HOLE IN ONE

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HOLE IN ONE am 26.05.2011 um 15:25 Bahn 7

Samstag, 24. Januar 2009

Einwegrasierer für 30 Euro

Es gibt ja Artikel, da fragt man sich echt, wieso die so teuer sind. Aber man leistet sie sich trotzdem.
Beispiel: Ich hab mir kürzlich einen Einwegrasierer gekauft, für läppische 30 Euro.
Nunja, ich hab ihn aber doch 2x benutzt. Er hatte auch einen Motor dran und machte summende Geräusche. Man kann sich den Bart auf verschieden Längen stutzen und man hat auch eine Garantie für 2 Jahre drauf.
Hä?
Achso, erklären.
Also, ich hab mir vor 2 Wochen einen Bartschneider gekauft. Muss ich mich nicht immer komplett rasieren, so dacht ich mir. Ging auch wunderbar. Bevor ich jetzt zu Hase nach Frankreich gefahren bin, hab ich mir gedacht, rasier ich mich nochmal mit dem Spitzenteil. Aber Daheim hatte ich keine Zeit mehr, das mach ich in der Arbeit. Ich hatte auch noch was wegzuwerfen. Also alles rein in die Tasche und in die Arbeit gedüst.
Um Mitternacht hab ich dann meinen Abfall genommen und hab ihn in unseren Kohlekessel geworfen. So, erledigt. Dann um 2 Uhr 30 Uhr dacht ich mir, ich könnt mich jetzt rasieren, also Tasche aufgemacht und den Rasierer gesucht. War nicht in der Tasche. Ich hab ihn auch nicht daneben gelegt. Überleg. Grübel. NEEEEEEE, oder? NEEEEE, gell? Das hab ich jetzt aber nicht gemacht oder? Überlegt und überlegt, wo er sonst noch sein könnte, aber es gab keine andere Möglichkeit, ausser dass ich ihn Daheim vergessen hab. Aber da war er auch nicht. Es ist so, ich hab meinen nagelneuen Bartschneider in den Kessel geworfen.
Ich sag ja, ein verdammt teurer Einwegrasierer.

