. Auf dem Radweg laufend, kam immer wieder mal ein Bus vorbei, der die HM Läufer zu ihrem Start brachte. Alle klebten mit der Nase an der Scheibe und guckten Marathonläufer. Letztes Jahr hab ich selber noch geguckt.
Dann nach 1:59:30 war ich auch fast pünktlich beim Start des Halbmarathons und konnte Kerstin aufgabeln. Das hab ich doch fast perfekt hinbekommen. Allerdings hab ich nicht dran gedacht, dass der Start des Marathons eine Minute zu spät war. So musste Kerstin 30 Sekunden warten. Aber ich glaub, das war trotzdem nicht schlecht kalkuliert.
Nun liefen wir natürlich dem Feld hinterher und es dauerte auch nicht lange, bis wir die hintersten Läufer des Halbmarathons einsammelten. Wir haben ein bisschen geplaudert, was wir in den letzten zwei Stunden erlebt haben und schon waren wir bei Kilometer 24.
Völlig entspannt wollten wir unsere gemeinsamen Kilometer laufen. Bloss kein Stress. Und so wurde bei Versorgungsstellen ausgiebig Orangen gemümmelt und Wasser getrunken. Die Orangen waren übrigens vom Allerfeinsten. Kurios, wenn man bedenkt, dass bei uns Sommeranfang ist.
Grinsend liefen wir die schöne Strecke entlang und bedankten uns immer schön bei dem tollen Publikum. Das zwar verschwindend gering war, im Vergleich zu einem Stadtmarathon, aber dafür um Lichtjahre herzlicher. Die feuern dann genau uns beide an, sprechen uns mit Namen an, der auf der Startnummer steht und wünschen uns bon courage. Einer spielte unabsichtlich mit seinem Leben, als er mir Karl-Heinz Rummenigge zurief. ;-)
Hin und wieder hat ein Weinhändler einen Stand aufgebaut und bietet Wein vom eigenen 'Garten' an. Am Anfang hab ich das noch vermieden, aber mit der Zeit hab ich mich doch hinreissen lassen, später dann keinen Stand mehr ausgelassen.
Einmal bei km 30 musste Kerstin für kleine Hasen und ich setzte mich ein paar Meter weiter gemütlich auf eine Betonröhre und wartete geduldig ein paar Minuten. Die Läufer, die vorbei kamen fanden das schon recht seltsam, dass da einer grinsend mit Startnummer im Schneidersitz ist und nicht läuft. Jeder Zweite hatte einen Spruch parat.
Dann kam Kerstin den Berg runter geheizt und wir machten uns daran das Feld wieder aufzurollen.
Irgendwie war das schon kurios, wir dachten immer wieder an den Battle of Molsheim im vergangenen Jahr, an die Hitze und stellten fest, dass wir so gut wie keine Eindrücke von der Gegend hatten, so sehr hatten wir mit uns selbst zu tun. Auch die Weinberge kamen uns letztes Jahr so übel steil vor. Diesmal war das überhaupt nicht so. Aber wir schimpfen da nicht.
Die Sonne hat sich mittlerweile auch blicken lassen und wir hatten herrliche 20°. Superlaufwetter.
Wir alberten über die Mitläufer und fragten uns irgendwann, ob da noch eine andere Kategorie gelaufen wird?! Wer mit möglichst grossem Trinkrucksack nicht auf der Strecke unter der Last zusammen bricht. Es war echt wild, wieviel Läufer mit Trinkrucksack gelaufen sind. Da waren Exemplare dabei, die wogen bestimmt 10 Kilo. Einer hatte einen Trinkrucksack dabei, dazu noch einen Trinkgurt UND noch eine Flasche in der Hand. Dazu kommt noch, dass spätestens alle 3 km Versorgungsstellen kamen. Wenn wir wieder mal einen Rucksackträger sahen, der völlig erledigt Gehpausen machte, dann sagten wir uns, dass das ohne Rucksack nicht passiert wäre. Bööse.