Sonntag, 18. Januar 2009

Lost Places



















Es gibt Cachertage, die sind einfach unbeschreiblich. Ich beschreibs aber trotzdem. Wie geil das war, wird trotzdem nicht so rüber kommen.
Ich hab mit einem Cacherkollegen mit seiner Frau eine Lost Place Cacherunde vereinbart. Dazu mussten wir nach Landsberg fahren.
Was sind denn Lost Places? Öhm, verlorene Plätze sozusagen. Also Stellen, Gebäude, Brücken usw. die mal von der Menschheit gebaut wurden und dann irgendwann verlassen wurden und einfach der Natur überlassen wurden. Und um Landsberg herum gibts sowas in rauen Massen. Es war einfach nur irre.
Am Vormittag haben wir uns also auf den Weg gemacht und haben erstmal ein ehemaliges Atomwaffenlager mitten in der allgäuer Pampa besichtigt. Dort war ich aber schon vor einer Weile. Ich kann mich noch vage erinnern, dass es sowas gab, aber ich wusste nie wo das war. Nun kann man das damals so abgeschottete Gebiet einfach so betreten. Die Bunker stehen noch alle schön herum, auch die Wachtürme. Manche Bunker sind offen, andere verschlossen. In den unverschlossenen fand ich uralte fußbetriebene Nähmaschinen, Gartenmöbel, Tische. Andere Bunker wurden als billige Silos betrieben. Dementsprechend roch es auch. Die schweren Türen musste man mit einem Kettenzug öffnen. Irgendwie auch recht deprimierend diese Location und damals natürlich auch brandgefährlich.
Weiter gings nun nach Kaufering. Dort Auto abgestellt und die Ausrüstung geschultert. Ich beschreib mal die Lost Places, die aber nicht in der Reihenfolge sind, wie wir sie gemacht haben, sondern aufsteigend nach geilheit. Da gab es zunächst einmal einen recht einfachen in einem alten kleinen Haus. Dort kam schon die Decke herunter. Wir mussten hier ein Bild mit Hammer in der Hand machen. Die Dose war unter Dachschindeln versteckt. Aber am Aussenfenster konnte man gut hochklettern.
Ein weiterer war ein Eingang in einen Keller. Dort ein Bild mit Rohrzange in der Hand gemacht. Die Dose war an die Wand gedübelt.
Noch nicht sehr spannend, nicht wahr? Kommt schon noch.
Einer war an einer ehemaligen Bundeswehrbahnstation (Ich schätz mal, das war so) verlassene eingezäuntes Gebäude, ohne Loch im Zaun. Daher konnte man das Gebäude nur von aussen angucken. Wir keilten uns durch die Hecken und Bäume und standen 200 Meter an der 'Kartbahn'. Zumindest hieß der Cache so und es sah auch so aus, wie auf einer riesigen Kartbahn, mit Banden aussen rum, oder vielleicht wie ein überdimensionales Eishockeyfeld. Dort an den Banden musste man die Koordinaten fürs Final suchen, die mit Pinselstrichen angemalt waren. Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht und meine Mitcacher Jens und Rita suchten eine Weile nach kleinen Zahlen, ich ließ sie suchen und hab längst die großen Zahlen gefunden und ins GPS eingegeben. Die Suche war aber dann auch nicht so leicht, weil die Zahlen falsch aufgemalt waren. Da war ein Zahlendreher drin. Naja, aber 27 Meter daneben wurde sie dann doch gefunden die Dose.
Bei der weiteren Durchsuchung des Geländes kamen wir an ein anderes ramponiertes Gebäude, bei dem schon die Bäume im Haus raus wachsen. Ein wilder Anblick. Dort draussen mussten wir in einen Gulli hinabsteigen und die Dose bergen. Dabei noch ein Foto machen, wie wir halb aus der Röhre raus gucken. Hier trafen wir noch weitere Cacherkollegen an, die mit dem Zug aus München angereist kamen und mit den Rädern hier auf dem Areal auf Dosensuche gingen. Die Münchner haben das nur so verstanden, dass man zur Hälfte drin und zur Hälfte draussen sein sollte. Aber welche Hälfte, stand ja nicht drin. So haben sich die drei mit dem Kopf voraus in den Gulli hinein gestopft und hatten nur den hinteren Teil draussen. Das Gelächter war natürlich groß.