Bis km 34 war die ganze Sache äusserst gemütlich, bis Kerstin irgendwann nicht mehr wollte. Neeeee, sie blieb nicht stehen, im Gegenteil, sie wollte eben nicht mehr stehen bleiben und ignorierte geflissentlich jede Getränkestation. Ich nicht, ich hab mittlerweile grossen Gefallen an den Weinständen gefunden und spülte aber auch mit Wasser nach. Das hiess dann aber auch für mich immer wieder Schwerstarbeit, weil ich ja immer wieder Kerstin einholen musste. Zu meiner Freude wurde sie auch von Kilometer zu Kilometer schneller. Aber ich blieb dran und holte sie zunächst immer wieder ein. Kaum war ich bei ihr, gabs schon wieder eine Unterbrechung in Form von Pinot Noir oder Muscat, oder Gewürztraminer. Und schon wurde wieder aufgeholt. Das hab ich auch noch nie gemacht, Intervalltraining nach 35 km. Puh. Das setzte sich so fort, bis ich bei km 39 einfach Kerstin ziehen lassen wollte. Aber irgendwann dacht ich mir, pfff, ich bleib dran. Es ist nicht mehr weit und das wär ja noch schöner wenn wir nicht zusammen ins Ziel kommen. Ich tipp mal, dass Kerstin mittlerweile eine Pace von 5:10 hatte. Da ist einholen irgendwie nicht mehr sooo einfach. Auf den letzten 2 Kilometern hatte ich dann auch keine Lust mehr den Leuten zu winken und biss auf die Zähne. Achja, Kerstin wurde immer noch schneller. Aber es war doch ganz schön geil auf den letzten Metern noch etliche Läufer zu überholen und zu desillusionieren. Startnummer auf den Rücken gedreht, damit die Überholten auch wussten, dass sie von einem Marathonläufer versägt wurden. (Scheiss Angeber, gell?)
Schliesslich landeten wir in Molsheim und weils grad so schön war, haben wir noch einen unwiederstehlichen Schlussspurt hingelegt und kamen nach 2:15 bzw 4:15 ins Ziel. Es lief ein bisschen besser als die 2:36 vom letzten Jahr.
Ich bekam ein Beweiseisen (Kerstin nicht, ätsch) ein gelbes T-Shirt und eine Flasche Wein für jeden Läufer.
Wir grinsten um die Wette, wegen dem schönen Lauf im schönen Elsass bei schönem Wetter und zur Belohnung gabs für mich gleich noch 3 kleine Bier hinterher.
Dann gingen wir in das Veranstaltergebäude und sah, dass sich unglaubliche 40 Masseure und Masseusen um die Beine der Läufer kümmerten. Das hab ich ja noch nie gesehen in der Menge bei so einem relativ kleinen Lauf. Najaaaa, wenn die dann schon auf Kundschaft warten, dann lassen wir uns doch net betteln, oder? Und so bekam ich noch eine 15 minütige Massage verpasst. Danach ging ich zu Kerstin rüber, die noch behandelt wurde. Das tut mal richtig gut.
Schliesslich gings mit dem Bus zurück zu unserm Auto. Ja klar, danach noch 3 Caches gesucht :)
Ach, es ist halt immer ein himmelweiter Unterschied zwischen den Läufen in Deutschland und Frankreich. In Deutschland hab ich oft das Gefühl, dass der Läufer ein zahlendes Objekt ist. Ausnahmen sind der Knastmarathon und Füssen. Wobei die auch schon besser drauf waren.
In Frankreich dagegen fühlt man sich als Läufer immer perfekt versorgt. Alle zerreissen sich, damit sie dir einen perfekten Lauftag besorgen. Es wird was geboten, es gibt immer super Verpflegungsstellen, lieber eine zuviel, als eine zuwenig. Die Leute sind alle freundlich und die Zuschauer im Elsass sind sowieso die allerbesten.
Und nächstes Jahr laufen wir zusammen den Marathon, wenns vom Datum her passt.
Schön wars. Und schon könnt ich auch schon wieder weiter laufen, damit ich bald über den 23. Marathon erzählen kann.
Diesmal gings wieder nach Molsheim, bei Strasbourg. Letztes Jahr waren wir dort auch und haben ausgerechnet den heissesten Tag des Jahres erwischt. Ab 37° haben wir lieber nicht mehr aufs Thermometer geschaut. Aber zum Glück haben wir damals nur die halbe Distanz gemacht. Das hat völlig ausgereicht.
War es letztes Jahr brutzelheiss, war es dieses Jahr eher bibberkalt am Morgen.
Erst warens 8°, beim Start um halb 8 (Die sind doch nicht ganz sauber) warens 12° grad. Klar, wir waren zu früh da, aber das macht nix, können wir noch ein paar Caches suchen. Dann zurück nach Dorlisheim gekarrt, denn dort war der Start. Um halb 8 (Die sind doch nicht ganz echt im Kopf) war der Start. Mit Küsschen von Kerstin verabschiedet, die erst in 2 Stunden loslaufen darf. Der Start des Halbmarathons ist in Scharrachberg. Dort stossen dann die Marathonläufer dazu. Plan war, dass ich 2 Stunden für die halbe Distanz laufe und dann mit Kerstin zusammen den Rest laufe. Ob das hinhaut, wir werden sehen.
Also lief ich bequem los und versuchte immer auf diese Zeit hinzulaufen. War aber nicht so leicht, weil die Kilometerschilder nach grobem Gefühl aufgestellt waren. Dazu kamen am Anfang noch ein paar Hügel. Aber der grosse Teil der ersten Halbstrecke war doch recht flach. Zwischen Kilometer 16 und 18 ging es aber doch mal durchgehend bergauf. Gut, dass ich ein Polster raus gelaufen hab.
Die Strecke war durchgehend sehr schön. Ist ja klar, es wird ja durch Elsässer Weindörfer gelaufen. Auf dem Radweg laufend, kam immer wieder mal ein Bus vorbei, der die HM Läufer zu ihrem Start brachte. Alle klebten mit der Nase an der Scheibe und guckten Marathonläufer. Letztes Jahr hab ich selber noch geguckt.
Dann nach 1:59:30 war ich auch fast pünktlich beim Start des Halbmarathons und konnte Kerstin aufgabeln. Das hab ich doch fast perfekt hinbekommen. Allerdings hab ich nicht dran gedacht, dass der Start des Marathons eine Minute zu spät war. So musste Kerstin 30 Sekunden warten. Aber ich glaub, das war trotzdem nicht schlecht kalkuliert.
Nun liefen wir natürlich dem Feld hinterher und es dauerte auch nicht lange, bis wir die hintersten Läufer des Halbmarathons einsammelten. Wir haben ein bisschen geplaudert, was wir in den letzten zwei Stunden erlebt haben und schon waren wir bei Kilometer 24.
Völlig entspannt wollten wir unsere gemeinsamen Kilometer laufen. Bloss kein Stress. Und so wurde bei Versorgungsstellen ausgiebig Orangen gemümmelt und Wasser getrunken. Die Orangen waren übrigens vom Allerfeinsten. Kurios, wenn man bedenkt, dass bei uns Sommeranfang ist.
Grinsend liefen wir die schöne Strecke entlang und bedankten uns immer schön bei dem tollen Publikum. Das zwar verschwindend gering war, im Vergleich zu einem Stadtmarathon, aber dafür um Lichtjahre herzlicher. Die feuern dann genau uns beide an, sprechen uns mit Namen an, der auf der Startnummer steht und wünschen uns bon courage. Einer spielte unabsichtlich mit seinem Leben, als er mir Karl-Heinz Rummenigge zurief. ;-)
Hin und wieder hat ein Weinhändler einen Stand aufgebaut und bietet Wein vom eigenen 'Garten' an. Am Anfang hab ich das noch vermieden, aber mit der Zeit hab ich mich doch hinreissen lassen, später dann keinen Stand mehr ausgelassen.
Einmal bei km 30 musste Kerstin für kleine Hasen und ich setzte mich ein paar Meter weiter gemütlich auf eine Betonröhre und wartete geduldig ein paar Minuten. Die Läufer, die vorbei kamen fanden das schon recht seltsam, dass da einer grinsend mit Startnummer im Schneidersitz ist und nicht läuft. Jeder Zweite hatte einen Spruch parat.
Dann kam Kerstin den Berg runter geheizt und wir machten uns daran das Feld wieder aufzurollen.
Irgendwie war das schon kurios, wir dachten immer wieder an den Battle of Molsheim im vergangenen Jahr, an die Hitze und stellten fest, dass wir so gut wie keine Eindrücke von der Gegend hatten, so sehr hatten wir mit uns selbst zu tun. Auch die Weinberge kamen uns letztes Jahr so übel steil vor. Diesmal war das überhaupt nicht so. Aber wir schimpfen da nicht.
Die Sonne hat sich mittlerweile auch blicken lassen und wir hatten herrliche 20°. Superlaufwetter.
Wir alberten über die Mitläufer und fragten uns irgendwann, ob da noch eine andere Kategorie gelaufen wird?! Wer mit möglichst grossem Trinkrucksack nicht auf der Strecke unter der Last zusammen bricht. Es war echt wild, wieviel Läufer mit Trinkrucksack gelaufen sind. Da waren Exemplare dabei, die wogen bestimmt 10 Kilo. Einer hatte einen Trinkrucksack dabei, dazu noch einen Trinkgurt UND noch eine Flasche in der Hand. Dazu kommt noch, dass spätestens alle 3 km Versorgungsstellen kamen. Wenn wir wieder mal einen Rucksackträger sahen, der völlig erledigt Gehpausen machte, dann sagten wir uns, dass das ohne Rucksack nicht passiert wäre. Bööse.