Ein weiterer Cache war im 'Wasserloch' Auch eine Art Bunker, zur Hälfte abgerissen, der Rest steht noch. Und so kann man unten in den Keller rein krabbeln und über das Wasser wandeln. Gut, dass es so kalt war, so konnten wir übers Eis tapern und auf der Treppe die Dose loggen. Dass hier hin und wieder die Dorfjugend vorbei kommt, erkennt man an den Hinterlassenschaften. Sogar ein Mopedhelm lag rum. Die obligatorischen Gartenstühle, Eimer, Flaschen. Alles was man halt so braucht.
Ein Stück weiter war 'Das Rohr'. Ich sag nur 'MUSKELKATER'. Hier mitten im Wald war ein Rohr, mit einem Durchmesser von einem knappen Meter. Wir haben erstmal alle in das Rohr rein gerufen. Die Akustik war der Hammer. Jedes reingerufene Wort kam nach 1 Sekunde kristallklar wieder zurück. Superhall und auch a bissal gruselig. Ich als erfahrener Rohrbegeher zog mich erstmal aus, weil mir von allein warm werden würde. Jens und Rita winkten ab, achnööö, mach du mal, wir verzichten. Also bin ich frohgemut und todesverachtend in das Rohr gekrabbelt. Am Anfang gings noch ganz gut voran, die Kräfte waren frisch, ich konnte auch prima den Spinnen ausweichen, die an der Röhrendecke krabbelten. Mit Hirabira hatte ich die Hände frei und konnte mich so gut nach vorne arbeiten. Doch es wurde immer zäher, je länger ich unterwegs war. Und das Rohr hatte auch eine Länge von über 100 Metern. Das zieht sich. Ich hörte Jens und Rita draussen sich leise unterhalten und ich drehte mich immer wieder um, weil ich dachte, sie kämen mir doch nach und sind nur einen Meter hinter mir. Aber das war echt nur die Akustik. Da brauchts kein Telefon. Irgendwann kam ich an der Stelle an, wo die Dose hing und konnte aufrecht stehen. Ich blickte zurück und sah ganz weit weg und klein die Taschenlampe meiner Kollegen. Ich sagte leise, dass ich die Dose gefunden hab. Worauf zurück gebrüllt wurde, dass das ja toll wäre. Ich staunte wieder über die Akustik. Doch jetzt musste ich den ganzen Weg zurück krabbeln und das ging jetzt verdammt zäh, als wäre die Röhre wesentlich enger als vorher. Aber ich kämpfte mich voran. Nützt ja nix. Nach ein paar Verschnaufpausen kam ich mit knallroter Rübe wieder aus dem Loch gekrabbelt. Super.
Ein weiterer Lost Place war in einer Art Hangar. Ich bezweifel, dass da mal Flugzeuge drin waren. Ich hab keine Ahnung, was hier mal drin stand. Auf jeden Fall gabs etliche Winkel zu begucken. Dann gings hinab in den dunklen Keller auf Dosensuche in 2,20 Meter Höhe. Wir haben das immer so gehandhabt: Wenn einer die Dose fand, sagte er nix und ließ die andern selber suchen, bis sie ebenfalls die Dose gefunden haben. Dann machten wir ein Foto mit roter Nase. Sieht kuschelig aus in einer Art Strandkorb.
Nun kommt der nächste Streich. Eine komische Pflanze, die in den Himmel wächst. Dass die Pflanze aus Beton war, war schon klar hier. Es handelte sich um ein ehemaliges Krangebilde, der Kran war weg, die Betonstützen und die Führungsschienen waren noch da. Aber eben auch in gut 15 Metern Höhe. Als wir uns an der Treppe an einem mitten drauf wachsenden Fichtenbaum vorbei gekämpft haben, konnten wir die Treppen erklimmen. Das Geländer wackelte, hielt aber. War nicht wirklich gefährlich, wenn man sich immer am Geländer fest hielt, denn die Treppen waren nicht mehr so der Brüller, da muss mal mit dem Kehrdienst ein Hühnchen gerupft werden. In luftiger Höhe haben wir auf der Betonkonstruktion auch gleich die Dose gefunden. Also alle wieder zurück auf sicheres Terrain.