Bis km 34 war die ganze Sache äusserst gemütlich, bis Kerstin irgendwann nicht mehr wollte. Neeeee, sie blieb nicht stehen, im Gegenteil, sie wollte eben nicht mehr stehen bleiben und ignorierte geflissentlich jede Getränkestation. Ich nicht, ich hab mittlerweile grossen Gefallen an den Weinständen gefunden und spülte aber auch mit Wasser nach. Das hiess dann aber auch für mich immer wieder Schwerstarbeit, weil ich ja immer wieder Kerstin einholen musste. Zu meiner Freude wurde sie auch von Kilometer zu Kilometer schneller. Aber ich blieb dran und holte sie zunächst immer wieder ein. Kaum war ich bei ihr, gabs schon wieder eine Unterbrechung in Form von Pinot Noir oder Muscat, oder Gewürztraminer. Und schon wurde wieder aufgeholt. Das hab ich auch noch nie gemacht, Intervalltraining nach 35 km. Puh. Das setzte sich so fort, bis ich bei km 39 einfach Kerstin ziehen lassen wollte. Aber irgendwann dacht ich mir, pfff, ich bleib dran. Es ist nicht mehr weit und das wär ja noch schöner wenn wir nicht zusammen ins Ziel kommen. Ich tipp mal, dass Kerstin mittlerweile eine Pace von 5:10 hatte. Da ist einholen irgendwie nicht mehr sooo einfach. Auf den letzten 2 Kilometern hatte ich dann auch keine Lust mehr den Leuten zu winken und biss auf die Zähne. Achja, Kerstin wurde immer noch schneller. Aber es war doch ganz schön geil auf den letzten Metern noch etliche Läufer zu überholen und zu desillusionieren. Startnummer auf den Rücken gedreht, damit die Überholten auch wussten, dass sie von einem Marathonläufer versägt wurden. (Scheiss Angeber, gell?)
Schliesslich landeten wir in Molsheim und weils grad so schön war, haben wir noch einen unwiederstehlichen Schlussspurt hingelegt und kamen nach 2:15 bzw 4:15 ins Ziel. Es lief ein bisschen besser als die 2:36 vom letzten Jahr.
Ich bekam ein Beweiseisen (Kerstin nicht, ätsch) ein gelbes T-Shirt und eine Flasche Wein für jeden Läufer.
Wir grinsten um die Wette, wegen dem schönen Lauf im schönen Elsass bei schönem Wetter und zur Belohnung gabs für mich gleich noch 3 kleine Bier hinterher.
Dann gingen wir in das Veranstaltergebäude und sah, dass sich unglaubliche 40 Masseure und Masseusen um die Beine der Läufer kümmerten. Das hab ich ja noch nie gesehen in der Menge bei so einem relativ kleinen Lauf. Najaaaa, wenn die dann schon auf Kundschaft warten, dann lassen wir uns doch net betteln, oder? Und so bekam ich noch eine 15 minütige Massage verpasst. Danach ging ich zu Kerstin rüber, die noch behandelt wurde. Das tut mal richtig gut.
Schliesslich gings mit dem Bus zurück zu unserm Auto. Ja klar, danach noch 3 Caches gesucht :)
Ach, es ist halt immer ein himmelweiter Unterschied zwischen den Läufen in Deutschland und Frankreich. In Deutschland hab ich oft das Gefühl, dass der Läufer ein zahlendes Objekt ist. Ausnahmen sind der Knastmarathon und Füssen. Wobei die auch schon besser drauf waren.
In Frankreich dagegen fühlt man sich als Läufer immer perfekt versorgt. Alle zerreissen sich, damit sie dir einen perfekten Lauftag besorgen. Es wird was geboten, es gibt immer super Verpflegungsstellen, lieber eine zuviel, als eine zuwenig. Die Leute sind alle freundlich und die Zuschauer im Elsass sind sowieso die allerbesten.
Und nächstes Jahr laufen wir zusammen den Marathon, wenns vom Datum her passt.
Schön wars. Und schon könnt ich auch schon wieder weiter laufen, damit ich bald über den 23. Marathon erzählen kann.
Samstag, 6. Juni 2009
Ein paar Bilder
Mittwoch, 3. Juni 2009
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