So, nun wird das 'Geisterhaus' beschrieben. Wieder ein Gebäude, bei dem kein Mensch weiß für was es gut war. Hatte auf jeden Fall alles was mit dem Militär zu tun. Ein Gebäude, mit Betontrichtern, Ventilen, vielen leeren Räumen. Hier mussten wir aufgemalte K's finden. Sind wir an einem K angelangt, gibt es einen Hinweis. Das erste K haben wir bald gefunden. Ich blickte mich um und sah in 4 Metern Höhe eine Dose schweben. Öhm, kurz überlegt und dann Jens und Rita gesagt, dass wir wohl nach oben müssen und die Dose dort oben hoch ziehen müssen. Also Treppe in den zweiten Stock genommen, Dose hochgehievt und Hinweis gelesen. Beim zweiten K hätten wir wohl eine UV Lampe gebraucht. Hatten wir nicht und so suchten wir eben ohne UV Licht. Aber keine Chance. Auch beim nächsten K konnten wir nix machen. Man musste einen Laserpointer auf eine bestimmte Stelle richten. Dort stand wieder mit UV Licht etwas angeschrieben. Nun standen wir da und kombinierten trotzdem die Lösung. Und mit ein bisschen Hirnschmalz konnten wir auch so die Koordinaten für die Dose errechnen.
Das Beste kommt zum Schluß, auch wenn das unsere erste Dose in Kaufering war.
Hier mussten wir uns einen Weg ins Areal suchen und standen dann vor einem mächtigen Gebäude. Eigentlich zweigeteilt und verbunden durch einen Tunnel. Hier sollten wir das ganze Gebäude, bzw. beide Gebäude absuchen und groß aufgemalte B's finden. Das erste B hatten wir schnell gefunden. Dann gings aussenrum zum nächsten Gebäude. Das Gebäude war wirklich groß, dementsprechend haben wir auch suchen müssen. Bei jedem B musste man natürlich ein Foto von sich machen, um zu beweisen, dass man alle gefunden hat. Über Treppen ohne Geländer gings über mehrere Etagen ohne Geländer an Löcher im Boden vorbei. Wieso kann man eigentlich so locker auf einem Gehweg spazieren gehen, aber auf einer Höhe von 15 Metern fühlt man sich auf einem 2 Meter breiten Steg so unsicher? Seltsam oder? Man musste schon sehr gut aufpassen, wo man hinmarschiert und wir haben uns auch immer gegenseitig klar gemacht, dass man nicht guckt und geht, sonder geht, stehen bleibt und sucht. Das wär sonst womöglich fatal geworden. So gesichert latschten wir das komplette Gebäude ab und rätselten darüber, was es denn hier auf sich hatte zur damaligen Zeit. Wir fanden uralte Duschzellen, wahrscheinlich Umkleideräume, weitere kleine und große Räume und auch ein paar aufgemalte B's. Natürlich waren die so versteckt, dass man das ganze Gebäude absuchen musste. Ein B war noch in gut 15 Metern Höhe, dazu musste man eine Stahlleiter hoch klettern. Oben angekommen, hielten wir uns sehr nah an der Wand, wegen dem 6x6 Meter großem Loch im Boden. Dort angekommen, hat uns Rita von unten aus fotografiert. Und dann gings wieder durch das enge Leiterloch nach unten.
Wir fanden Schienen und rätselten auch darüber. Oben waren Trichter, in die wohl etwas gefüllt wurde. Dafür wurden wohl Loren hoch gezogen oder fuhren von selbst nach oben?! Ich weiß es nicht. Zum schieben wärs wohl etwas fies gewesen. Wir folgten den Schienen auf einer langen Schräge nach unten. Und dort unten stand ein Rieseneimer. Das war dann auch der Cache. Aber nachdem wir noch nicht alle B's gefunden hatten, mussten wir das letzte B noch finden und fotografieren, sonst gilt der Log nicht. Also trennten wir uns und ich krabbelte in einen Tunnel, der eben jenes mit dem andern Gebäude verband. Dank Hirabira und Taschenlampe konnte ich dann auch am Ende des Tunnels das letzte B finden und rief die andern beiden her. Jetzt mussten wir noch über eine Stahlleiter nach oben klettern und über einen Steg zum B balanzieren. Das Foto wurde gemacht und dann verließen wir das wilde Gebäude wieder.
Hui, das war ein spannender Tag, da waren wir uns alle einig. Richtig abenteuerlich war das. Bei einem Weizen bei Jens und Rita daheim, haben wir den Tag noch ein bisschen sacken lassen und über die Dosen dieser Welt geredet.
Ich glaub nicht, dass ich es geschafft habe den Tag richtig rüber zu bringen und zu beschreiben. Aber man muss es einfach selber erlebt haben um den richtigen Eindruck zu gewinnen. Ich bin auf jeden Fall auch einen Tag später noch völlig begeistert.

Mittlerweile gibts weltweit übrigens schon über 714.000 Dosen. Das geht immer schneller.
Ich hab demnach genau jede 1000. Dose gefunden. Ich bin bei 715 Dosen.